Gefährlicher Internet-Trend

Von Yoschi

YouNow ist eigentlich eine Promotionplattform die 2011 für Musiker oder andere Kreative Leute online ging. Doch seit kurzen gewinnt dieser Livestream bei jugendlichen immer mehr an Popularität und wird zum gefährlichen Internet-Trend.

Ganz anders wie bei YouTube sind die Videos hier ungeschnittene Liveaufführungen. Die Streamenden kommunizieren live mit ihren Zuschauern über ein Chatfenster. Diese Plattform entwickelte sich in den letzten paar Monaten zur Experimentierbörse für jugendliche. Der Drang auf Selbstdarstellung Online könnte ihnen doch vielleicht zum Verhängnis werden.

Möchte man heutzutage zu den angesagten Kids gehören brauch man dafür nur ordentlich Likes von seinen Zuschauern sammeln. Je mehr man von sich und seinem Privatleben preis gibt, desto mehr Likes bekommt man dafür. Gerade junge Leute lassen sich sehr schnell dazu hinreißen private Details von sich preiszugeben, die eigentlich niemanden da draußen was angehen. Denn auch hier, bei YouNow, gibt es nicht nur Gute Menschen.

Ein Paradies für Pädophile die mittlerweile auch auf die Plattform aufmerksam geworden sind. Menschen, die sich als jugendliche ausgeben, aber oft leicht als Erwachsene zu Identifizieren sind aufgrund ihrer Schreibweise. Hier besteht natürlich die große Sorge, dass Straftäter die Plattform zur Kontaktanbahnung benutzen könnten.

Die Anmeldung bei YouNow ist relativ einfach man braucht nur ein Google+Konto, Twitter oder einen Facebook Account. Laut den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von YouNow ist es nicht für Jungendliche unter 13 Jahren geeignet und bei unter 18 jährigen brauch man die Einwilligung der Eltern. Aber keiner überprüft die Altersangaben, deshalb findet man unter den Streamern auch häufig sehr, sehr junge Mitglieder!

Auch die Verletzung der Persönlichkeitsrechte ist ein weiteres Problem für die Jugendlichen: streamen live aus dem Klassenzimmer oder aus der Disco per Smartphone. Unwissentlich gefilmt zu werden und dann noch im Netz gefunden, das ist Strafbar und kann durch den gefilmten zu Anzeige gebracht werden. Dann gibt es da noch die GEMA die einem im Nacken sitzt und anklopft um Gebühren zu verlangen, weil man sein Video mit cooler Musik Hinterlegt hat. Vielen Nutzern sind diese Gefahren nicht bewusst. Hier besteht dringender Aufklärungsbedarf, da leider auch sehr viele Eltern und Lehrer nicht einmal wissen, dass es diese Plattform überhaupt gibt.