Geheuchelte Inklusion

Inklusion – ein viel und heiß diskutiertes Themen in unseren Tagen.

Leidmedien.de erklärt den Begriff der Inklusion wie folgt:

“Der Begriff Inklusion

Die UN-Behindertenrechtskonvention hat 2008 „Inklusion“ als Menschenrecht für Menschen mit Behinderungen erklärt. Inklusion (lateinisch „Enthaltensein“) bedeutet, dass alle Menschen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Das heißt: Menschen mit Behinderungen müssen sich nicht mehr integrieren und an die Umwelt anpassen, sondern diese ist von vornherein so ausgestattet, dass alle Menschen gleichberechtigt leben können – egal wie unterschiedlich sie sind. Das Ideal der Inklusion ist, dass die Unterscheidung „behindert/nichtbehindert“ keine Relevanz mehr hat.”

Wir haben bereits alles gekauft.
Einen rosa Schulranzen, Sporttasche, Mäppchen und Geldbeutel.
Meine Tochter freut sich so sehr nach den Sommerferien die Schule besuchen zu dürfen.
Das letzte halbe Kindergartenjahr gab es fast kein anderes Thema mehr.
“Papa, Sissa Schule!”
“Ja, nach den Sommerferien gehst Du in die Schule, du bist so langsam ein großes Mädchen”
“Juhuuuu!”
Sie wird Ihre Schultüte mit Stolz in die Schule tragen und ich werde mir die Ein oder Andere Träne aus den Augen wischen.

Ich versuche mich über “Inklusion” zu informieren – die Informationen sind rar und verwirrend, die Diskussionen beherrschen das Medium.
Also versuche ich mir ein eigenes Bild zu machen und ich finde Inklusion klasse.
Alle haben die gleichen Chancen und sind gleichberechtig, egal welcher ethnischer und sozialer Herkunft, Alter, Geschlecht unabhängig der individuellen Fähigkeiten.
Wahnsinn – eine Welt wie ich sie mir wünsche und vorstelle, auch für meine Tochter.
Wie wunderbar wäre es wenn Kinder gemeinsam spielen und lernen könnten, wenn Erwachsene Ihnen nicht Ihr teils illusionistisch geprägtes Weltbild aufzwängen würden.

Ja, Inklusion ist Klasse – das will und wünsche ich mir auch für meine Tochter.
Ich vertiefe mich in diese Thematik und zettle das Ein oder Andere Streitgespräch an.
Irgendwann frage ich mich ob ich davon tatsächlich überzeugt bin oder so verbissen in die Diskussionen gehe weil ich auf das Recht poche.
Ist Inklusion unter den gegebenen Vorraussetzungen tatsächlich das Richtige für meine Tochter oder hat mich die ganze Diskussion derart beeinflußt dass es zwangsläufig nicht anderes gab und es einfach so sein musste?
Politisch Korrekt eben!
Kann ich wirklich verlangen dass die Schule auf Svenjas Bedürfnisse eingehen kann nur weil sie behindert ist?

Meine Tochter wird eine Schule für Menschen mit Behinderungen besuchen!

So lange die Politik mit Ihren Diskussionen und fadenscheinigen Ansätzen einen Keil in diese Gesellschaft treibt wird meine Tochter keine ernsthafte und überzeugt gelebte Inklusion an Schulen erleben dürfen.
In der Höhle des Löwen wird sie zerfleischt.
Ich kann bereits jetzt sagen dass sie ein dermaßen hohes Frustpotenzial mit nach Hause bringen würde dass es nur schwerlich wieder gerade zu bügeln wäre.
Sie hat in Ihrem kurzen Leben schon so viel negative Erfahrungen und Enttäuschungen miterleben müssen dass ich sie diesem psychischen Gewaltakt nicht aussetzen werde.
Und Ihr macht es nicht besser mit euren öffentlichen Diskussionen über und Einsparpotenziale, sowie halbherzige Finanzierungsmaßnahmen.
Inklusion Ja, sie darf bloß nicht viel kosten.
Erklärt Ihr einer von Euch dort oben oder einer von euch Inklusionsextremisten warum sie als 6jährige, auf dem Stand einer 2,5jährigen eine Besonderheit ist?
Warum sie verspottet wird?
Wer peppelt dieses sensible, kleine Kind wieder auf?
Daran wird auch keine stundenweise Schulbegleitung etwas helfen.
Sie wäre das Kanonenfutter eures halbherzigen Experiments – nichts weiter.
Aufgrund der UN-Behindertenrechtskonvention auf die Schnelle ins Leben gerufene, minimalst an- und umgesetzte “Schein”-Inklusion.

Nicht falsch verstehen, ich bin ein Fan und Unterstützer der Inklusionsidee aber ich halte sie bisher unrealistisch für die Vielfalt und Vielzahl der Arten von Behinderungen die es gibt.
Kindern mit körperlichen Behinderungen, die geistig so weit fit sind MUSS die Möglichkeit gegeben werden, dem Stimme ich voll und ganz zu.
Für meine Tochter sind allerdings die Vorraussetzungen nicht umgesetzt.
Andere Kinder würden hierunter leiden und das würde nur noch weitere Blockaden, Vorurteile, Missgunst und Unverständnis schaffen.

  • Inklusion muss im Kopf beginnen und aus der Mitte der Gesellschaft kommen.
  • Inklusion muss damit beginnen dass Schulen nicht um Gelder betteln müssen sondern Selbstverständlich bereit gestellt wird.
  • Inklusion muss damit beginnen auch im Alltag die Vorraussetzungen eines gemeinschaftlichen Lebens zu schaffen.
  • Inklusion bedeutet Behinderte aller Art in der Mitte der Gesellschaft aufzunehmen und nicht auszugliedern.
  • Dialog und Aufklärung muss gefordert und gefördert werden und nicht nur auf Nachteilsausgleiche gesetzt werden.
  • Den Eltern behinderter Kinder muss eine Teilnahme am öffentlichen Leben ermöglicht werden.
  • Diese ekelhaften Diskussionen über Gelder die für unsere (behinderten) Kinder gebraucht werden muss aufhören.

Erst dann wird Inklusion zu dem was es sein soll – Ein Menschenrecht von und für alle Menschen unserer Gesellschaft und mit der entsprechenden Toleranz und Akzeptanz.

Ich hätte mir so sehnlich gewünscht dass meine Tochter mit anderen Kindern in die Schule geht, dass wir diese Diskussion gar nicht führen müssen – dass es einfach Normalität ist. Diese Zeit wird meine Tochter aber leider nicht erleben.
Das tut mir in der Seele weh.
Trotzdem kleine Maus, wünsche ich Dir alles, alles Liebe und Gute in der Schule und wünsche mir dass Du viele Freunde findest und Menschen die Verständnis dafür haben für das was und wie Du bist!


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