Gedanken zur den Nahrungsmittelintoleranzen und FODMAP

Ich gehe mal davon aus, dass sich die nächsten Posts auf meinem Blog verstärkt um Rezepte und Gedanken zu den Nahrungsmittelintoleranzen drehen werden. Denn das ist es, was mich gerade umtreibt.
Wie ich ja schon vor ein paar Tagen geschrieben hatte, hatte ich mich dazu entschieden, meine Ernährung - gezwungenermaßen - umzustellen. Warum? Ganz einfach ... Die Probleme, die jeder, der NMIs hat, kennt: Bauchschmerzen, einen riesen, aufgedunsenen Babybauch und ... nun ja, auf den Rest möchte ich nicht näher eingehen.
Ich muss dazu sagen: Ich bin diagnostiziert. Ich habe eine Fruktoseintoleranz, eine Latkoseintoleranz und eine Sorbitintoleranz. Es ist jetzt also nicht so, dass das "irgendwie auf meinem Mist gewachsen ist". Und dennoch wird man ja als Patient alleine gelassen.
Ich habe lange fruktosearm gelebt und trotzdem - obwohl es recht gut Phasen gab - war ich nie wirklich beschwerdefrei. Das kann einen dann schon einmal zweifeln lassen. Und nicht nur das: Die letzten Wochen sind - trotz fruktosearmer Ernährung (und ich weiß, dass meine Toleranzgerenze recht niedrig ist) - meine Beschwerden wieder so dermaßen stark geworden, dass eine andere Lösung her musste.
Und dann stieß ich auf FODMAP und auf einmal wurde mir alles klar ... Ich will mich selbst zu FODMAP gar nicht so äußern, denn da gibts echt ein paar gute Blogs, die super erklären, worum es geht.
Zum Beispiel diesen hier: 
http://www.fodmap-info.de/
Kann ich übrigens nur empfehlen. Natürlich ist klar, dass ich als FI-ler auch noch die Lebensmittel meiden muss, die ich aufgrund der FI nicht vertrage. Aber das ist ja nur logisch.
Seit ein paar Tagen lebe ich jetzt nach diesem low-FODMAP Prinzip und ich will ja nicht zu früh feiern, aber ich könnte weinen vor Freude. Mein Bauch ist flach(er), die Symptome besser und ich bin total überrascht. Ich habe gestern sogar rausgefunden, das sich keine Kartoffeln vertrage, dafür aber Dinkel. Das wäre mir wohl sonst niemals passiert. Ich habe nämlich seit der Diagnose fleißig Kartoffeln gefuttert, weil sie die meisten FI-ler ja vertragen. (Tja, die meisten, aber ich wohl nicht).
Und Fencheltee habe ich auch literweise in mich reingegossen. Denn ich mag ihn ja und bekannterweise soll er ja auch gut bei Magen-Darm-Helfen. Naja, außer für Bauch-Geplagte wie mich. Fencheltee ist nämlich recht hoch in FODMAP.
Gedanken zur den Nahrungsmittelintoleranzen und FODMAP
Low - FODMAP - Abendessen mit Reisnudeln
Die Vergangenheit ...
Natürlich machte ich mir dann auch Gedanken über meine Vergangenheit und die "weisen Ernährungstips", die man immer bekommt.
So richtig schlimm wurden nämlich meine Intoleranzen erst, als ich anfangen mich "gesund" zu ernähren. Nun ja, gesund, wie es der "Normalo" eben so versteht. Ich habe mich noch nie von Fastfood ernährt, immer so gut wie alles selbst gekocht (da ich auch wusste, dass ich Geschmacksverstärker schlecht vertrage) und immer auf unverarbeitete Lebensmittel geachtete. Aber ich habe definitiv nicht low-carb gelebt. Dafür liebe ich Nudeln und frisches, noch warmes Brot, mit einem Stück Butter darauf viel zu sehr.
