Gedankenkompott und ein Seidenraupenkätzchen

Von Dani W.

Guten Morgen aus dem Krankenlager, denn ja ich bleibe heute zu Hause, da ich nun schon eine ganze Weile mit meinem Magen rum mache. Ich bin gespannt was der Doc sagt. Wahrscheinlich nicht viel Neues ausser wenig Stress, Diät halten und Ausruhen.

Das Wochenende war trotzdem schön auch wenn ich wirklich viel lag. Das ist aber so gar nicht meins. Bin ja eher ein wenig ruhelos und will viel machen und schaffen. Aber ich höre auf meinen Körper und so kann ich auch schon zu meiner lieben Gästin heute umschwenken. Ihr Blog ist noch relativ neu aber ich lese sehr gerne dort und vor Allem schreibe ich sehr gerne mit Leen, da wir einiges gemeinsam haben und Sie mir gute Dinge mit auf den Weg gibt.

Ich freue mich, dass Sie heute in der Montagspost zu Gast ist und wünsche euch nun viel Spass beim Kennenlernen von Leen von Aufbruch zum Umdenken und ihrem Gedankenkompott.

Wer bist Du und wieso ein Blog und dieser Blogname? Ich bin Leen, 31 Jahre alt und wohne in der schönen Börde zwischen dem Harz und Magdeburg. Ich bin mit meinem wundervollen Mann seit 3 Jahren verheiratet und vor 15 Monaten sind wird zum ersten Mal Eltern geworden. Vor meiner Elternzeit habe ich als Erzieherin in Kitas und als Sozialarbeiterin in einem Kinderheim gearbeitet und gleichzeitig studiert und meinen Master gemacht. Das war so richtig mega anstrengend! 30 Stunden war ich in der Woche arbeiten und das Studium lief Vollzeit. Die Elternzeit nutze ich, um in Ruhe mit dem Seidenraupenkätzchen anzukommen und mich selbst neu zu finden. Ich weiß nicht, wie es für mich nach der Elternzeit weitergehen wird, aber ich werde zur der Zeit wissen, was zu tun ist. Jetzt genießen wir einfach momentan die Zeit und ich genieße, mich wieder mit Leidenschaft in etwas hinein zu stützen, nämlich in das Bloggen.

Ich blogge, weil ich Teil dieser wundervollen Gemeinschaft sein möchte, mich austauschen möchte, lernen möchte, meine persönlichen Erfahrungen und Gedanken teilen möchte und weil ich auf der anderen Seite sehr gut Dinge für mich klar bekommen, wenn ich es aufschreibe.

Der Name des Blogs spiegelt meinen Weg wieder. Der offene und reflektierte Mensch ist im Aufbruch und entwickelt sich. Ein Umdenken kam dazu, weil ich glaube, dass es höchste Eisenbahn ist, bewusster mit sich selbst, seinen Kindern und der ganzen Umwelt zu sein. Der Blog zeichnet also meinen ganz speziellen Aufbruch zum Umdenken auf. Ich fange in der Ruhe der Elternzeit und seit ich Mama bin immer mehr an, mich selbst zu hinterfragen, gesellschaftliche Regeln zu überprüfen, Nahrungsmittel zu überdenken und einfach aus alten Schuhen rauszutreten und neue Wege zu finden, sich zu einem bewussteren Leben zu besinnen. Du lebst vegetarisch/vegan. Diese Lebensweise setzt sich immer mehr durch. Was waren die 3 ausschlaggebenden Gründe für Dich deine Ernährung komplett umzustellen?

Ich lebe tatsächlich erst ein paar Monate vegetarisch. Ich habe auch vegane Tage in meiner Woche. Gründe gab es viel, es war für mich höchste Zeit. Ich möchte kein Fleisch mehr essen und wenig Milchprodukte verzehren, vielleicht sogar irgendwann weg lassen, weil:

  1. ...mir Fleisch nicht mehr schmeckt und ich die Massentierhaltung als problematisch- ethischen Faktor und katastrophalen Klimafaktor sehe.
  2. ...ich mir, seit ich Mama bin, nicht mehr so richtig vorstellen kann, Muttermilch von Babys zu trinken, denen es verweigert wird, weil ich es trinken muss. Dieser Gedanke wird für mich immer abstruser, besonders weil ich so eine Langzeitstillmama bin.
  3. ...mein Kind keine Hautprobleme mehr hat, seit bei mir kein Fleisch und kaum Milchprodukte auf dem Essensplan stehen. Toll oder?
Wieviel von deinem Beruf (Sozialarbeiterin) spielt in deinen Blog rein? Wieviel spielt überhaupt von Dir in deine Artikel rein? Ich sehe mich ganzheitlich - Alles bin ich. Mein Job gehört genauso zu mir, wie meine Familie, meine Wurzeln, meine Sozialisation und meine Gefühle.


