Gebetshaus Lobetal

Von Ich

O Jerusalem, ich habe Wächter über deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht mehr schweigen sollen. Die ihr den HERRN erinnern sollt, ohne euch Ruhe zu gönnen, lasst ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichte und es setze zum Lobpreis auf Erden!

Jes. 62,6-7

Etwas NEUES entsteht – das GEBETSHAUS LOBETAL

Wie es dazu kam. Weiter Infos: Gästehaus-Lobetal und Lobetal-Gebetshaus

Hat denn nun der Herr geredet?

Ja, sicher, aber hat er auch über das Lobetal geredet, über das was geschehen soll? Sie erinnern sich, in der letzten Jahren hat uns diese Frage sehr bewegt und uns auch in Bewegung gebracht. Nun aber zu behaupten, der Herr habe in dieser oder jener Angelegenheit so oder so geredet, und es sei sein gültiges Wort, hat immer den Hauch von Anmaßung und Überheblichkeit. So werden wir auch ausdrücklich in der Schrift davor gewarnt „Denn wenn jemand meint, er sei etwas, obwohl er doch nichts ist, der betrügt sich selbst.“ (Gal. 6,3) Stolz und Überheblichkeit sind unserem Herr zuwider, denn sie rauben ihm die Ehre.

So möchte ich hier auch nur von dem berichten, was in diesem Jahr geschehen ist und geschieht. Zunächst meinen herzlichen Dank für alle Gebete und Ermutigung. Für unser Gästehaus haben wir seit Mai eine neue Hausmutter, sie ist wirklich eine echte Gebetserhörung und eine große Hilfe. Dafür sind wir sehr dankbar.

Ich kenne das Lobetal seit meiner Jugendzeit, es war für mich immer ein Ort des Gebetes, der Einkehr und Begegnung mit IHM. Unsere wöchentliche bzw. monatliche Feier der Eucharistie sind mir in den vergangenen Jahrzehnten zu einem entscheidenden Eckstein meines Glaubenslebens geworden.

Als es dann im März 2014 zu Veränderungen in der Vereinsstruktur des Lobetals kam, und ich zum Vorsitzenden des Vereins gewählt wurde, war mir bewusst, das dies kein leichtes Erbe sein würde. Es gab zuviel offene Fragen, vor allem die, nach der Zukunft des Lobetals. Dennoch war in mir in den Monaten davor langsam eine Vorstellung gewachsen wie es werden könnte. Aber war sie vom Herrn, oder doch nur ein Hirngespinst? Viel betete ich darum, doch nichts schien zu passieren. Dann habe ich es innerlich abgegeben und gebetet: „Herr, wenn Du es willst, dann lass es geschehen und wenn nicht ist es auch gut, Du willst nur, dass ich treu bin.“

Und dann, nach einer Weile geschah etwas.

Seit vielen Jahren gehören wir, meine Frau und ich zur Ev. Kirchengemeinde Brügge-Lösenbach hier in Lüdenscheid. Als Presbyter bin ich mitverantwortlich für die Leitung der Gemeinde. Vor sieben Jahren haben wir angefangen einmal im Jahr eine Israel-Veranstaltung durchzuführen. Das Thema „Israel“ und die schriftgemäße Sicht darauf ist mir schon lange ein Anliegen. In diesem Jahr hatten wir den Pastor einer messianischen Gemeinde in TelAviv, Pastor Avi Mizrachi für Vortragsabende eingeladen. Während der vorbereitenden Gespräche zu der Veranstaltung entstand auch der Wunsch nach einem Gebetstreffen für Israel.

Ein neuer Anfang? Ein Gebetstreffen, übergemeindlich und überkonfessionell, zusammen mit einem messianischen Juden, wo könnte so etwas besser seinen Platz finden als im Lobetal. Nun erinnerte ich mich noch gut an Henning und Rosi Dicke, die in Lüdenscheid diesen Abend mit den Holocaust-Überlebenden im Rahmen von „Gemeinsame Wege Initiative“ organisiert hatten. Ich rief sie an und berichtete ihnen davon und fragte ob sie eventuell breit wären dieses Gebetstreffen geistlich mitzutragen und zu begleiten. Sie waren sofort dazu bereit und verabredeten ein erstes gemeinsames Vorbereitungstreffen für den Freitag 20. März. 19 Uhr. Es war Frühlingsanfang.

