Unsere Auszeit in die Rhön musste ja ein wenig mit “Leben” gefüllt werden und so haben wir uns entschlossen, die Gedenkstätte “Point Alpha” in Geisa direkt an der hessischen-thüringischen Landesrenze zu besuchen.
Was ist “Point Alpha” ?
Beim “Point Alpha” handelte es sich um einen Beobachtungsposten des US-Militärs in der Zeit von 1965 – 2001.
Hier waren ca. 40 Soldaten stationiert, die von dem Beobachtungsturm, der auf einer Anhöhe (411 Meter) gebaut wurde, den Grenzstreifen weitreichend beobachteten.
1995 wurde das Camp unter Denkmalschutz gestellt und der Verein Grenzmuseum Rhön Point Alpha e. V. gegründet, der sich für die Restaurierung und den Erhalt dieses Camps einsetzt.
(Quelle: Wikipedia)
Anfahrt
Hier mal ein kleiner Hinweis zur Anfahrt, da die Parkplätze direkt am “Haus auf der Grenze” stark begrenzt sind.
Wenn ihr von der B 84 aus Rasdorf kommt, dann nehmt die erste Einfahrt nach links mit dem Hinweis “Gedenkstätte Point Alpha“.
Kommt ihr aus Geisa, dann seht ihr zuerst ein Hinweisschild ” Gedenkstätte Point Alpha, Haus auf der Grenze“.
Hier solltet ihr an der Einfahrt zum Parkplatz einfach vorbei fahren und dann nach ca. 400 Metern nach rechts abbiegen und über die kleine Straße fahren.
Hier, mitten im Wald, befindet sich ein wesentlich größerer Parkplatz, sodass die Chancen für euch höher sind, einen davon zu ergattern.
So haben wir es auch gemacht und hatten gleich eine tolle Aussicht.
Ein paar Meter vom Parkplatz entfernt ist dann ein kleines Kassenhäuschen aufgestellt, an dem wir unseren Eintritt von 6 Euro p.P. entrichten und anschließend auch schon das Gelände betreten können.
Point Alpha
Alleine das Betreten des Gelände erzeugt bei uns eine leichte Beklemmung, da wir als “eingemauerte West-Berliner” fast 25 Jahre mit den Grenzanlagen in direkter Umgebung gelebt haben.
Das Gelände ist karg und wir glauben, dass die hier stationierten Soldaten bestimmt keine Freude hatten, hier 4-6 Wochen lang ihren Dienst zu schieben.
Gleich links hinter dem Zaun befindet sich der Beobachtungsturm, den man auch hinaufsteigen kann.
Von hier aus hat man einen tollen Ausblick auf die Rhön, aber auch auf die ehemaligen, original erhaltenen Grenzsicherungsanlagen der DDR.
Auf dem Foto mit den Grenzanlagen ist auch ein Turm der ehemaligen Grenztruppen der DDR zu sehen.
Dieser Turm kann leider nicht begangen werden.
Nach dieser Aussicht machen wir einen Rundgang über das Gelände des Camps.
Hier sind die Baracken wieder original restauriert worden und viele alte Ausstattungsgegenstände wurden zusammengetragen.
Die Ausstellung ist insgesamt sehr interessant, da man einen Einblick in die kargen Lebensverhältnisse in diesem Camp bekommt.
Zusätzlich zu den Unterkünften und der Ausstattung sind auch alte Fahrzeuge, die zur damaligen Zeit genutz wurden, ausgestellt.
Leider hat der Zahn der Zeit an den Fahrzeugen sehr genagt.
Da die Fahrzeuge draußen stehen, sind sie teilweise sehr verrostet.
Schade drum ! Wir möchten nicht wissen, wie sie in 10 Jahren aussehen.
Nach diesem Rundgang auf dem Gelände verlassen wir das Camp wieder und machen uns auf den Weg zum “Haus auf der Grenze“, welches ca. 200 Meter von diesem Beobachtungs-Camp entfernt liegt.
Hierzu nutzen wir die originalen Wege der ehem. Grenztruppen.
Der gesamte Weg ist mit Schautafeln und nachgebauten Anlagen (z.B. die Hundelaufanlagen) ausgestattet, sodass die Strecke nicht “langweilig” wird.
Haus auf der Grenze
Im “Haus auf der Grenze” befindet sich eine Ausstellung über die gesamte Teilung der deutschen Staaten.
Das Haus ist, wie sein Name schon andeutet, direkt auf den Grenzstreifen gebaut.
Viele Bilder, Schriftstücke und Ausstattungen sind dort ausgestellt.
Es können auch Führungen gebucht werden, wo einem die Ausstellung sehr interessant erklärt wird.
Diese Ausstellung ist für alle die wirklich interessant, die die Teilung nicht direkt miterlebt haben!
Auch für uns war es ein Erlebnis, da doch viele Erinnerungen mit der Zeit verblasst sind.
Es gibt noch eine weitere Ausstellung über das “Biosphärenreservat Rhön“.
In diesem Bereich gibt es auch einen kleinen Balkon, von dem ihr einen weiteren Blick auf den ehemaligen Grenzverlauf werfen könnt.
Wer mehr Zeit für seinen Besuch hat, der kann diesen Weg auch zu Fuß ablaufen und sich beeindrucken lassen.
Fazit
Die Gedenkstätte “Point Alpha” mit dem dazugehörigen “Haus auf der Grenze” ist in jedem Fall einen Besuch wert, wenn ihr in der Rhön eure Auszeit verbringt !
Der Eintrittspreis von 6 Euro p.P. ist mehr als berechtigt, wenn man sich den Umfang der gesamten Ausstellung anschaut !
Hinweis:
Egal, wo ihr eure Eintrittskarte kauft und euren Rundgang beginnt, hebt die EIntrittkarte gut auf !
Sie gilt für beide Standorte !
Solltet ihr den Schein “versaubeuteln”, dann müsst ihr noch ein zweites Mal den Eintritt entrichten und das wollt ihr ja bestimmt nicht.
Und ganz zum Schluss unseres Berichtes können wir einfach nicht auf den legendären Spruch von Walter Ulbricht verzichten:
Insgesamt sollte ihr für den Besuch der Gedenkstätte schon 2-4 Stunden einplanen.
Wir hoffen, dass wir euch ein wenig Lust gemacht haben, diese Gedenkstätte einmal zu besuchen!
Liebe Grüße
Bibo & Tanja
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