Ich habe mir für den Blog auf den Plan geschrieben, in der Ich-Form zu schreiben.

Wissenschaftler schlagen jetzt vielleicht die Hände über dem Kopf zusammen, aber das ist mir egal. Ich schreibe in dieser Form, weil ich da bei mir bleibe, meine Sichtweisen benenne und nicht ins -man- rutsche und über jemanden spreche, nein ich möchte von mir erzählen. Der Blog ist momentan mein einziges Projekt, ein anderes startet erst noch in der nächsten Zeit. Es macht mir so viel Spaß und ich bin das hinter den Texten - Es ist ein Herzensblog. Du sagst selber, du liest sehr viele Blogs und stellst Sie auch kurz und knapp auf dem Blog vor. Wie schaffst Du das denn, soviel zu lesen? Die Frage kann ich ganz einfach beantworten. Ich lese, wenn mein Kind schläft. Ich begleite sie mittags und abends in den Schlaf. In unserem großen Familienbett mache ich es mir dann oft mit gemütlich und lese und blogge aus dem Bett heraus. Mein Mann arbeitet in Schichten. Wenn er Spät- und Nachtschicht hat, bleibe ich einfach mit meinem Mädchen im Bett und lese. In der Frühschichtwoche blogge und lese ich dann weniger und wir haben Zeit für uns. Ich gucke flexibel, wie ich es mir in den Tag einbaue und wie es passt. Über Nacht ist hier natürlich alles auf Flugmodus eingestellt, versteht sich. Wieso nennst Du deine Tochter Seidenraupenkätzchen? Was ich ja wirklich sehr sehr süß finde. Meine Tochter ist ein spätes Frühchen. Sie hatte 2500g und war irgendwie so ganz zart und weich, so weich wie Seide. Trotz ihres zarteren Gewichtes hatte sie immer ordentlich Durst und hat bald all ihrer Freunde und Freundinnen vom Gewicht überholt.

Schon früh stellte sich raus, dass wir ein „Körperkind" haben.

Sie ist sehr verschmust und kuschelt gern. So kam irgendwann die Wortschöpfung Seiden(weich wie Seide)Raupen(immer hungrig )Kätzchen(verschmuste Katze) zustande. Ich finde ihn auch süß, obwohl es etwas dauert, bis er geschrieben ist, haha. Ich hatte als Baby so verrückte Spitznamen, wie Higgins und Wirtschel. Meine Eltern sind leicht crazy und irgendwie so DDR-Hippies gewesen. Ich finde deinen Blogaufbau sehr professionell, wie lange hast Du dir Gedanken dazu gemacht und was sind deine Ziele? Das ich auch bloggen will steht schon ein Jahr fest. Begonnen habe ich aber erst im Sommer 2016. Ich habe einfach immer Ideen und probiere im Kopf viel rum. Meine Ziele sind offen. Ich werde sehen, wie sich das Bloggen entwickelt. Ich versuche im Heute zu leben, was auf jeden Fall viel Druck raus nimmt. Ich möchte glücklich sein, Spaß am Schreiben haben und es erlernen.

Mein Lebenstraum ist, irgendwann eine Kinderbuchreihe zu veröffentlichen, an der ich gerade anfange zu arbeiten. Ich habe ganz genaue Vorstellungen und Ideen dazu.

