Am Wochenende habe ich in der Süddeutschen Zeitung eine interessante Kontroverse gelesen: es ging um das Thema „Gastgeschenke – ja oder nein?“. Am Gastgeschenk scheiden sich ja offensichtlich die Geister.
Ich habe zu der Frage eine ganz klare Meinung und habe mich sehr gefreut, sie (von Max Scharnigg) mit originellen Formulierungen so treffend auf den Punkt gebracht zu lesen. Ich habe Euch meine Lieblingszitate aus dem Artikel mal zusammengefasst:
„Mitbringsel sind die ungeliebten und unterfinanzierten kleinen Geschwister der Geschenke. (…)
Es war meine freiwillige Idee sie (meine Gäste) einzuladen. Ihr Besuch ist keine Störung, über die ich hinweg getröstet werden muss. Ich habe weder ihren neurotischen Hund zwei Wochen gehütet, noch habe ich eine Niere gespendet. (…)
Als Gastgeber freue ich mich aufrichtig, wenn die Gäste pünktlich vor der Tür stehen. Ich weiß, sie haben sich Zeit genommen, vielleicht einen Babysitter besorgt oder ein Taxi bezahlt. Ab einem gewissen Punkt in unserem Leben ist nichts wertvoller als Freizeit, das weiß jeder, der gerne einlädt. Das ist also das Wichtigste, was Gäste mitbringen können, sich selbst, ihre Zeit und gute Laune, wie es früher hieß. (…)“
Da spricht der liebe Herr Scharnigg mir sehr aus dem Herzen. Solltet Ihr also je bei mir zum Essen eingeladen sein – jetzt wisst Ihr Bescheid.
Wie denkt Ihr denn über das Thema? Seid Ihr für oder gegen Mitbringsel?
Bei der letzten Einladung für Freunde habe ich übrigens diesen Coq au vin gekocht. Vorher hatte ich ihn immer nur mit Rotwein zubereitet, aber diese Version hat uns ausgesprochen gut gefallen. Ich habe Riesling verwendet: dadurch wird das Gericht schön herb-frisch.
Zutaten für 4 Personen:
4 Hähnchenkeulen
50 g Butter
Olivenöl
1 Zwiebel
125 g Speck
2 Knoblauchzehen
250 g Champignons
1 Stange Lauch
1 EL Mehl
500 ml Weißwein
200 ml Sahne
Salz und Pfeffer
Petersilie
Die Hähnchenkeulen am Gelenk halbieren.
Butter und Olivenöl in einem breiten schweren Topf erhitzen und die Hähnchenteile darin von beiden Seiten goldbraun anbraten. Aus dem Topf nehmen. Zwiebeln, Speck, Knoblauch, Champignons und Lauch zufügen und anbraten, bis alles etwas weich geworden ist. Mehl darüber stäuben, kurz verrühren.
Die Hähnchenkeulen wieder zu dem Gemüse in den Topf legen, Wein zugießen. Einmal aufkochen, dann Hitze reduzieren und ca. 25 Minuten zugedeckt köcheln lassen.
Sachne zugießen und weitere 10 Minuten offen köcheln lassen.
Zum Servieren Petersilie über das Gericht streuen.
Bei uns gibt es immer nur Baguette zum Coq au vin. Herrlich, um die schöne Sauce aufzutunken. Unkompliziert ist es noch dazu, denn das Hühnchen könnt Ihr ohne Probleme schon vormittags kochen. Dann ist das Hauptgericht schon fix und fertig, bevor die Gäste kommen. Reis würde aber auch passen.