Kommen wir zum Schreiben
Warum schreib ich, was ich schreibe?
Weil ich das schreibe, was ich gerne lesen will. Marion Zimmer Bradley hatte mal diese Anthologien herausgebracht, die hießen ‘Sword&Sorceress, zu deutsch ‘Schwertschwester’, ‘Mondschwester’ usw. Dort waren so viele tolle Kurzgeschichten versammelt, dass ich mir gewünscht hab, auch mal in so einer Anthologie zu stehen. Daher hab ich angefangen Kurzgeschichten zu schreiben.
Dazu kommen noch viele andere Autoren, die einen beeinflussen – manche bewusst, manche unbewusst. Tamora Pierce, David Eddings usw. Außerdem habe und hatte ich schon stets einen Faible für Fantasy. Und zwar aller Arten. Ob das Herr der Ringe, Narnia oder sonst was war: Hauptsache Fantasy.
Deshalb hat sich für mich bei der Auswahl meines Genres gar keine Frage gestellt:Ich will Fantasy schreiben.Nur nicht in doof.
Mit ‘doof’ meine ich: unnachvollziehbare Dinge, unlogische Charaktere, Settings, die in sich so unrealistisch sind, dass man gar nicht erst reinkommt. Ach ja, Orks und Elben muss ich übrigens auch nicht haben.
Außerdem mag ich es gar nicht, wenn ich ein Buch lese und komplette drei Kapitel brauche, um mich in einer Welt zurechtzufinden - und das dann nur unter Zuhilfenahme des 400-seitigen Glossars gelingt.
Also war klar: Meine Welt muss ‘normal’ sein. Nur halt nicht so normal. Gwindtera wurde dann sehr erdähnlich. Man kennt sich relativ schnell aus. Es gibt – wie bei uns auch – verschiedene Länder, Kontinente, Meere, Völker, Sprachen. Es gibt Infrastruktur, Handel, verschiedene Religionen usw. Meine Helden sind nicht auf der einzigen großen Straße auf dem Weg zu der einzigen großen Stadt und sprechen eine einzige Sprache und bezahlen mit Geld in der einzigen Währung. Ist bei uns ja auch nicht so.Mit den obigen Prämissen hab ich mich ans Schreiben gesetzt und dann wurde ich schlichtweg von meiner Trilogie entführt. Die Welt wächst mir unter den Fingern.
Plötzlich ist da eine Vor- und Frühgeschichte, Völkerwanderungen, Kriege … und noch mehr Ideen und noch mehr Ideen und dann – das Verblüffendste von allem: Es passt zusammen. Es ergibt ein Stück.Von unwesentlichen Änderungen abgesehen, die ich am ersten Band vornehmen musste, damit er sich nahtloser in die Trilogie einfügt, hab ich immer weiter auf dieser Welt aufgebaut, die in meinem Kopf entstanden ist. Und da kommt noch mehr – in der Zukunft.Die Bücher der Gwindtera ReiheIn ‘Der vierte Wunsch’ begegnen wir Lhana, einer stolzen Handelskapitänin, die in ziemlich heftige Schwierigkeiten gerät. Piraten versenken ihr Schiff und töten die meisten Crewmitglieder. Lhana landet dann als Sklavin in einem reichen Haushalt.
Und da stimmt so einiges nicht wirklich. Während sie ständig ihre Flucht plottet, schließt sie gleichzeitig Meister Umold, den alten Gelehrte, den sie betreut, ins Herz. Nach und nach fragt sie sich, was dessen Ziehsohn Rigald, der sie gekauft hat, vorhat und kommt zu dem Schluss, dass es nichts Gutes sein kann.
