Am 20. September feiern wir in Deutschland den Weltkindertag. In diesem Jahr steht das Recht der Kinder auf gleiche Chancen im Bildungssystem im Mittelpunkt. Schon im Kindergartenalter werden viele Jungen und Mädchen aus bildungsfernen und anderssprachigen Familien abgehängt – diese Defizite können sie meist über ihre gesamte Schulzeit nicht mehr aufholen. Schon gar nicht, weil auch viele andere Schüler die Leistungsziele nur mit Hilfe ihrer Eltern und Nachhilfelehrern erreichen. – In Entwicklungsländern können viele Kinder dagegen nur davon träumen eine Schule zu besuchen.
1954 haben die Vereinten Nationen den Weltkindertag ins Leben gerufen. Er wird mittlerweile in über 145 Ländern gefeiert. Dabei können sich die Staaten das Datum selbst aussuchen – in Deutschland ist es der 20. September. Der Weltkindertag soll daran erinnern, wieviel Gewalt, Leid und Unrecht viele Kinder täglich erleben und dass ihnen geholfen werden muss. Viel ist schon geschehen: beispielsweise wurden Kinder in vielen Ländern als eigenständige Persönlichkeiten anerkannt, sie dürfen in Lehranstalten nicht mehr körperlich gezüchtigt werden und die Beschneidung von Mädchen ist fast überall gesetzlich verboten. 1989 wurde die UN-Konvention über die Rechte des Kindes verabschiedet. Darin steht, dass Kinder ein Recht auf ein Dach über dem Kopf haben, ein Recht in Frieden aufzuwachsen, zur Schule zu gehen, zu leben, geliebt und beschützt zu werden.
Leider sieht die Lebensrealität vieler Kinder aber noch immer ganz anders aus. In vielen Ländern müssen Jungen und Mädchen hungern oder leiden unter den Folgen von Krieg, Gewalt und Verwahrlosung. Sie leben auf der Straße, prostituieren sich oder werden von Erwachsenen dazu gezwungen. Auch bei uns in Deutschland leiden viele Kinder unter Armut. Sie bekommen nicht mal jeden Tag warmes Essen. Oft sind die Eltern drogen- oder alkoholabhängig und können sich nicht richtig um ihre Kinder kümmern. Oder sie sind als Alleinerziehende schlicht überfordert. Diese Jungen und Mädchen werden meist als Außenseiter verspottet und leiden still.
Das Elend der Kinder liegt direkt vor unseren Augen. Sie haben Rechte, die die Erwachsenen beachten müssen. Wir müssen ihre Wünsche ernst nehmen und unsere Welt so gestalten, dass sie für alle Kinder lebenswert ist. Bring auch Du Dich ein: der Weltkindertag wird deutschlandweit mit Familienfesten, Ausstellungen und Diskussionsrunden über die Kinderrechte begangen. Ein paar Vorschläge, was Du unternehmen kannst, findest Du in unserem Artikel “Lokale Veranstaltungen zum Weltkindertag”.