Ra Ra Riot „The Orchard“ (Barsuk Records)
Dass das zweite reguläre Album von Ra Ra Riot zu ungleichen Teilen von Chris Walla (9) und Rostam Batmanglij (1) abgemischt worden ist, hätte man durchaus auch ohne diesen Hinweis erahnen können, denn die Parallelen zu Death Cab For Cutie und Vampire Weekend springen einen beim Hören von „The Orchard“ förmlich an. Ein sommerfrischer Liederreigen, durch die Bank alles Prachtexemplare des luftig leichten Folkpops. Auf einen zurückhaltend instrumentierten Beginn folgen mit „Boy“, „Too Dramatic“ und „Foolish“ gleich drei potentielle Hitkandidaten. Ganz und gar bezaubernd dann das getragene „You And I Know“, wunderbar gesungen von Alexandra Lawn, dankenswerterweise packen die Jungs neben ihr bei diesem Song ihre Gitarren auch mal etwas härter an. Diesen Mut hätte man ihnen über die Länge des Albums gern öfter gewünscht, trotzdem bleiben die feinen Melodien und zart schwingenden Rhythmen ganz von selbst im Ohr hängen. Am Ende angelangt, weiß der geneigte Hörer, dass diese Band trotz des irreführnden Namens weit entfernt ist davon, Übles zu wollen. Auch das vermeintlich brennende Haus auf dem Cover entpuppt sich bei näherem Hinsehen als hell erleuchtete Behausung unter beschaulichem Sternenhimmel. Eine Platte, die man im nahenden Herbst griffbereit haben sollte – man wird den Trost an grauen und regenverhangenen Tagen noch bitter brauchen.
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