Geduld! Eine Tugend die man als Ultraläufer eigentlich im Blut haben sollte. Jedenfalls schadet Geduld in unserem Ausdauersport auf keinen Fall.
Nun bin ich ja eigentlich ein sehr geduldiger Mensch. Selbst wenn ich stundenlang irgendwo Warten muss werde ich selten ungeduldig. Ich nutze die Zeit meistens um Nachzudenken oder um Pläne zu schmieden.
ein mühsamer Weg bis zum Ziel!
Nach meiner Meniskus-OP hatte ich zwei Wochen lang Krücken. Dazu Temperaturen weit über 30Grad waren jetzt nicht unbedingt angenehm. Ein sehr eingeschränkter Bewegungsradius war für mich das allerschlimmste neben den Thrombosespritzen. Von 100 auf null sozusagen.
Nach zwei Wochen begann die krückenlose Zeit. Unglaublich wie schnell die Muskulatur abbaut und sich Fehlhaltungen einschleichen. Hätte ich in diesem Umfang nie für möglich gehalten.
Aber zum Glück gibt’s ja die Physiotherapeuten welche einen physisch und auch psychisch wieder Schritt für Schritt nach vorne bringen.
Kleine Übungen die die Beweglichkeit wieder zurückbringen und höllischen Muskelkater zur Folge haben. Übungen die ich mit viel Geduld auch täglich zu Hause ausführe und die deutliche Fortschritte zeigen. So geht das Treppen hinuntersteigen schon wieder sehr flüssig. Langsam, aber flüssig.
Beim Laufen Gehen sieht alles schon wieder ganz gut aus. Entsprechend werde ich die eine oder andere kurze Wanderung absolvieren. Zur Entlasung kann man ja Stöcke mitnehmen.
Und so habe ich mir einen sehr zurückhaltenden Plan für den Wiedereinstieg vorgenommen. Sehr konservativ und mit ganz viel Geduld.
Bis Anfang September gibt’s lediglich Kraft und Gymnastik. Danach kommt wieder das Radfahren dazu und die Wanderungen werden wieder länger. Stets mit dem Hineinhören in den Körper.
Was macht das Knie und wie entwickelt sich alles.
Geduld!
Die erste größere Belastung wird unsere Mehrtageswanderung auf dem Nibelungensteig Anfang Oktober. Ich denke mal das ich dann sagen kann ob die ganze OP erfolgreich war oder nicht. Wenn ja, und davon gehe ich als Optimist aus, werde ich langsam anfangen wieder aus Laufen zu denken.
Wie man sieht ist es ein langer Weg zurück. Ein Weg der zwischen Wollen, Müssen und Können ständig hin- und herschwenkt. Begleitet von einem großen Maß an Geduld und Zuversicht. Beides habe ich und beides werde ich entsprechend einsetzen.
Es geht Tag für Tag stetig nach oben. Aber es ist noch ein weiter Weg bis zum Gipfel. Für mich zählt wie immer nicht die Zeit die ich brauche um anzukommen. Für mich zählt lediglich dass ich ankommen!
Mit Geduld endlich am Ziel! Hoffentlich auch 2016Wikipedia – Geduld!
„Das Wort Geduld (auch altertümlich: Langmut) bezeichnet die Fähigkeit zu warten. Oft gilt Geduld als eine Tugend; ihr Gegenteil ist die Ungeduld.
Als geduldig erweist sich, wer bereit ist, mit ungestillten Sehnsüchten und unerfüllten Wünschen zu leben oder diese zeitweilig bewusst zurückzustellen. Diese Fähigkeit ist eng mit der Fähigkeit zur Hoffnung verbunden. Geduldig ist auch, wer Schwierigkeiten und Leiden mit Gelassenheit und Standhaftigkeit erträgt.“