“Gefällt mir” nicht ganz

Von Elwiraszyca @Das_denke_ich

Ich wollte eine Facebook-Seite, Freunde schön und gut, aber auf sämtlichen Seiten zum Thema “Wie promote ich meinen Blog“, fand ich den Hinweis, dass man unbedingt eine Facebook-Seite haben sollte.

Ich hatte schon 2011 einen Account, also kann die Einrichtung ja nicht so schwierig sein, wenn ich es schon zuvor hinbekommen habe. Damals war die Zusammenarbeit für mich nicht zufriedenstellend, so dass ich mich entschieden habe, es sein zu lassen. Ich habe erst mal alles gelöscht. Aber Inhalte löschen, löscht den Account nicht. Also Account löschen. Erst mal wird er ja angeblich nur deaktiviert und wenn man 6 Wochen lang keinen Gebrauch vom Account macht, wird er komplett gelöscht. Als ich nun dieses Jahr wieder einen Facebook Account haben wollte, bin ich davon ausgegangen, ich muss mich komplett neu registrieren. Aber Facebook hatte zu meiner Email Adresse noch einen Account. Gruselig. Mittlerweile ist mir auch von anderen zu Ohren gekommen, dass Facebook auch mal gerne im „Freundeskreis“ nachfragt, ob es sich um den tatsächlichen Namen, der im Profil angegeben wird, handelt. Und das Facebook ganz gerne auch Profile ergänzt, aus den Angaben der Freunde. Aber ich habe ja Facebook nie besonders ernst genommen.

Jetzt ein Bericht, wie ich gelernt habe, dass man Facebook nicht unterschätzen sollte. Ich habe mich ein bisschen verführen lassen, ich wollte das mal ausprobieren und auf meiner Seite tat sich ja nichts. Ich hatte so viele Vorschläge der Freundesfreunde und weil mir in dem Moment langweilig war, hab ich ganz oft ganz viele angeklickt. Überraschend nicht alle 400 Menschen kannten mich. Zumindest muss es der eine oder andere Facebook angegeben haben. Auch hier bin ich nicht wirklich überrascht, denn ich sehe in der Wirklichkeit weniger abstrakt aus, als auf dem Profilbild. Das der Wiedererkennungswert gering ist, hätte man sich denken können.

Irgendwann erkundigte sich Facebook, ob ich die Leute die ich freundschaften will, kenne. Und es war wohl ein Fehler ehrlich zu sein. Facebook sieht sich ja eher als Plattform für Menschen, die sich sowieso schon kennen, nicht für neue Bekanntschaften. Respekt vor den Menschen, die 500 Leuten und mehr gleichzeitig gerecht werden müssen. Das sollte wohl ein freundlicher Warnschuss sein, leider war ich zu ignorant. Nachdem noch mehr Leute angaben, mich nicht zu kennen, wurde ich gesperrt. Ach übrigens, für leicht zu begeisternde Menschen, die zu oft „Gefällt mir“ anklicken, gilt wohl nach meiner Recherche dasselbe wie für zu viele Freundschaftsanfragen.

Bilanz nach einem heftigen Wochenende, unter Verwendung von Facebook: die eine, oder andere nette Unterhaltung, 2 rekordverdächtige plumpe Anmachen, 2 Nachrichten wer weiß von wem, angeblich irgendwelche junge Frauen, die mein Profil toll fanden und meine Freunde werden wollten. Ich kenne mich nicht so gut aus, aber ich befürchte, die Nachrichten sollten männliche Adressaten treffen. Ob die bei der ersten Antwort „Ich liebe Dich“ zu lesen bekommen hätten? Witzig, ich hatte nachgesehen und der Nutzer dieser Accounts war männlich. Aber mittlerweile, Facebook stets bemüht, kann ich die Nachrichten nicht mehr aufmachen, da sie mit Verdacht auf Spam gesperrt wurden. Aber es geht auch unauffälliger. Ein Chat mit der anderen Seite der Welt: Afrika. Falls es nicht wirklich die andere Seite der Welt ist, bitte ich an dieser Stelle meine geografischen Kenntnisse zu entschuldigen. Niedlich, dafür wurde sogar der Google Übersetzer behelligt, bis ich wieder Willen Englisch anbot. Lohnen tat es sich für mich nicht. Kurze Zeit später kam die tot traurige Nachricht, dass man Hunger leiden würde und ob ich nicht helfen könne.

Fazit nach ein paar Tagen: die Haare konnten aufgrund des zusätzliche Zeitaufwands weniger oft gewaschen werden. Facebook entpuppte sich als Zeitdieb und ich befürchte die Notwendigkeit auf andere Seiten zu gehen erübrigt sich. Die Möglichkeiten sind ja bei Facebook unbegrenzt. Vielleicht könnte sich Facebook auch irgendwann mal mit Amazon zusammen tun. Die absolute Internetherrschaft. Ein Namensvorschlag: „Famazon“. Bei genauer Überlegung, würde ich jedoch den Verantwortlichen davon abraten, klingt eher nach der Topadresse für Tabletten und Taschentücher. Zusätzlich kommt mir der Gedanke: Nur weil hinter einem Produkt einer steht, der wie ein Normalsterblicher einfach nur T-Shirts trägt, heißt das nicht, dass es harmlos ist.