so zart, so schön, und dann so giftig!
zum Ende des Sommers bis in den November hinein findet man diese wunderschönen zarten Blütenkelche überall auf unseren Wiesen. Weithin sichtbar leuchten die rosa bis violetten kleine Farbkleckse selbst an grauen Tagen im schon farblos werdenden herbstlichen Gras.
Im zeitigen Frühjahr, wenn die Wiesen beginnen grün zu werden, sieht man die kräftig dunkelgrünen lanzettenförmigen Blätter wie kleine Inseln aus dem noch grauen Gras ragen.
Aus den Blüten entwickelt sich dann bis zum nächsten Sommer eine Kapsel mit zahlreichen Samen.
Medeia, Tochter des Königs Aietes von Kolchis, war eine Hexe und Giftmischerin, erzählt die Legende. Sie sammelte neun Nächte lang Kräuter um einen Zaubertrank zu brauen, der ihren Schwiegervater Aison verjüngen sollte. Von diesem Zaubertrank fielen einige Tropfen auf die Erde und es entstand daraus die gefährliche, verführerische Herbstzeitlose.
Die alten Griechen hielten das Kraut für so giftig, dass sie es ‘Ephemeron’ nannten, frei übersetzt: ‘das Kraut, welches an einem Tag den Tod herbeiführt’. So wurde die Herbstzeitlose damals als Mord- und Selbstmordmittel benutzt.
Fotos: © Dagmar Hiller
Weil sie im Herbst blüht, gilt die Herbstzeitlose auch als Winterkünderin.
In der Volksmedizin wurde früher eine Tinktur aus den Samen der Herbstzeitlose gegen Gichtanfälle hergestellt. Wegen des schwankenden Wirkstoffgehaltes ist solch eine Tinktur aber gefährlich und kann schädliche Nebenwirkungen haben.
Die Namen Spindelblume, Spinnblume kommen von der alten Sitte, dass man die ersten Blüten zwischen den Händen zerrieb, damit diese bei der winterlichen Beschäftigung des Spinnens nicht wund wurden.
Überliefert aus dem dem schwäbischen Volksglauben heißt es, dass die Herbstzeitlose die Spinnerin der dahinfliegenden weißen Spinnfäden im Spätsommer, dem Altweibersommer ist.
Mit zerriebenen Blüten bestrichen die Mädchen im Züricher Oberland mit der zuerst gefundenen ‘Lichtblume’ die Augenlider, damit sie bei der Arbeit an den bevorstehenden Winterabenden stets munter blieben.
Quellen: Mr. Google