Als sie dann noch über eine alte Tonflasche stolpert, in der ein Djinn gefangen ist, geht das Abenteuer richtig los.’ Schattenjagd’spielt ca. 7 Jahre nach dem ‘Wunsch’. Achtung Mini-Spoiler! Lhana und Kash haben eine Familie. Albträume lassen Lhana fast schon an ihrem Verstand zweifeln und als ihre kleine Tochter entführt wird, geht die Jagd los, die die mutige Kapitänin und den ehemaligen Djinn sogar bis in die Unterwelt führt.Die Idee hinter diesem 2. Band war: Na, wie läuft das Leben wohl nach dem Happy End von Band 1 weiter? Wie würde es bei normalen Leuten aussehen? Klar, die nehmen ihr Leben wieder auf, die kriegen Kinder und tun halt, was man so tut.Aber Handlungen haben Konsequenzen. In unserer Welt und in Gwindtera auch. Ich mag es nicht, wenn plötzlich Dinge verschwinden von einem Band zum anderen. Miranitor, die Stadt aus Band 1, ist ja nicht weg. Auch die Menschen sind noch da. So findet Lhana eine der Sklavinnen aus dem alten Haushalt wieder.Man könnte die Bücher so charakterisieren:
1. Band Kammerspiel, 2. Band Roadmovie.Das Geheimnis von Niaraman ist wieder ganz anders.Wir haben vom 2. zum 3. Band einen Zeitsprung von 10 Jahren.Das heißt die Kinder sind schon halb erwachsen, Lhana und Kash nicht mehr ganz die jüngsten (so um die 40 rum - und hey, da ist nicht alt, da darf man noch auf Abenteuer gehen - sagte die 46-jährige Autorin).Daher hat dieses Buch zwei Haupt-Handlungsstränge. Das war einer der Gründe, warum ich so lange gebraucht habe, Band 3 fertigzustellen.Ich war mir sehr unsicher, denn zum ersten Mal hab ich hier mit zwei Erzählperspektiven geschrieben.
Dazu kommt, dass wir es nicht unbedingt mit einer einfachen Bösewicht Story zu tun haben. Denn für Reena (und ihren Bruder) führt die Geschichte zu einem Coming of Age – eine Geschichte über das Erwachsenwerden, während für Lhana eine Abenteuergeschichte drin ist. Also wieder völlig anders als Band 1 und Band 2 - da kann man als Autor schon mal nervös werden. Zumal (Spoiler 2) ich in diesem Buch bereits etliche Dinge anlegen musste, die später in einer neuen Trilogie (diesmal hab ich gleich kapituliert und plane auf drei Bücher) fortgeführt werden. Reena bekommt die Feuerblut-Trilogie. Und dann wird im Prinzip der ganz große Erzählbogen um alle Ereignisse abgeschlossen werden.Die Bücher der Jahresrad-Novellen-ReiheHier geht es um einen ganz anderen Charakter. Adyra vom Greifwald, junge Komtess, die durch ein dummes Spiel in Lebensgefahr gerät und fliehen muss. Ihr bisheriges Leben lässt sie dabei hinter sich und findet sich in einem ganz neuen wieder.Die (bald vier) drei Novellen der Reihe führen durch die Jahreszeiten, dabei ist die Qualität jeder Jahreszeit in den Bänden mit eingearbeitet. Der erste Band ‘Herbststurm’ zeigt, wie Dinge beendet werden, so wie im Herbst Dinge enden und losgelassen werden müssen. ‘Winterlicht’ handelt von der inneren Entwicklung, im Winter ist man in sich gekehrt und ‘brütet’ oft ein bisschen. In ‘Hexenfluch’ erstarkt das Leben mit dem Frühjahr und die Hoffnung wird zu einem verzweifelten Ort zurückgebracht. Ich hoffe, ich konnte euch einen Einblick in so ein beklopptes Autorenleben geben und euch auch ein wenig auf meine Bücher neugierig machen.Die Gwindtera-Bücher sind alle als Print über amazon und über mich selbst erhältlich. Die Jahresrad-Novellen gibt es vorläufig nur als eBooks. Ein Taschenbuch-Sammelband kommt dann nach Abschluss der Reihe.Vielen Dank, dass ich euch einen Einblick geben durfte. Vielleicht sehen wir uns ja in Gwindtera oder Tiefwald wieder. :)
Warum schreib ich, was ich schreibe?
