Gedanken: #noussommesunis

Hallo ihr Lieben.

Ich bin immer noch fassungs- und sprachlos. Ich weiß eigentlich gar nicht so wirklich, was ich dazu schreiben soll, was am Freitagabend passiert ist, aber irgendwie muss es doch raus. Diese Trauer, diese Wut, dieses Unverständnis.

Ich habe sicher auf meinem Sofa gesessen, als ich den ersten Knall aus den Boxen neben mir habe hören müssen, vorher haben wir uns noch über das nicht grade gute Spiel unterhalten. Dann war da plötzlich dieser Knall. Ich war leicht verwirrt, aber alles ging irgendwie weiter, ich vermutete, dass irgendwo ein Böller hochgegangen ist, wie das beim Fußball ja manchmal so ist. Komisch war nur, dass man nichts sah, kein Licht, der Kommentator sagte nichts über Pyrotechnik. Als dann kurz später die zweite Explosion zu hören war merkte man, dass das nicht normal war, dass irgendwas komisch war. Doch das Spiel ging weiter. 

In der Halbzeitpause hatten wir umgeschaltet, als wir wieder zurückschalteten war prinzipiell alles normal. Nur die Berichterstattung war anders. Niemand wusste was genau los war. Man merkte nur die komische Stimmung. So angespannt, gespenstisch. Nach und nach wurde bekannt gegeben, dass etwas passiert war. Es war nicht sicher, was genau passiert war, von Schießereien und Explosionen war die Rede. Von da an war das Fußballspiel zweitrangig. Die Niederlage absolut unwichtig. Ich hatte bis nach dem Schlusspfiff immer einen weiteren Knall erwartet, im Gefühl gehabt, dass da noch was kommt. Doch im Stadion kam nichts mehr.
Nach dem Spiel die Panik in den Gesichtern der Menschen sehen zu müssen, dabei auf dem Sofa zu liegen und absolut nichts machen zu können. Absolut nichts. Alles live miterleben zu können. Zu müssen. Nicht wegschalten zu können. Diese unfassbare Hilfslosigkeit. 
Bis in die späte Nacht habe ich mir die Endlosschleife der Tagesschau angeguckt. Jede neue Information direkt mit Freunden diskutiert. Fassungslos mitbekommen, was im Batalan passiert ist. 

Irgendwie konnte ich dann einschlafen. Als ich gestern Morgen aufgewacht bin hoffte ich, dass alles nur ein böser Alptraum war. Doch beim Frühstück im Radio lief der vorherige Abend in Dauerschleife. Es war echt. Es ist echt. Es gibt echt Menschen, die so unfassbar unmenschlich und herzlos sind so etwas zu tun! Noch schlimmer, es gibt Menschen, die Menschen dazu bringen so etwas zu tun! Menschen, die möglicherweise nur irgendwie so da rein gerutscht sind, die noch ihr ganzes Leben vor sich hatten. Und nein, ich will die Attentäter nicht aus ihrer Verantwortung nehmen, sie haben sich immerhin dazu entschieden diese Taten zu vollziehen.


Doch damit so etwas jetzt nicht verstärkt passiert müssen wir offen sein. Müssen die Menschen, die zu uns kommen, weil sie vor genau diesem Terror flüchten, akzeptieren und in unsere Gesellschaft integrieren! Wir dürfen jetzt nicht der Einfachheit halber einfach alle Menschen verurteilen, die wegen ihres Aussehens oder ihrer Herkunft ja prinzipiell irgendwas damit zu tun haben könnten. Ich bin auch katholisch getauft und trotzdem nicht homophob, Angehörigkeit zu einer Religion sagt nicht aus, wer der Mensch an sich ist. Außerdem wird ja auch immer wieder betont, dass genau dieses Töten auch im Koran als schlimmste Sünde gilt. Dass diese Menschen nicht zu den Muslimen gehören. Wir dürfen nicht dafür verantwortlich sein, dass Muslime sich immer wieder dafür rechtfertigen müssen, dass sie diese Religion haben. Deswegen: Lasst jetzt nicht diesen Fremdenhass schüren. Weder im Kleinen noch im Großen. 

Wir müssen dem Terror jetzt mit Liebe gegenüber treten. Denkt an Harry Potter, als Neville Voldemort gegenüber tritt. Wir haben Liebe, wir haben Freundschaft. Das ist das, was zählt und das, was wir nicht vergessen dürfen. Und das ist das, was uns jetzt stark macht. Liebe und Freundschaft. 

#noussommesunis
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