Gedanken zum Bloggen

Gedanken zum Bloggen

So, die Zwetschgenernte ist eingefahren und verarbeitet, die Goldparmäne lagert im Keller und veredelt eigenständig ihr Aroma bis zur Genussreife. Die Quitte hängt noch am Baum und scheint mich zu fragen, wann ich sie denn zu ernten gedenke. Ich bin unsicher, da mein Bäumchen zum allerersten Mal trägt und ich keine Erfahrung habe. Das Internet erzählt mir aber, dass es wohl soweit sein könnte. Morgen also...

Nun ist es mal wieder soweit. Ich beschließe, diesen Blog erneut mit Leben zu füllen. Wie oft habe ich mir das schon vorgenommen? Und doch gibt es zwischendurch immer wieder lange lange Phasen, in denen ich nichts "zu Papier" bringe. Der Hauptgrund für diese langen Pausen sind immer Beruf und andere Hobbys wie Garten, Wandern, Slow Food,...

Das heißt nun aber nicht, dass ich zwischendurch auch mit dem Kochen Pause gemacht habe. Ganz im Gegenteil. Ich koche und backe regelmäßig - auch wenn ich für mich alleine bin.

Es gäbe also eigentlich immer was zu bloggen. Aber das Schreiben kostet viel Zeit, das Machen und Aufbereiten der Fotos ebenso wie das Ausrechnen der Zutatenmengen, und, und, und... Ganz abgesehen davon, dass ich oft einfach frei nach Schnauze koche und anschließend nicht genau weiß, in welchen Mengenverhältnissen ich die Zutaten verwendet habe. Obwohl ich meine Rezepte tatsächlich häufig notiere, sind sie in der Form erstmal untauglich für's Bloggen.

Schreibhemmend hinzu kommt bei mir allerdings auch noch etwas anderes: Das Internet ist voll von Rezepten - so viel kann die Welt nicht nachkochen. Wozu also soll ich noch weitere Rezepte hinzufügen? Meine Rezepte sind für mich zwar einzigartig und deshalb auch für andere vielleicht interessant, aber sie fehlen der Welt ja nicht wirklich.

Und immer wenn ich über das Bloggen nachdenke, frage ich mich, was der Begriff eigentlich ursprünglich bedeutete. Blog ist ja immerhin das Kurzwort für Weblog und das wiederum heißt Internet-Tagebuch. Nur sind die meisten Blogs von einem Tagebuch inzwischen kilometerweit entfernt. Kaum jemand schreibt noch, um zu schreiben. Meiner Wahrnehmung nach bloggen die meisten inzwischen, um damit irgendwie Geld, Ruhm und Ehre zu verdienen. Wenn's klappt, sei es selbstverständlich allen gegönnt. Mir macht das Lesen dieser Werbeblogs aber keinen Spaß - was vielleicht auch daran liegt, dass mich die Werbung nicht die Bohne interessiert.

Und noch etwas blockiert mein Bloggen: Es gibt mittlerweile 1001 neue Möglichkeiten, Inhalte zu präsentieren. Aber die meisten von uns präsentieren Ihre Inhalte weiterhin als Text mit Fotos und dem Rezept. Interessanter ist da schon die Videowelt, in der es mittlerweile viele verschiedene Formate zu bestaunen gibt. Aber gute Videos kosten sehr viel Zeit und sind aufwendig, schlechte Videos gibt es schon zu viel. Außerdem bin ich eher nicht der Videotyp, also fällt es mir auch schwer, über ein Videoformat nachzudenken.

Also doch lieber ganz aufhören mit dem Bloggen? Ich weiß es nicht. Vielleicht mache ich mir schlicht zu viel Gedanken? Vielleicht sollte ich in meinem kulinarischen Alltag einfach mehr auf scheinbar Nebensächliches achten und nebenbei darüber bloggen? Also tatsächlich zurück zum Tagebuch und gucken, was passiert? Ich will ja sowieso kein Geld damit verdienen, also ist es auch egal, wenn ich allein für mich schreibe. Und weil es ja keine Intimitäten sind, die ich ausplaudere, kann ich genauso gut öffentlich schreiben. Spricht was dagegen?


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