Eine der wohl schönsten Altstädte an der Palmenriviera in Ligurien. Italienischer geht es nimmer. Wer in das enge Gassengewirr eintaucht, erliegt schnell der Faszination dieses geschichtsträchtigen Ortes. Hoch ragen die vielen Türme über der Stadt. Und hinter jeder Ecke wartet eine Entdeckung: knallrote und gelbe zum Trocknen aus dem Fenster gehängte Wäsche, Reliefs an ehrwürdigen Häuserwänden, faszinierende Blicke in Hinterhöfe und moderne Kunst an den Wänden in der Künstlerstrasse.
Das wohl bedeutendste Gebäude steht neben der Kathedrale: das spätantike Baptisterium. Um den malerischen Kern des Centro storico erstreckt sich ein überschaubares Labyrinth aus schmalen Gassen, in denen man sich schnell „verlaufen“ kann. Und hier kommt dann auch der nächste Geheimtipp : Ristorante Cantina de Gio. Ein Familienbetrieb, wie sie es ihn wohl nur in Italien gibt. Und mit einer netten Geschichte. Giovanna war Desigerin, doch irgendwann hatte sie die Nase von Stoffen, Möbeln und Farben voll und ließ ihrer Passion freien Lauf. Sie eröffnete vor einem Jahr die Cantina, zusammen mit ihrem Mann, der Schwiegertochter und ihrem Sohn Eugenio, einem Rechtsanwalt, der abends im Lokal mithilft. Ihr anderer Sohn führt nun die Dekorationsgeschäfte weiter und nach getaner Arbeit hilft er ebenfalls der Mutter.
“Unsere Mutter ist der Boss”, sagt Eugenio. Das besondere an der Cantina: Slow Food und prodotti di qualita a km.0., was heißen soll, das wirklich alles aus der nahen Umgebung stammt. Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch. Die Nudeln macht Giovanna selbst. Die Zuraten hierzu kommen vom Bauern um die Ecke. Und auch die Rezepte. Wie zum Beispiel das Baccala, ein Fisch, der mit Kartoffeln und Milch lange gekocht wird. Köstlich. Auch in den Nebengässchen füllen sich nun die Restaurants, im Rosetta wird es sogar so voll, dass der Patrone noch weitere Tische durch die Gasse schleppt, die Gäste warten schon. Mehr Italien geht nicht….