Weil ich das schreibe, was ich gerne lesen will. Marion Zimmer Bradley hatte mal diese Anthologien herausgebracht, die hießen ‘Sword&Sorceress, zu deutsch ‘Schwertschwester’, ‘Mondschwester’ usw. Dort waren so viele tolle Kurzgeschichten versammelt, dass ich mir gewünscht hab, auch mal in so einer Anthologie zu stehen. Daher hab ich angefangen Kurzgeschichten zu schreiben.
Dazu kommen noch viele andere Autoren, die einen beeinflussen – manche bewusst, manche unbewusst. Tamora Pierce, David Eddings usw. Außerdem habe und hatte ich schon stets einen Faible für Fantasy. Und zwar aller Arten. Ob das Herr der Ringe, Narnia oder sonst was war: Hauptsache Fantasy.
Deshalb hat sich für mich bei der Auswahl meines Genres gar keine Frage gestellt:Ich will Fantasy schreiben.Nur nicht in doof.
Mit ‘doof’ meine ich: unnachvollziehbare Dinge, unlogische Charaktere, Settings, die in sich so unrealistisch sind, dass man gar nicht erst reinkommt. Ach ja, Orks und Elben muss ich übrigens auch nicht haben.
Außerdem mag ich es gar nicht, wenn ich ein Buch lese und komplette drei Kapitel brauche, um mich in einer Welt zurechtzufinden - und das dann nur unter Zuhilfenahme des 400-seitigen Glossars gelingt.
Also war klar: Meine Welt muss ‘normal’ sein. Nur halt nicht so normal. Gwindtera wurde dann sehr erdähnlich. Man kennt sich relativ schnell aus. Es gibt – wie bei uns auch – verschiedene Länder, Kontinente, Meere, Völker, Sprachen. Es gibt Infrastruktur, Handel, verschiedene Religionen usw. Meine Helden sind nicht auf der einzigen großen Straße auf dem Weg zu der einzigen großen Stadt und sprechen eine einzige Sprache und bezahlen mit Geld in der einzigen Währung. Ist bei uns ja auch nicht so.Mit den obigen Prämissen hab ich mich ans Schreiben gesetzt und dann wurde ich schlichtweg von meiner Trilogie entführt. Die Welt wächst mir unter den Fingern.
Plötzlich ist da eine Vor- und Frühgeschichte, Völkerwanderungen, Kriege … und noch mehr Ideen und noch mehr Ideen und dann – das Verblüffendste von allem: Es passt zusammen. Es ergibt ein Stück.Von unwesentlichen Änderungen abgesehen, die ich am ersten Band vornehmen musste, damit er sich nahtloser in die Trilogie einfügt, hab ich immer weiter auf dieser Welt aufgebaut, die in meinem Kopf entstanden ist. Und da kommt noch mehr – in der Zukunft.Die Bücher der Gwindtera ReiheIn ‘Der vierte Wunsch’ begegnen wir Lhana, einer stolzen Handelskapitänin, die in ziemlich heftige Schwierigkeiten gerät. Piraten versenken ihr Schiff und töten die meisten Crewmitglieder. Lhana landet dann als Sklavin in einem reichen Haushalt.
Und da stimmt so einiges nicht wirklich. Während sie ständig ihre Flucht plottet, schließt sie gleichzeitig Meister Umold, den alten Gelehrte, den sie betreut, ins Herz. Nach und nach fragt sie sich, was dessen Ziehsohn Rigald, der sie gekauft hat, vorhat und kommt zu dem Schluss, dass es nichts Gutes sein kann.
