Am 14. Januar 2014 wäre Peter Fechter 70 Jahre alt geworden. Vermutlich hätte er seinen Geburtstag nicht in der Weißenseer Behaimstraße 11, seinem damaligen Zuhause, gefeiert, denn der junge Maurer hatte vor über 50 Jahren ganz andere Pläne. Am 17. August 1962 wollte er die DDR verlassen, über die Berliner Mauer hinweg, welche damals gerade ein Jahr alt war. Der Plan scheiterte, DDR-Grenzsoldaten hatten ihn ohne Vorwarnung angeschossen und ließen ihn anschließend schwer verletzt liegen. Auch von westlicher Seite eilte zunächst niemand zu Hilfe. Peter Fechter verblutete.
Berliner Gedenktafel für Peter Fechner. Gabi KuttnerDie Wohnungsbaugesellschaft GESOBAU, heutiger Eigentümer der Behaimstraße 11, fühlt sich seinem Andenken verpflichtet und ergriff die Initiative für eine Berliner Gedenktafel am Eingang des Hauses. Bei der feierlichen Enthüllung erklärte der Prokurist des Unternehmens Lars Holborn: „Mit der Gedenktafel möchten wir daran erinnern, dass Peter Fechter einer von vielen ganz normalen Berlinern war. Menschen mit Träumen, Wünschen, Hoffnungen, die sich nicht von der deutschen Teilung aufhalten ließen.“ In einer Presserklärung der Gesobau heißt es: „Der Tod von Peter Fechter führte der Weltöffentlichkeit in bislang unerreichter Deutlichkeit die Grausamkeit der deutschen Teilung vor Augen. Sein Tod steht weltweit als Symbol für alle Maueropfer.“ Pankows Bezirksbürgermeister Matthias Köhne erklärte in Anwesenheit der Schwester des Opfers Gisela Geue: „Peter Fechter ist einer der berühmtesten Mauertoten. Sein Schicksal verdeutlicht bis heute, wie wertvoll Freiheit und Demokratie sind. Zwei Güter, die wir in unserem gelebten Alltag oft für sehr selbstverständlich halten.“
Im Namen von Stefan Liebich habe ich einen Blumenstrauß mit einer Schleife vor der Gedenktafel niederlegt.