Letztes Mal habe ich über Wort-Geflüster geschrieben und darüber, das es gut ist, das Verhalten über andere reden zu müssen, abzulegen. Da wir uns dadurch alle gegenseitig zu Fall bringen und es doch wichtig ist, als Familien und als Volk wieder einen Weg zu gehen, auf dem wir eine Einheit darstellen.
Um auf diesem Weg zusammen zu finden, muss jeder bei sich selbst anfangen. Darf jeder schauen, was für einen Teil er dazu beitragen möchte, damit wir wieder zufrieden leben können.
Das über andere reden, ist wie eine Sucht. Doch schon allein für die Selbstliebe ist es wichtig, das Geflüster zu überwinden.
- Man darf als erstes erkennen, dass man so eine Veranlagung in sich trägt. - Das erkennen zu wollen, ist ein Thema für sich.
- Dann darf man es annehmen und loslassen lernen. - Dabei darf schon so manches innere Winden überwunden werden.
- Und dann... darf man den Willen entwickeln lernen, diese Schwäche in eine Stärke umzuwandeln. - Da fängt die innere Arbeit erst so richtig an.
Als ich 16 Jahre war und ich erkennen musste, das ich so werden muss wie die Erwachsenen, um auch nur annähernd in dieser Gesellschaft Fuß fassen zu können, hat es mir fast das Herz gebrochen. Da ich damals schon wusste, dass ich mir Verhaltensweisen angewöhnen werde, die sehr schwer wieder abzulegen sind. Und das über andere schlecht reden/flüstern war etwas, was ich eigentlich ganz und gar nicht wollte.
Wie es nun mal so mit Verhaltensweisen ist, die man ganz und gar nicht leben möchte, weil man spürt, dass sie nicht gut sind, lebt man diese ganz besonders intensiv. Das ist wie, als wenn man ein Verhalten von seinem Vater oder seiner Mutter überhaupt nicht mag, und sie dann eines Tages mit Schreck an sich selbst erkennt. Hübsch ausgeprägt und vervollkommnet. Genau das passierte mir auch mit dem Flüstern über andere.
Mit unter nährt man das falsche Feuer, ohne es zu wissen!
Mit 25 Jahren war es bei mir wunderbar ausgeprägt und vervollkommnet. Als ich das mit Entsetzen erkannte, habe ich mich tief geschämt. Ich war in dem Moment des Erkennens alleine und doch kriegte ich einen hochroten Kopf und mir war plötzlich unglaublich heiß. Es war für mich richtige Arbeit, das im Nachhinein anzunehmen. Und den Willen zu entwickeln, um diese Schwäche des Flüsterns zu verändern, hatte es richtig in sich.
Denn dem laut ausgesprochenem Getratsche/Geflüster geht noch etwas voraus. Die Gedanken. Diese zu erhaschen und zu erfassen, in seinem wild durcheinander wirbelnden Gedankenmus, stellte sich für mich als die größte Hürde da. Gerade Arbeiten bei denen man nicht seine volle Konzentration braucht. So wie Abwaschen, im Garten Wildkräuter jäten, beim Spazieren gehen, beim reinigen seiner Räumlichkeiten u.v.m. gibt es für die Gedanken viele Möglichkeiten, sich still und heimlich in Richtungen auf die Socken zu machen, die man selbst eigentlich gar nicht wünscht oder gar nicht mehr wünscht.
Hilfe aus der geistigen Welt.
Da ich dem alleine nicht Herr wurde, bat ich geistig um Hilfe, damit ich dieses geistige und somit auch das ausgesprochene Geflüster meinerseits loswerde. Ich bekam wunderbare Hilfe. Eine Hilfe die sich wahrscheinlich wenige vorstellen können. Jedes Mal dann, wenn meine Gedanken sich wieder auf Wege begeben wollten, die ich nicht mehr wollte, wurde ich mit Macht wieder zurückgeholt. Meistens war es Krach, der mir half wieder bei mir anzukommen. War ich beim abwaschen, dann passierte es öfter mal, das so etwas wie ein zum trocknen aufgestelltes Brotbrett umkippte oder mir etwas aus der Hand glitt. Es fielen, ohne dass ich diese berührte, Bücher aus dem Regal. Dann wieder waren es meine Kinder, die meinen Gedanken halfen, wieder in die richtige Richtung zu wandern. Es war auf jeden Fall immer etwas, was mich mit einem gehörigen Schreck aus meinen fatalen Gedankenwindungen wieder herausholte. Du siehst also, Geflüster hat ein Muster von einem Suchtverhalten, was Stück für Stück abgelegt werden darf.
Heute brauche ich diese Schreckmanöver nicht mehr und ich bin unendlich froh darüber.
Doch warum geben wir uns diesem Verhalten des Geflüsters hin?
