September 2014 – mein erster Roman erscheint. Wow. Hätte ich selbst nicht geglaubt. Besonders nach dieser Achterbahnfahrt: „Wie ich brauche mindestens 50.000 Wörter für einen ‘richtigen’ Roman?!“ zu: „Was wenn, alle mein Buch hassen?“
Glaubt mir, da ist auf der Gefühlsachterbahn echt alles mit dabei. Aber schließlich – with a (lot) little help from my friends – war ‘Legenden aus Gwindtera – Der vierte Wunsch’ schließlich fertig.Das Gefühl, das einen dann überkommt, diese Mischung aus aus Erleichterung und Aufgedrehtsein , lässt sich nicht wirklich beschreiben. Ich denke, man muss es erlebt haben. In einem Moment steckst du noch bis zur Oberkante Unterlippe in der Arbeit und dein Hirn und die Nerven laufen auf 1000 Umdrehungen und dann ist das Ding fertig. Akuter und plötzlicher Leerlauf. Sehr strange.
Vermutlich ist das auch der Grund, warum Autoren zwar immer sagen, dass sie nach einer Veröffentlichung jetzt aber wirklich erstmal eine Pause machen, es aber nicht wirklich schaffen.Und so ging es mir nach dem vierten Wunsch auch.Dachte ich noch, dass es ein alleinstehender Roman sein würde - da haben mich meine Protagonisten schon total ausgelacht, an den Händen genommen und tiefer in die Geschichte hineingezerrt. Kurz nach Veröffentlichung fand ich mich dabei die Anfangsszene des Folgebandes zu schreiben - die war so klar vor meinem geistigen Auge, als würde ich einen Film sehen.Und da wurde mir klar: OH NEIN! DAS WIRD EINE TRILOGIEDer Fluch und Segen der TrilogieDer Segen ist, dass man den Trennungsschmerz aufschieben kann.Denn am Ende von Band 1 fühlte ich ganz genau, dass ich mich ziehe. Ich wollte diese beiden Leute da eigentlich nicht aus meinem Leben lassen. Dazu mochte ich sie zu sehr, dazu waren sie mir viel zu viel ans Herz gewachsen und … irgendwo wusste ich da wohl schon, dass es noch viel mehr zu erzählen gibt.Dann ging es also mit Band 2 weiter, der mir unglaublich gut von der Hand ging. Echt. Noch nie floss es so schnell. Der Rohentwurf war im November des Camp NaNo geschrieben und der Roman erschien im März.BÄM! Geil! Da war ich richtig, richtig froh. Das hat Laune gemacht. Natürlich bin ich auch da ein bisschen in das Nach-Veröffentlichungsloch geplumpst aber - egal.Denn jetzt, dachte ich, dass das mit dem 3. Band auch so locker gehen würde. Hahahahah.
Womit wir zum Fluch der Trilogie kommen.Da hast du also zwei Bücher geschrieben, die den Lesern gefallen haben. Prima. Und dann schreibt wer: Ich warte auf den 3. Band, der wird bestimmt genauso gut.Und du: Huh? Was? Wie? Moooooment? Erwartungsdruck? Die passende Antwort darauf, ist natürlich sich in Fötal-Stellung unterm Schreibtisch zusammenzurollen und leise zu weinen. (Ich persönlich vermute ja, dass GRRM das gerade auch macht.)Ja, der Fluch der Trilogie ist der dritte Band. Viele Trilogien bauen ab, werden doof, enden doof. Und ein Buch mit einem schlechten Ende geht nicht, genauso wenig wie eine Trilogie mit schlechtem Ende geht.In anderen Worten: Ich habe über ein Jahr gebraucht, mit vielen, vielen Phasen des Dummguckens und des OMGS, das wird furchtbar, das wird niemals jemandem gefallen!“
Erschwerend kommt hinzu, dass Band 3 wieder ganz anders ist als seine Vorgänger. Da kann man schon mal grübeln. (Zu den einzelnen Bänden kommen wir später.)Joah. Und dann hab ich es doch tatsächlich gepackt. Gut zwei Jahre nach ‘Der vierte Wunsch’ ist jetzt das ‘Das Geheimnis von Niaraman’ erschienen.Die Arbeit und der AufwandIch bin ja eine kleine Selfpublisherin. Das bedeutet, es gibt keinen Verlag der mir reinredet, aber es gibt halt auch keinen Verlag, der so Sachen wie Cover, Buchsatz und Lektorat übernimmt. In anderen Worten: Du bist allein auf weiter Flur.Nur, eben nicht. Denn ganz allein kann man es nicht packen.Meine Cover werden von meinem Mann gemacht, der sowieso mein Held ist. Absolut. Ohne ihn könnte ich nicht so intensiv schreiben. Korrektorat und Lektorat übernehmen Freunde. Das sind z.T. ebenfalls Autoren und man hilft sich gegenseitig. ‘Zeig du mir deins, ich zeig dir meins’. ;) Zusammenhalt ist in der SP Szene schon auch echt wichtig und ich bin froh, so gute Erfahrungen damit gemacht zu haben und auch Leserinnen kenne, die ein Händchen für Grammatik haben.Denn sind wir ganz nüchtern: Den eigenen Text zu lektorieren und zu korrigieren ist sauschwer. Ich bin da zwar ziemlich gut mit, aber dennoch schlägt irgendwann die Betriebsblindheit zu. Besonders, wenn man ein verdammt langes Jahr an einer Geschichte rumbastelt. Ich schwöre euch, es ist dann so, dass man selbst alles derartig in und auswendig kennt, dass man nicht mehr sieht, ob etwas spannend ist oder nicht. Dazu braucht man fremde Augen. Und deren Besitzer natürlich. Wäre ja sonst gruselig. ;DKurz vor der Veröffentlichung begebe ich mich dann in die Korrekturhölle. Man liest sein Buch so verflucht oft, dass man es verdammt nochmal nicht mehr sehen möchte. Das ist dann normalerweise der Punkt, an dem man es veröffentlichen muss, denn dann ist es fertig.Das alles gehört zum Schreiben halt auch dazu. Jeder Job hat Kür und Pflicht und die Pflicht macht nirgends Laune. Da muss man einfach durch.