Ohhhh.... endlich. Der Sommer ist da und zur Zeit werde ich mit frischen Früchten aus dem Garten nur so überhäuft. Vorgestern erst durfte ich selbst Kirschen pflücken und habe in nicht mal einer halben Stunde eine riesige Schüssel voll geerntet. Übervoll war dieser Baum und ich hin und weg vom roten Kirschglück. Da sagt man nochmal Glück wächst nicht auf Bäumen!
Letztes Jahr hat er, so habe ich erfahren, sage und schreibe 26kg Kirschen getragen.
Aber auch die heimischen Stachelbeer- und Himbeersträucher gleich neben an legen sich jetzt im Juni noch mal richtig ins Zeug. Jeden Tag kann dort aufs neue geerntet werden weil wieder massenhaft Früchte scheinbar über Nacht reif geworden sind.
So muss das im Schlaraffenland sein, oder?
Auf den Kräuterbeeten in unserem Garten sieht es ähnlich aus. Die Zitronenmelisse, der Thymian, der Oregano und unser Rosmarin wachsen und wachsen und wachsen. Ich freue mich schon auf das Kräutertrocknen im Herbst, wenn endlich unsere Vorräte wieder aufgestockt werden und es einfach nur herrlich in der Wohnung duftet.
Aber bis dahin muss man nutzen was es jetzt so gibt. Also habe ich mit meinen Lieblingssommerfrüchten experimentiert. Und ich sage hier absichtlich experimentiert, weil ich euch heute seit langem mal wieder ein sehr verrücktes Rezept ans Herz legen möchte.
Die unter euch die mich kennen wissen, dass es gerne mal etwas ausgefallener sein darf. Und die die mich kennen und mir wirklich vertrauen wagen sich sogar an solche ausgefallenen Küchenexperimente ohne lange das Gesicht zu verziehen, wenn sie hören was ich da alles kombiniert habe. Deswegen an euch alle.... vertraut mir, ich weiß was ich hier tue! :)
Zum Beweis... letztes Jahr gab es etwas ausgefalleneres Eis. Für mein Pfirsich-Basilikumsorbet mit Schwarzem Pfeffer *klick* habe ich erst zweifelnde Blicke geerntet. Am Ende war es aber schneller weg, als ich bis drei zählen konnte.
Heute steht gegrillter Rosmarin-Pfirsich mit Himbeeren, Mandeln, Gorgonzola und langem Pfeffer auf der Speisekarte.
Na? Klingt das nicht schon ein wenig abgedroschen?
Hier nun also für die Mutigen, die Ausgefallenen und alle anderen unter euch die mal Aromen in ihrer riesigen Vielfalt kombinieren möchten, mein Rezept:
Nehmt pro Person einen Pfirsich, schneidet ihn auf und entkernt ihn. Platziert ihn auf einem Backblech und legt in die Mitte je zwei Himbeeren. Träufelt nun etwas Honig auf jeden Pfirsich und überstreut sie mit frisch gehacktem Rosmarin, Mandeln und frisch gemahlenem Langpfeffer.
Den bekommt ihr übrigen super auf Märkten an Gewürzständen. Ich habe meine zwar ewig gesucht, aber die Suche war es Wert. Der Pfeffer ist viel milder und aromatischer als schwarzer Pfeffer und es lohnt sich ihn mal auszuprobieren.
Schiebt nun alles bei ca. 170°C in den Ofen. Ich nutze Unter-Oberhitze an unserem Mini-Backofen. Lasst die Pfirsiche in etwa 15 min backen, bevor ihr pro Pfirsich eine kleine Scheibe Gorgonzola oder anderen Blauschimmelkäse auflegt. Wartet nun, bis der Käse schön verlaufen ist und schon habt ihr ein wundervolles süß-pikantes Sommerdessert.
Ich könnte mir sogar sehr gut vorstellen, dass man dieses Rezept auch gut auf dem Grill umsetzen kann.
Immernoch Skeptiker unter euch?
Ich glaube vor allem der Käse schreckt etwas ab. Beide Zutaten haben allerdings etwas Fruchtiges Cremiges das super harmoniert und ihr könnt es ja nur mal mit einem kleinen Stück Käse dazu probieren. Das ist ähnlich wie Salz und Schokolade. Passt perfekt, weil es sich so wunderbar ergänzt. Kostet aber erstmal etwas Überwindung.
In diesem Sinne, traut euch!