Meine eigene Veranlagung hat mir viele Möglichkeiten zum forschen gegeben, so dass ich heute in der Lage bin, dafür eine annähernde Erklärung zu haben. Wir sind in unserem Leben sehr vielen Anforderungen ausgeliefert. Die größte und wohl auch die gemeinste ist, dass in unserer Gesellschaft nur die zählen, die wirklich gut sind und diese dann auch noch als ganz besonders emporgehoben werden. Unser ganzes Leben ist so ausgelegt, das wir klein gehalten werden oder uns klein halten lassen. Fehlverhalten eines Volkes, einer Familie oder auch einer einzelnen Person, werden nach Möglichkeit über Generationen aufrecht gehalten. Selbst dann noch, wenn dieses Verhalten gar nicht mehr gelebt wird. Es erkannt wurde und umgeändert werden konnte. Noch schlimmer sind Lügen (sie gehören mit zum Geflüster), die in die Welt gesetzt werden, damit bestimmte Leute, Familien und auch Völker besser dastehen, als andere.
Das kämpfen um ein gutes Ansehen ist anstrengend und ganz besonders anstrengend, wenn man sich selbst in keinster Weise annehmen und lieben kann. Bei der fehlenden Selbstliebe fängt dieses Dilemma an und das ist ein sehr schmerzhafter Punkt. Wenn man sich selbst nicht so annehmen kann wie man ist. Wenn man nicht in der Lage ist zu sehen, was man selbst gutes in die Gemeinschaft gibt, um diese zu bereichern, und sei es nur das man Lebensfreude in sich trägt und lebt, dann ist das eigene Energiefeld geschwächt.
Der Trugschluss!
So versucht man mit Geflüster über andere, sich in ein besseres Licht zu stellen. Damit wiederum stibitzt man sich Energie, von den Zuhörern, wie von der Person über die gesprochen wird. Wir sind alle energetische Wesen. Gedanken und gesprochene Worte, bestehen in erster Linie aus Energie. Ungesund eingesetzt, kann sie einem kurzzeitig das Gefühl von Macht verleihen, doch es kann einem auch sehr schnell zum Verhängnis werden. Denn durch diese Art von Gedankenaustausch, wird man immer unzufriedener und um das zu kompensieren, muss man immer mehr über andere Tratschen.
Warum es Geflüster genannt wird?
Jeder von uns hat schon mal erlebt, wie in einem Raum, den man gerade betritt, plötzlich alles ganz still wird. Und man instinktiv sofort erfasst, dass all die Leute gerade über einen gesprochen haben. Man hat das Gefühl, als wenn all diese Worte noch leise im Raum hängen. Ich empfinde es immer als ein sehr unangenehmes Gefühl. Man kann das Geflüster auch mit den geistigen Ohren hören.
Man kann es aber auch in seinem Energiefeld fühlen. Es kann sich anfühlen wie Stacheln die einen durchbohren. Wie Saugnäpfe die an einem kleben und nicht mehr loslassen wollen und es kann sich anfühlen wie eine graue Wolke die einen plötzlich einhüllt. Über genau diese energetischen Stacheln, Saugnäpfe u.v.m. wird die Energie aus einem herausgesogen.
All das ist ein verrückter Kreislauf. Man fängt über andere zu reden an und die anderen reden über einen selbst. Und da es wie eine Sucht ist, ist es schwer aus diesem Kreislauf heraus zu kommen. Es ist wie elektrischer Strom und wie ein Zahnräderwerk. Ist der Kreislauf geschlossen, dann läuft alles wie geschmiert weiter so wie es ist. Will man das nicht mehr, dann muss man für sich einen Anfang wagen, was erst einmal nicht einfach ist. Doch je mehr aus diesem Räderwerk aussteigen, umso leichter wird es für die anderen zu erkennen sein, dass sie auch gerne anders leben möchten.
Trägt man weniger Energie in sich, wenn man das Geflüster verlernen möchte?
Erst einmal Ja... Doch nur weil es wie eine Sucht ist. Ein Drogensüchtiger muss durch ein Tal wandern, was ihn schwächt und fordert. Doch hat er diese Sucht überwunden, dann ist er doppelt und dreifach so stark.
Habe für Dich den Mut und entscheide Dich dafür, das Flüstern über andere zu lassen. Damit öffnest Du Dir eine Tür zu Deinem Herzen. Dieser Raum birgt kostbare Schätze, die Dein Leben um vieles bereichern werden. Ich spreche aus beglückender Erfahrung :-)
Frank und ich wünschen Dir eine schöne und bereichernde Woche. In der Du achtsam mit Dir umgehst und in der Du erfahren darfst, wie befreiend es ist, sich selbst lieben zu lernen.
Herzliche Grüße
Anita Vejvoda