Lesen basiert auf Schrift. Wir lesen Schriftzeichen, die in abstrakter Form unsere Gedanken widerspiegeln. Schrift hat also unsere Art zu denken verändert und tut es auch weiterhin. Wissenschaftler beschreiben das Lesen als einen kulturellen und neuroyalen Wandel unseres Verstandes.
Die Abstraktion der Schrift und des Lesens ist mit Distanz zu sich selbst gleichzusetzen. Distanz zu sich selbst herstellen, heißt vor allem auch die Perspektive zu wechseln, Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Das hilft uns zum Beispiel Lösungen für Probleme zu finden, aber auch Dinge einfacher, anders oder besser zu machen. Jeder kennt es, dass Dingecus der Distanz betrachtet, plötzlich viel klarer erscheinen, ein Problem kann durch die Distanz des Aufschreibens und Lesens erkannt und gelöst werden.
Lesen und Schreiben sind dementsprechend Fähigkeiten, die uns eine zusätzliche Perspektive eröffnen. Diese Möglichkeit nicht zu nutzen wäre töricht, da sie uns viel Macht geben. Doch wie vermittelt man diese Erkenntnis jemandem, dem diese Erfahrung noch fehlt? Schwierig, ja, es ist schwer und jedes Jahr wieder versuchen es Lehrer erneut.
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