Geheime Tochter

Von Buecherchaos @FranziskaHuhnke

Geheime Tochter

Shilpi Samaya Gowda

Kiwi, 2012

978-3462044454

9,99 €

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Zwei Familien, die für immer verbunden sein werden, haben einen schweren Weg vor sich. Somer, weil sie keine Kinder bekommen kann und ihre Ehe stark darunter leidet und Kavita, die nicht weiß, was sie tun soll. Ihre Tochter sollte eigentlich ein Junge sein, wenn es nach ihrem Mann ginge und so tut sie das einzig Richtige: Sie gibt ihr Kind zur Adoption frei …

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Es existiert eine Hülle von Personen, die zum Teil auch noch schwer zu merkende Namen haben, denn indische Namen sind nicht immer leicht zu merken. Und so komme ich manchmal ins Trudeln, wenn ich eine indische Bekannte kennenlerne. Aber es ist tatsächlich alles vertreten.

Somer, die jahrelang für ihren Wunsch kämpft und meint nur damit wäre ihr Leben perfekt. Ich, als außenstehende Leserin hatte immer das Gefühl, sie hätte alles was das Herz begehrt. Dann wäre da noch ihr Mann, der eher ruhig ist, aber manchmal auch ganz schön starrköpfig.

Auf der indischen Seite des Buches ist alles viel exotischer, aber realer und handfester. Die Familie von Kavita lebt von recht wenig um so drastischer finde ich die Maßnahmen ihres Mannes für die ich ihn noch seitenweise hassen werden.

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Die Kulisse ist schön aufgeteilt, damit auch der fernöstliche/westliche Konflikt in die Geschichte mit hineinspielen kann. Erwartungsgemäß bekommt der Leser einen recht guten Einblick in die reichen Familien Indiens. Der Blick in die nicht so rosigen Ecken fällt mir persönlich etwas zu kurz aus.

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Zwei Familien, die sich eigentlich gar nicht kennen, lernt der Leser aber sehr gut kennen. In Abschnitten, die sich immer wieder abwechseln, werden beide Familiengeschichten erzählt. Ich erfahre also, warum Kavita ihr Kind abgeben muss, wie es ihr danach ergeht und noch viel mehr.

Als Kontrast lebe ich mit Somer in San Francisco und ärgere mich oft über ihre Engstirnigkeit und die Ruhe ihres Mannes. Wie die beiden Familien immer mehr miteinander zu tun haben werden, verrate ich hier nicht. Nur, dass die Autorin es sehr geschickt gelöst hat und dadurch sogar noch mehr Konflikte behandeln kann, die in einer Familie auftreten.

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Das Buch verfügt über ein Schönwetter-Cover, versteckt dahinter aber eine Geschichte, die auch dunkle Seiten hat.

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“Die geheime Tochter” hat 3-4 Bücherpunkte verdient. Ich habe bei gewissen Schicksalsschlägen sehr gelitten. Hätte mir aber etwas weniger Theatralik gewünscht, wenn es um die indische, arme Familie geht.

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