Die Zeitung “A Tarde” aus dem brasilianischen Salvador da Bahia berichtet von einem Fall, in dem ein 30-jähriger Mann im Karneval des Jahres 2008 einer Frau “einen Kuss raubte” (auf portugiesisch: roubar beijo). Etwas krasser ausgedrückt: Er packte eine Frau und drückte ihr gegen ihren Willen einen Kuss auf den Mund. Scheinbar üblich im brasilianischen Karneval. Die brasilianische Macho-Welt hielt das für in Ordnung. Inzwischen scheint aber auch dieses Weltbild zu bröckeln. Dazu die Geschichte des jungen Mannes in Salvador:
G.S.S., 30 Jahre alt, hatte sich nicht vorgestellt, dass der 9. Februar 2008, ein Samstag im Karneval, sein Leben entscheidend verändern wird. Alles begann damit, dass er versuchte von einer Frau “einen Kuss zu rauben”, die nach dieser sexuellen Belästigung zur Polizei ging, um den Täter anzuzeigen. Der Polizei gelang es den Täter ausfindig zu machen und ihn festzunehmen. Was er nicht wusste, war, dass er nach diesem Samstag erst ein Jahr später wieder nach Hause zurückkehren wird. Wegen der sexuellen Belästigung schmorte er 1 Jahr und 1 Monat im Knast.
Im September 2014 wurde er in einem Strafprozess zu 7 Jahren Gefängnis wegen Vergewaltigung verurteilt. Dieses harte Urteil sorgte dann doch für Unruhe. Die staatliche Justizhilfe in Form eines Pflichtverteidigers trat auf den Plan und bemühte sich das Urteil wegen “Unangemessenheit” revidieren zu lassen. “Ein geraubter Kuss kann nicht als eine Vergewaltigung bezeichnet werden. Es gibt andere Strafmöglichkeiten, die einer solchen Tat angemessener wären. Wir könnten dies als Freiheitsberaubung oder eine aggressive Verletzung der Scham bezeichnen. Der erzwungene Kuss ist falsch. Wenn so etwas geschieht, sollte die Bestrafung aber angemessen zur Tat sein”, erklärte der Verteidiger.
Zudem machte die Verteidigung geltend, dass der junge Mann beim Prozess keinen Verteidiger hatte. Das Verfahren soll jetzt erneut aufgenommen werden, falls das Gericht seine Entscheidung aufrecht erhält, will die Verteidigung Berufung einlegen.
2013 klärte eine Webseite die Öffentlichkeit von Recife wie folgt auf: “Küssen kann man sich an Karneval, aber man muss einige Regeln beachten. Der Brauch der “geraubten Kusses” geht nicht. Wer das macht, der wird mit einer Tätigkeit im Sozialbereich bestraft.” Ein weiteres durch den Stadtrat von Recife ausgesprochenes Verbot betrifft die Nutzung von Schaumspray, ein auch scheinbar gängiges Karnevalsvergnügen. Das Verbot erfolgte weil der Schaum zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen führte.
Gefährlicher brasilianischer Karneval.
Informationsquelle
Homem é condenado após roubar beijo no Carnaval de Salvador
G.S.S., 30 Jahre alt, hatte sich nicht vorgestellt, dass der 9. Februar 2008, ein Samstag im Karneval, sein Leben entscheidend verändern wird. Alles begann damit, dass er versuchte von einer Frau “einen Kuss zu rauben”, die nach dieser sexuellen Belästigung zur Polizei ging, um den Täter anzuzeigen. Der Polizei gelang es den Täter ausfindig zu machen und ihn festzunehmen. Was er nicht wusste, war, dass er nach diesem Samstag erst ein Jahr später wieder nach Hause zurückkehren wird. Wegen der sexuellen Belästigung schmorte er 1 Jahr und 1 Monat im Knast.
Im September 2014 wurde er in einem Strafprozess zu 7 Jahren Gefängnis wegen Vergewaltigung verurteilt. Dieses harte Urteil sorgte dann doch für Unruhe. Die staatliche Justizhilfe in Form eines Pflichtverteidigers trat auf den Plan und bemühte sich das Urteil wegen “Unangemessenheit” revidieren zu lassen. “Ein geraubter Kuss kann nicht als eine Vergewaltigung bezeichnet werden. Es gibt andere Strafmöglichkeiten, die einer solchen Tat angemessener wären. Wir könnten dies als Freiheitsberaubung oder eine aggressive Verletzung der Scham bezeichnen. Der erzwungene Kuss ist falsch. Wenn so etwas geschieht, sollte die Bestrafung aber angemessen zur Tat sein”, erklärte der Verteidiger.
Zudem machte die Verteidigung geltend, dass der junge Mann beim Prozess keinen Verteidiger hatte. Das Verfahren soll jetzt erneut aufgenommen werden, falls das Gericht seine Entscheidung aufrecht erhält, will die Verteidigung Berufung einlegen.
2013 klärte eine Webseite die Öffentlichkeit von Recife wie folgt auf: “Küssen kann man sich an Karneval, aber man muss einige Regeln beachten. Der Brauch der “geraubten Kusses” geht nicht. Wer das macht, der wird mit einer Tätigkeit im Sozialbereich bestraft.” Ein weiteres durch den Stadtrat von Recife ausgesprochenes Verbot betrifft die Nutzung von Schaumspray, ein auch scheinbar gängiges Karnevalsvergnügen. Das Verbot erfolgte weil der Schaum zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen führte.
Gefährlicher brasilianischer Karneval.
Informationsquelle
Homem é condenado após roubar beijo no Carnaval de Salvador