Gedanken einer Mutter, die ihr Kind durch sexuellen Missbrauch und Mord verloren hat

Von Wernerbremen


Ihr Lieben,auf vielfachen Wunsch möchte ich heute noch einmal einen Text hier auf dem Blog veröffentlichen.
Der Text stammt von einer Mutter, die ihre Tochter durch sexuellen Missbrauch und Mord verloren hat und die durch den Text, den sie geschrieben hat, versucht hat, sich gedanklich in ihre Tochter hineinzuversetzen und das Gedanken an ihre Tochter wachzuhalten:Mummy, jetzt bin ich hier, ganz weit weg von Dir und doch so nah.
Mummy, ich sehe Dich weinen. Auch Du willst zu mir.
Ich spüre Deine Tränen, stehe direkt neben Dir.
Mummy, ich kann nun nicht mehr kommen. Deshalb bitte gebe auf mein kleines Kätzchen acht und sag Daddy jeden Abend von mir gute Nacht.
Sag meinen Freunden, dass ich sie trotzdem hören kann. Es tut so weh. Ich schaue ihre traurigen Gesichter an. Es war nicht die Absicht von mir, hab nicht gewusst, was er gewollt, hab nicht gewusst, was ich machen sollt...
Mummy, bitte, Ihr braucht nicht traurig sein, hier bin ich nicht allein.
Bitte lächle doch einmal für mich. Du darfst nicht weinen, dann lache ich auch noch einmal für Dich.
Mummy, ich habe jetzt keine Angst und keine Schmerzen mehr, doch vermisse ich mein Leben sehr, ich wünsche mir ein bisschen Lebensnähe her.
Mummy, kannst Du mir nicht sagen, warum er das getan hat???
Warum hat er mich angefasst, geatmet, wie ein Tier, mit solcher Gier, die ich nicht verstanden hab.
Vielleicht hat er mich gehasst?
Mummy, was hat er von mir gewollt?
Ich verstand ihn nicht, er hat mir weh getan. Noch immer sehe ich sein Gesicht. Er hat gelacht.
Ich glaube, es hat ihm Spaß gemacht...
Mummy, ich habe geschrieen, wollte vor ihm fliehen...
Habe ihm doch nichts getan, sah ihn nicht einmal böse an...
Mummy, jetzt habe ich keine Angst mehr, es ist schon eine Weile her. Nun bin ich hier.
Doch eines möchte ich noch wissen:
Warum tun diese Menschen so etwas, haben sie kein Gewissen????????????

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt