Gegen Kirchenprivilegien — Was bringt uns das Volksbegehren?

Von Nicsbloghaus @_nbh

Viele Menschen mei­nen, dass die Trennung von Religion und Staat in Öster­reich weit­ge­hend voll­zo­gen ist. Die soge­nannte “Initiative gegen Kirchenprivilegien” sieht das jedoch ganz anders. Sie ver­tritt die Ansicht, dass der beste­hende Grad an Säkularisierung ganz und gar nicht aus­reicht.

Mit Ende 2012 hat die Initiative daher die Einleitung eines dem­ent­spre­chen­den Volksbegehrens erwirkt, das die Aufhebung von Sonderrechten für aner­kannte Religionsgemeinschaften in Öster­reich for­dert. Die Umsetzung die­ser Forderung würde vor allem die größte Gruppe, näm­lich die Katholische Kirche tref­fen. Beanstandet wer­den in ers­ter Linie direkte und indi­rekte Subventionen in Milliardenhöhe von Seiten des Staates an die Kirchen, aber auch die Gewährung von Sonderrechten, die im soge­nann­ten Selbstbestimmungsrecht der Kirche ver­an­kert sind. Dieses erlaubt der Kirche bei­spiels­weise, an die Mitarbeiter kirch­li­cher Einrichtungen – obwohl weit­ge­hend aus öffent­li­cher Hand finanziert- beson­dere “sitt­li­che Anforderungen” zu stel­len, oder auch ihre eige­nen Missbrauchsfälle auf­zu­klä­ren.

Zeitgleich erschien im Czernin Verlag eine umfas­sende Recherche mit dem Titel “Gottes Werk und unser Beitrag”, die erst­mals die Kirchenfinanzierung in Öster­reich offen legt. Kritiker des Volksbegehrens wer­fen den Initiatoren in ers­ter Linie Indifferenz vor. Die Zahlen wür­den ebenso wenig stim­men, wie man von “Prvilegien” spre­chen könne, da die Kirchen im Gegenzug viel für die Gesellschaft leis­ten wür­den.

In wel­chem Ausmaß und in wel­chen Bereichen finan­ziert der Staat die Kirchen nun tat­säch­lich? Und wel­che Gegenleistung bringt die Kirche de facto für die Gesellschaft? Ist Religionsfreiheit über­haupt mög­lich, solange bestimmte Glaubensgemeinschaften eine staat­li­che Anerkennung erfah­ren und andere nicht? Darüber und mehr spricht Sabina Grömmer in der März-Ausgabe von EWL mit fol­gen­den Gästen:

Niko Alm
Unternehmer, Publizist sowie Mit-Initiator und Sprecher des Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien 

Christoph Baumgarten
Journalist und Mit-Autor des Buches “Gottes Werk und unser Beitrag