Ein kleines Stück über Blackface-Tradition und insbesondere das bescheuerte "schwarz-schminken" weißer Schauspieler in deutschen Theaterproduktionen (wie derzeit im Stück Ich bin nicht Rappaport im Schlosspark Theater Berlin, aber nicht nur dort). Ist natürlich meine persönliche Meinung, aber mal ehrlich: Deutschland ist halt kein kulturelles Vakuum, in dem unschuldige Schlumpf-Familien klatschen, tanzen, Lieder singen...
Es gilt Geister und Stümper zugleich zu bändigen
bis sich Meister von Wort und Bewegung verständigen
Ein schillerndes Spiel, eine schrille Kulisse und bissige, schmissige, witzige Wortspiele
Farbe im Gesicht und das Wissen, dass, würde er sich vor Lachen bepissen,
ihm niemand ins Wort fiele. Der falsche Mohr tanzt!
Trotz federnder Schritte schmerzen die Bandscheiben
Den Dreck in der Presse kann man ihm nicht ankreiden!
Dranbleiben, der Pawlowsche Hund kann nur so lange sabbern
bis der Knochen geknabbert und die Knabber verdaut ist.
Schaut, s’ist Kritik aus kulturfremden Kreisen
Dass es „Schaumküsse“ heißt, können sie im Traum nicht beweisen
Und Rassismus ist ein Wort, das gelogen ist!
Lass die prätentiösen Spinner toben. Kunst ist da, wo oben ist!
Der Spott, der ganze Ärger und das sinkende Interesse
perlen ab, an der pechschwarzen Schminke in der Fresse
Und so lang kein Afrikaner an der Kasse Karten kauft
kann auch keiner sich beschweren.
Ein Toast auf die Kultur
und freie Kunst in allen Ehren…
Blackface - ist für Karnevalsstatisten
ist für triste weiße Männer ohne Kopf mit Schalter!
ist für Minstrel-Sänger, ist für Faschos und Rassisten
aber nicht - für Kinder in Deinem Alter!
picture source: http://www.publikative.org/wp-content/uploads/2012/01/rappaport2.jpg