Aber ich habe es durchgezogen, obwohl ich mich eigentlich damit gar nicht wohlgefühlt habe. (Und trotzdem hatte ich nicht auf mein Gefühl gehört. Im Gegenteil. Ich bekam doch tatsächlich ein schlechtes Gewissen, wenn ich die bösen "Carbs" gegessen habe. Denn low car ist bessser ... sagen sie alle).
Ich habe viel Gemüse gegessen, Vollkornprodukte und mich - wie oben beschrieben -  hauptsächlich "low carb" ernährt. So macht man es ja. Sagen alle. Außerdem hatte ich wieder mit dem  Sport angefangen, da hilft Sport treiben alleine ja nichts, auch die Ernährung musste stimmen.
Nach 6 Monaten hatte ich folgendes Ergebnis am Hals:
- Einen Bauch, der explodieren wollte
- Bauchkrämpfe
- Verstopfung
- Mein Hashimoto hatte wieder losgeschossen und meine SD-Werte waren so dermaßen im Keller, dass ich sogar mit dem Sport aussetzen musste.
Außerdem fielen mir (durch die SD), die Haare aus, ich war (per Bluttest nachgewiesen) permanent im Unterzucker und meine Nieren funktionierten irgendwie nicht mehr richtig. Alles nicht "extrem schlimm" aber doch so schlimm, dass mein Arzt die Notbremse zog. (Nach 6 Wochen und einer Erhöhung der SD-Hormone war wieder alles im Lot, auch die Haare wuchsen wieder)
- 4 kg mehr auf der Waage
- Ein Körpergefühl, das quasi gar nicht mehr existent war. (Ich bin eigentlich ein Mensch, der prima mit seinem Körper kommuniziert. Gerade auch: Habe ich Hunger, habe ich keinen? Aber wenn dein Bauch permanent geschwollen ist und schmerzt, funktioniert diese Kommunikation einfach nicht mehr).
Und was war das Ergebnis meiner Gedanken?
Es gibt kein "das ist gesund". Ich ernähre mich gerade hautpsächlich von Kohlenhydrante (Reis, Reisnudeln), Fleisch und Milchprodukten, da weder irgendwelches Gemüse noch Obst geht. Und es geht mir und meinem Bauch blendend. Und zugenommen habe ich auch nicht. Meinen geliebten Sport treibe ich natürlich auch weiter.
Da würde jetzt wohl jeder Trainer in meinem Fitnesstudio die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Aber da lächle ich nur müde. Ich glaube einfach daran, dass unsere Körper genau so individuell sind wir wir selbst. Und was für den einen "gesund" ist, ist es für den anderen eben nicht.
Aber boah, was hab ich lange gebraucht, das zu verstehen.
Versteht mich nicht falsch: Das soll bitte keine Hetzkampagne gegen alle Low-Carb-Jünger, gegen die Paleo-Fraktion oder sonst wen sein. Mein Mann zB lebt so und fühlt sich pudelwohl. Aber es soll ein Pladoyer dafür sein, einfach öfters auf sich und seinen Körper zu hören, anstatt auf andere. Kein Konzept der Welt ist so intelligent und so ausgeklügelt, wie es unser eigener Körper ist. Das geht einfach nicht, denn dafür müsste man bis ins kleinste Detail verstehen, wie genau was in unserem Körper funktioniert. Soweit ich weiß, ist dies noch keinem Wissenschaftler gelungen.
Und eigentlich kann unser Körper uns uns doch auch ganz genau sagen, was uns gut tut und was nicht. Wir müssen nur wieder lernen, auf ihn zu hören. Genau hinzuhören. Ich freue mich, dass ich das gerade wieder mache & lerne und FODMAP mir dabei hilft.
Und trotzdem bin ich froh, dass es alles so kam wie es kam, denn die NMIs hatte ich ja dennoch. Nur durch das "Provozieren" durch die "vermeintlich" gesunde Ernährung wurde alles so schlimm, dass endlich mal die Ärzte darauf aufmerksam wurden und mich schlussendlich diagnostizierten.
Ich für mich sage mir mittlerweile: Gesund ist, was mir gut tut.
Jetzt trete ich einfach mal die nächste Reise mit den NMIs an und werde hier ein wenig "Reisetagebuch" führen.

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