Was hat es mit deiner Kategorie Gedankenkompott auf sich? Die Kategorie ist eine Sammlung aus Schlüsselsätzen, eine Schale Kompott, ein leckere gedanklicher Nachtisch. Ich möchte aus meinen Beiträgen, die für mich wichtigsten Gedanken oder Resümees dort festhalten, um mich selbst daran zu erinnern. Es sind kleine Denkanstöße oder Motivationen in kurzer Form. Auch will ich wichtige Zitate aus Büchern oder Gedanken daraus damit festhalten. Du erinnerst mich, dass ich weitere einstellen wollte, ich habe diese Kategorie vernachlässigt. Ich finde deinen Vornamen wunderschön und sehr speziell. Wo kommt er her und worauf hast Du bei deinem Kind bei der Namensgebung geachtet? Ja meine Mama wusste nicht so richtig, wie sie mich nennen sollte. Mein Papa wollte gern, dass ich Brigitte heiße. Das ging für meine Mama gar nicht. Wenn ich ein Junge geworden wäre, wäre ich jetzt Bert. Das war mir als Kind immer peinlich und das sollte lieber keiner wissen. Jetzt wäre ich mit diesem Namen bestimmt so ein großer hübscher und lässiger Öko-Sozialarbeiter-Typ mit langen Haare und coolen Sprüchen und tausend Weibern an der Hand, kleiner Spaß am Rande. Meine Tante hat dann Mama den Namen Marleen vorgeschlagen und alle fanden es gut. Mein Spitzname ist Leen, seit ich denken kann, daher war der Name für den Blog schnell klar. Ich denke, er war inspiriert von dem Schlager von Marianne Rosenberg. Ich höre übrigens Soul (ich liebe Erykah Badu und Alicia Keys), Indie und Rock, auch mal Electro und wurde von riesigen Zappa-Fans großgezogen, die so gar nichts mit Schlager am Hut haben. Witzig oder? Frank Zappas Kinder heißen Moon Unit, Dweezil, Ahmet und Diva. Da ist Bert doch noch wirklich „normal" gegen. Unser Mädchen hat einen Namen mit 4 Buchstaben. Die Mama von meinem Freund hieß so und ich habe schon mit 20 gesagt: Donny, wenn ich mal ein Mädchen bekomme, nenne ich sie wie deine Mama. Er bedeutet edel und Hoffnung, zwei gute Wörter, wie ich finde. Mein Mann war gleich Feuer und Flamme für den Namen, also war das echt einfach. Du machst viel selber, sowohl Gerichte als auch DIY nach Montessori. Wo holst Du dir deine Inspirationen dafür? Ich lebe ja mit meinem Kind in Elternzeit. Wir haben keinen Krippenplatz. Ich werde vom Leben inspiriert. Mein Mädchen möchte mit an die Arbeitsplatte, ich habe keine Lust sie beim Kochen zu tragen, also muss eine Lösung her - Ein Lernturm. Durch meine 10 Jahre Ausbildung weiß ich, was es so für Ansätze und Möglichkeiten gibt. Zusammen suche ich es mir dann in Büchern und im Netz. Den Lernturm hatte ich von Pinterest. Viel entwickeln wir aber auch einfach selbst. Mein Mann ist handwerklich sehr begabt und ich sage ihm was ich mir vorstelle und er baut es mir. Ich vertraue ihm da. Die Reismilch z.B. habe ich bei dir auf dem Blog gesehen. Die möchte ich als nächstes zuhause ausprobieren. Wie fühlst Du dich in der Welt des Social Media und der Bloggerblase? Ich habe das große Glück, sehr nett begrüßt worden zu sein, unter anderem ja von dir. Am meisten hat mir Frida Mercury zur Seite gestanden. Ich hatte doch schon so einige Fragen am Anfang und sie hat mir geduldig alles beantwortet. Es gibt so viele wirklich nette Menschen dort. Besonders überrascht war ich, dass Katja vom Am meisten hat mir Frida Mercury zur Seite gestanden Blog so nett und offen ist, obwohl ich so ein winziges Licht in der Kerze bin, ein Frischling eben. Wir haben uns bei Twitter wirklich nett unterhalten. Da habe ich auch die Frauen vom Motherbirthblog, ÖkoHippieRabenmutter, Urnaturæn und 2Kindchaos etwas besser kennengelernt. Anna von Kinderwärts startete etwa gleichzeitig mit mir. Auch eine super nette Person. Ich werde ihr auf jeden Fall von deiner Möglichkeit, sich auf dem Blog vorzustellen, erzählen. Ich habe jetzt noch so viele tolle Leute nicht erwähnt, da die Bloggerblase riesig ist. Ich weiß nicht, ob das kitschig ist, aber ich freue mich abends zu gucken, was die Schwangerschaften der Mädels machen, ob es den Frauen gut geht, obwohl ich keine der Bloggerinnen jemals live gesehen habe.

