Geburtsvorbereitung – Sind wir wirklich vorbereitet?

Vier Sitzungen Geburtsvorbereitungskurs liegen nun hinter uns. Aktuell bin ich in Schwangerschaftswoche 37+4. Knapp 2,5 Wochen bis zum Geburtstermin. Nein, wirkliches Muffensausen habe ich noch nicht, allerdings muss ich zugeben, dass ich mittlerweile bei jedem Ziepen, Ziehen, Pieksen, Stechen, Drücken sehr hellhörig reagiere und immer der Gedanke im Hinterkopf herumschwirrt: "Ist es das jetzt - der Anfang?"

Geburtsvorbereitung – Sind wir wirklich vorbereitet?Im Geburtsvorbereitungskurs haben wir selbstverständlich über die Anzeichen eines Geburtsbeginns geredet und gelernt, wie er sich genau äußert. Ich denke es ist aber normal, dass die letzten Wochen und Tage mit einer konstanten Spannung einhergehen - schließlich, um meine Hebamme zu zitieren, kann es ja wirklich jederzeit losgehen.

So richtig vorbereitet kann man beim ersten Kind sicher nicht sein, hat man doch vorher noch nie Bekanntschaft mit Wehen, der Art der Schmerzen, einem Blasensprung oder dem berühmten "Schleimpropf" gemacht. Ich empfand den Geburtsvorbereitungskurs daher als unglaublich hilfreich und würde auch jeder Erstgebärenden empfehlen davon Gebrauch zu machen - sei es bei der nachbetreuenden Hebamme oder in der Geburtsklinik. So ein Kurs vermittelt ein Stückweit Sicherheit.

Aber wann genau geht es denn nun los mit dieser ominösen "Geburt"?

Zum einen können bereits häufiger Harndrang, Durchfall, Appetitlosigkeit und/oder Übelkeit, sowie ein Ziehen im Unterbauch, im Rücken und in den Beinen darauf hindeuten, dass es losgeht, beziehungsweise in nächster Zeit wirklich losgehen könnte. Vor allem das Ziehen soll laut meiner Hebamme vergleichbar sein mit Schmerzen die Frauen meist zu Beginn ihrer Periode empfinden. Ob es sich dabei um echte Wehen, oder aber nur Übungs- bzw. Senkwehen handelt, lässt sich mit einem 20 minütigen warmen Bad herausfinden: Lassen die Schmerzen nach war es ein Fehlalarm.

Sichere Zeichen dafür, dass es nun wirklich losgeht sind dann zunehmende regelmäßige Kontraktionen ab einem Abstand von ca. 5-7 Minuten, wenn Fruchtwasser abgeht und auch wenn leichte Blutungen vorkommen. In diesen Fällen sollte dann auch die Klinik angesteuert werden.

Und was genau hilft während dieser sogenannten Eröffnungsphase?

Snacks, Bewegung und Ruhe im Wechsel, fester Stand, runder Rücken, den Mund beim Ausatmen geöffnet lassen, das Gesicht entspannen, Beine hüftbreit geöffnet lassen, das Becken kreisen lassen - einfach feststellen, was hilft mir, was tut mir gut. Vor allem ein Wechsel der Körperhaltung soll, laut meiner Hebamme, oftmals schon für eine Verbesserung sorgen - dass heißt: immer wieder probieren, probieren, probieren. Und sich vom Partner oder der begleitenden Person unterstützen lassen - wichtig hierbei: Immer auch zeigen, was ist mir angenehm, was kann ich gerade nicht gebrauchen. Und das Atmen nicht vergessen.

Jetzt habe ich mir also das ganze Wissen (und noch mehr) angeeignet...

...und habe trotzdem das Gefühl, dass ich bei null anfangen und ein Brett vor dem Kopf haben werde, wenn der Moment kommt, an dem es wirklich losgeht. Wichtig für mich ist hierbei die volle Unterstützung meines Partners (bzw. der begleitenden Person). Aus diesem Grund bin ich froh, dass wir einen Partnerkurs gemacht haben - denn wenn ich unter der Geburt vor Schmerzen schreie, ihn vielleicht ganz klischeehaft beleidige und insgeheim ein wenig dafür hasse, dass sein Geschlecht es beim Kinderkriegen zu einfach hat, hoffe ich darauf, dass er mir zur Seite steht, mich beruhigt, sich an die Details erinnert und mir hilft unser Kind auf die Welt zu bringen.

Geburtsvorbereitung – Sind wir wirklich vorbereitet?

Mein Schwangerschaftsrückblick der letzten Monate:

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