Als sie dann noch über eine alte Tonflasche stolpert, in der ein Djinn gefangen ist, geht das Abenteuer richtig los.’ Schattenjagd’spielt ca. 7 Jahre nach dem ‘Wunsch’. Achtung Mini-Spoiler! Lhana und Kash haben eine Familie. Albträume lassen Lhana fast schon an ihrem Verstand zweifeln und als ihre kleine Tochter entführt wird, geht die Jagd los, die die mutige Kapitänin und den ehemaligen Djinn sogar bis in die Unterwelt führt.Die Idee hinter diesem 2. Band war: Na, wie läuft das Leben wohl nach dem Happy End von Band 1 weiter? Wie würde es bei normalen Leuten aussehen? Klar, die nehmen ihr Leben wieder auf, die kriegen Kinder und tun halt, was man so tut.Aber Handlungen haben Konsequenzen. In unserer Welt und in Gwindtera auch. Ich mag es nicht, wenn plötzlich Dinge verschwinden von einem Band zum anderen. Miranitor, die Stadt aus Band 1, ist ja nicht weg. Auch die Menschen sind noch da. So findet Lhana eine der Sklavinnen aus dem alten Haushalt wieder.Man könnte die Bücher so charakterisieren:
1. Band Kammerspiel, 2. Band Roadmovie.Das Geheimnis von Niaraman ist wieder ganz anders.Wir haben vom 2. zum 3. Band einen Zeitsprung von 10 Jahren.Das heißt die Kinder sind schon halb erwachsen, Lhana und Kash nicht mehr ganz die jüngsten (so um die 40 rum - und hey, da ist nicht alt, da darf man noch auf Abenteuer gehen - sagte die 46-jährige Autorin).Daher hat dieses Buch zwei Haupt-Handlungsstränge. Das war einer der Gründe, warum ich so lange gebraucht habe, Band 3 fertigzustellen.Ich war mir sehr unsicher, denn zum ersten Mal hab ich hier mit zwei Erzählperspektiven geschrieben.
Dazu kommt, dass wir es nicht unbedingt mit einer einfachen Bösewicht Story zu tun haben. Denn für Reena (und ihren Bruder) führt die Geschichte zu einem Coming of Age – eine Geschichte über das Erwachsenwerden, während für Lhana eine Abenteuergeschichte drin ist. Also wieder völlig anders als Band 1 und Band 2 - da kann man als Autor schon mal nervös werden. Zumal (Spoiler 2) ich in diesem Buch bereits etliche Dinge anlegen musste, die später in einer neuen Trilogie (diesmal hab ich gleich kapituliert und plane auf drei Bücher) fortgeführt werden. Reena bekommt die Feuerblut-Trilogie. Und dann wird im Prinzip der ganz große Erzählbogen um alle Ereignisse abgeschlossen werden.Die Bücher der Jahresrad-Novellen-ReiheHier geht es um einen ganz anderen Charakter. Adyra vom Greifwald, junge Komtess, die durch ein dummes Spiel in Lebensgefahr gerät und fliehen muss. Ihr bisheriges Leben lässt sie dabei hinter sich und findet sich in einem ganz neuen wieder.Die (bald vier) drei Novellen der Reihe führen durch die Jahreszeiten, dabei ist die Qualität jeder Jahreszeit in den Bänden mit eingearbeitet. Der erste Band ‘Herbststurm’ zeigt, wie Dinge beendet werden, so wie im Herbst Dinge enden und losgelassen werden müssen. ‘Winterlicht’ handelt von der inneren Entwicklung, im Winter ist man in sich gekehrt und ‘brütet’ oft ein bisschen. In ‘Hexenfluch’ erstarkt das Leben mit dem Frühjahr und die Hoffnung wird zu einem verzweifelten Ort zurückgebracht. Ich hoffe, ich konnte euch einen Einblick in so ein beklopptes Autorenleben geben und euch auch ein wenig auf meine Bücher neugierig machen.Die Gwindtera-Bücher sind alle als Print über amazon und über mich selbst erhältlich. Die Jahresrad-Novellen gibt es vorläufig nur als eBooks. Ein Taschenbuch-Sammelband kommt dann nach Abschluss der Reihe.Vielen Dank, dass ich euch einen Einblick geben durfte. Vielleicht sehen wir uns ja in Gwindtera oder Tiefwald wieder. :)