Twitter ist so eine Entdeckung, die mir große Freude macht. Ich lerne mit dem Blog die sozialen Medien gerade erst so richtig kennen.

Vor dem Bloggen nutzte ich nur Facebook um die Inhalte eurer Blogs zu teilen oder um Regionales zu verbreiten. Regionales möchte ich zukünftig auch verstärkter auf dem Blog einbauen. Gibt es etwas, das Du den Leserinnen gerne mal sagen würdest? Diese Frage finde ich schwer. Sie hat so ein schweres Gewicht. Ich könnte jetzt Werbung für den Blog machen, möchte ich aber nicht. Ich möchte lieber etwas „rumphilosophieren". Ich sage: Es lohnt sich, in der Liebe zu bleiben. Wer in der Liebe lebt, lebt im Vollen. Habt Verständnis für einander. Seid gut zu euch selbst und übt die Achtsamkeit. Lesen, zum Thema der gewaltfreien Kommunikation und zum Frieden mit Kindern, kann ich nur jedem ans Herz legen.

Ein Aufbruch zum Umdenken im ökologischen und im zwischenmenschlichen Bereich ist nötig, um unsere Welt für unsere Kinder zu erhalten.

Fangt an zu recherchieren, beschäftigt euch mit „plastikfrei, vegan, Attachment Parenting, Unerzogen, Yoga und Meditation, der Umwelt, Vernetzung" und was weiß ich noch womit alles. Vielleicht sind meine Gedanken „romantisch" aber ich lese und beschäftige mich schon so viel Jahre damit, dass ich glaube, dass es ein großer Schlüssel für die Menschheit ist. Du hast eine schöne Blogparade zum Thema die 5 besten Kinderbücher gestartet. Was hältst Du denn davon, dass Kleinkinder bereits Tablets und Handys bedienen können und Fernsehen schauen?

Ich glaube, dass die Welt für die Technik nicht verschlossen werden sollte. Alles dogmatische lehne ich ab. Mein Kind ist 15 Monate alt und nimmt sich das Handy um Siri zu sagen, dass sie Mama und Papa sagen kann und nimmt das Handy ans Ohr um Oma rein zu sagen. Tante „IA" wird auch gern angerufen, um ihr zu sagen, dass wir sie vermissen und heute zusammen Abendbrot essen wollen. Was mache ich? Ich lasse es zu. Sie gibt mir das Handy dann immer gern zurück, wenn ich sie darum bitte. Es sind wenige Sekunden und das ist für mich ok. TV gucken wir, wenn sie krank ist und wir inhalieren, dann meist eine Naturdokumentation. Sonst ist der Fernseher hier tagsüber und meistens auch abends aus. Wir spielen viel in ihrem Zimmer, wenn das Wetter schlecht ist. Wir haben ein Spielzimmer nur zum Spielen eingerichtet. Ein Tablet besitzen wir nicht. Ich möchte mir selbst handyfreie Zeiten einräumen. Ich gucke zu viel aufs Telefon, auch manchmal beim Essen.

Das ist Mist und ich will da an mir arbeiten. Aber da hab ich mal wieder einen guten Vorsatz, um meinen ganz persönlichen Aufbruch zum Umdenken zu starten.

Liebe Leen, vielen Dank für deine Offenheit und auch deine Inspirationen zum Umdenken. ich nehme mir immer mehr vor als ich umsetzen kann oder im Inneren will.

Lieber wenig aber dafür zu 100%.Plastikfrei ist so ein Thema bei uns. Wir sehen jeden Monat was für Kunststoffberge in unserer gelben Tonne landen obwohl wir schon darauf achten aber noch nicht genug. Wie seht ihr das. Ist plastikfrei leben eine Option für Euch und wenn ja, habt ihr Tipps?

Ich wünsche euch eine schöne Woche

Eure Glucke

Ich bin Dani, in den Dreißigern, also den besten Jahren des Lebens. Ich bin Mama vom Prinzen, Ehefrau vom Liebsten und Schreiberin von diesem, meinem Schatz Glucke und So. Hier findet ihr eigentlich recht viel von mir und meinem Leben. Authentizität und Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig und ich hoffe das spürt man auch. Viel Spaß beim Stöbern und schön das Du vorbeigeschaut hast.