Gehört: Schwarzer Schmetterling von Bernard Minier

Hallo zusammen!
Es hat sage und schreibe fast zwei Monate gedauert, bis ich dieses Hörbuch zuende gehört habe. Nicht, dass es nicht spannend war, aber wenn ich mich Abends entscheide, ob ich mit Buch oder Hörbuch ins Bett gehe, dann trifft es meistens eher noch das gedruckte Buch und tagsüber komme ich meistens nicht zum Hören. Mich hat es gewundert, dass ich mich selbst nach dieser langen Zeit noch an das erinnern konnte, was am Anfang passiert ist, aber das liegt wohl auch daran, weil das Hörbuch wirklich spannend war :o)
Gehört: Schwarzer Schmetterling von Bernard Minier

Eckdaten

Titel: Schwarzer Schmetterling Autor: Bernard Minier Originaltitel: Glacé Format: Hörbuch, ca. 19 Stunden Verlag: Argon; 2. Auflage vom März 2012  ISBN: 978-3839811467 Euro (D): 19.95 bei Amazon

Cover und Aufmachung

Es hat ein Stück gedauert, bis ich dahinter gestiegen bin, was das auf dem Cover sein soll. Aber als es mir dann mit einem Geistesblitz klar geworden ist, musste ich natürlich schmunzeln, denn es ist perfekt auf den Inhalt abgestimmt ;o) Ein guter Thriller beginnt für meinen Geschmack schon bei einem gruseligen Cover und das hier hat definitiv das Potential dazu. Hat mich sehr gut aufs Hören eingestimmt!

Inhalt

"Credo quia absurdum."  Ich glaube es, weil es absurd ist. In einem düsteren Tal in den Pyrenäen machen zwei Arbeiter eine verstörende Entdeckung: Ein riesiger, bedrohlich schwarzer Schmetterling scheint sich von den schnee- und blutbefleckten Felsen abzuheben. Ein Tierkadaver, grauenvoll inszeniert. Das Werk eines Wahnsinnigen? Am Tatort werden DNA-Spuren des hochintelligenten Serienmörders Julian Hirtmann gefunden. Doch dieser sitzt seit Jahren im Hochsicherheitstrakt einer hermetisch abgeriegelten Anstalt. Wie konnte der einst meistgesuchte Täter Europas seine Spuren hinterlassen, obwohl er nie seine Zelle verlassen hat? Noch während Commandant Servaz und die junge Anstaltspsychologin Diane Berg versuchen, das Rätsel zu lösen, wird das Tal von einer kaltblütig inszenierten Mordserie erschüttert, die die Ermittler an den Rand ihrer psychischen Belastbarkeit bringt. (amazon.de)

Meine Meinung

Alles beginnt mit einem bizarren und grauenhaften Mord an einem Pferd, dass geköpft und aufgehängt an einer Seilbahnstation mitten in den hohen Bergen gefunden wird. Kommandant Servaz fragt sich zunächst, warum in aller Welt er wegen eines toten Pferdes ermitteln soll, doch als die DNA vom inhaftierten Schwerverbrecher Julian Hirtmann am Tatort gefunden wird, wird es auch für Servaz langsam interessant.
Schwarzer Schmetterling ist so ein typischer Thriller, bei dem wirklich nichts so ist, wie es am Anfang scheint. Wie immer habe ich mich fleissig am Täterraten versucht und muss aber leider zugeben, dass alle meine Theorien völlig daneben waren, auch wenn sie auf den ersten Blick plausibel schienen. Das heißt, Bernard Minier führt den Leser bzw. Zuhörer gekonnt an der Nase herum und bewahrt sich den Showdown und die Auflösung des äußerst bizarren Rätsels bis zum bitteren Ende auf. 
Dieser Psychothriller verdient seinen Namen mit Sicherheit, denn es gibt nicht wenige Stellen, bei denen ich mich mit den Protagonisten gemeinsam gefürchtet habe. Das Verwirrspiel ist bis ins letzte Detail ausgearbeitet und lässt keine Logiklücken zu. Das Ende ist rasant und klärt vor allem so wirklich jede Frage, die sich während dem Lesen vielleicht ergeben hat. So muss ein Ende für meinen Geschmack einfach sein. 
Servaz gehört zu der Truppe der "kaputten Bullen". Er ist geschieden, seine fast volljährige Tochter verhält sich in letzter Zeit auch verdammt komisch und mit der Gesundheit sieht es bei dem fast Vierzigjährigen auch nicht mehr so rosig aus. Aber trotz seiner Macken und Wehwehchen geht er einem nicht auf die Nerven, denn die finden immer mal nur so am Rande Erwähnung. Im Großen und Ganzen ist er also ein sturrköpfiger Ermittler, der auch gerne mal mit dem Kopf durch die Wand geht, aber man fiebert auf jeder Seite mit ihm mit.
Die Nebencharaktere, wie zum Beispiel Diane Berg oder auch der Psycho Julian Hirtmann, sind nicht weniger detailgenau ausgearbeitet und alles Charakterköpfe für sich. Da es einige Nebencharaktere gibt, war es sicherlich auch für Johannes Steck nicht einfach, aber er macht seine Sache als Sprecher wirklich hervorragend und ich finde seine Stimme sehr angenehm. Er hat es wirklich drauf, mit verschiedenen Gefühlslagen umzugehen und gibt jedem Charakter seine persönliche Note.

Bewertung

Insgesamt fand ich diesen Thriller wirklich klasse, wenn auch es im Mittelteil ein paar Strecken gab, die sich ein wenig gezogen haben. Bekommt vor mir aber definitiv eine Empfehlung!
gerade so 5 Punkte
Gehört: Schwarzer Schmetterling von Bernard Minier


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