Es hat mich dann einigermaßen überrascht, dass wir bei diesem Treffen 8 Personen waren, von denen ich dann 5 gar nicht kannte. 2 von denen hatten ihre Gitarre mitgebracht, alle waren bereit mitzuhelfen. Es war gleich eine eigenartige Einheit da, das Organisatorische war schnell in einer Viertelstunde abgehakt. Dann haben wir gebetet, Lobpreis, Anbetung, Stille und Fürbitte verschmolzen zu einem Ganzen. Mehr noch unsere Herzen wurden eigenartig verbunden. Als ich gegen 23 Uhr nach Hause kam, habe ich mich gefragt, was wir eigentlich die ganze Zeit gemacht haben. Wenn Menschen, die sich äußerlich fremd sind, so eins werden, und die Zeit darüber vergessen, kann es nur ein übernatürliches Wirken des Heiligen Geistes sein.

Die beiden mit der Gitarre waren Christoph und seine Schwester Leni Stang. Sie waren sofort bereit bei dem Gebetstreffen die Anbetung zu leiten. Erst später habe ich erfahren, dass sie aus Süddeutschland stammen, seit jetzt acht Jahren in Lüdenscheid leben. Davor etliche Jahre in England. Dort hat Christoph als Profi-Musiker im Team von Noel Richards, einem sehr bekannten Anbetungsmusiker mitgearbeitet. Dann hat Gott sie nach Lüdenscheid geführt.

Sofort entstand der Wunsch, nun doch öfter zum Gebet zusammen zu kommen. Jedoch verabredeten wir, hierüber erst nach dem Gebetstreffen mit Avi Mizrachi zu sprechen und zu entscheiden. Je näher nun das Israel-Gebetstreffen rückte, desto flauer wurde es mir. Mit Menschen zusammen zu arbeiten die ich überhaupt noch nicht kannte – und würde überhaupt jemand am Samstagmorgen um 10 Uhr ins Lobetal kommen? Es kostetet einige Anstrengung diese Gedanken zu verscheuchen. Ich wußte, dass dieses Gebetstreffen richtig war, hatte es ja auch mit Martin Spindler abgesprochen. Als ich dann an jenem Samstag um 9:30 Uhr ins Lobetal kam, war ich doch freudig überrascht, das bereits alles vorbereitet war. Musikanlage, Beamer, Leinwand alles aufgebaut und bereit.

Nun die Tage mit Avi Mizrachi waren wirklich sehr besonders und haben nachhaltige Wirkung gezeigt. Für mich war jedoch dieses Gebetstreffen ein echter Höhepunkt. (Auch mal eine vollbesetzte Kapelle zu sehen war schön.)

Direkt nach dem Gebetstreffen haben wir (Hennig und Rosi Dicke, Christoph und Bärbel Stang, Leni Stang, Cornelia Ziemke, Dörte und ich) dann verabredet uns immer Donnerstagabend nach dem Abendmahl zu treffen zur Anbetungszeit. Seit dem tun wir das. Es ist eine echte geistliche Gemeinschaft entstanden. Ein Anfang von etwas Neuem?

Für mich sehr Bedeutsames ist dann noch geschehen.

Im vergangenen Jahr war, the Heavenly Man, Bruder Yun, in unserer Gemeinde Lösenbach. Bruder Yun ist ein vollmächtiger Mann Gottes, weltweit im Einsatz für Jesus. Am 5. Juli fand in der FEG Lüdenscheid, das monatliche „Cafe International“ (ein Dienst unter Flüchtlingen, Christen und Muslimen) statt. In der Regel sind so 26 Nationen vertreten. Ich hatte gehört das Isaac Liu, der Sohn von Bruder Yun als „Special Guest“ eingeladen war. Auch ihn kannte ich, er hatte damals seinen Vater, (der spricht nur chinesisch) übersetzt. Zusammen mit Michael Czylwik, meinem Pastor, ging ich am Sonntag also da hin. „Zufällig“ hatte Isaac auch seinen Vater dabei, der gerade ich Deutschland war und etwas Zeit hatte. Auch ein amerikanisches Pastorenehepaar war dabei.

Gebetshaus Team

Ursprünglich wollten sie direkt nach der Veranstaltung wieder zurück nach Frankfurt fahren. Einem inneren Impuls folgend, bat ich sie jedoch, mit mir ins Lobetal zu fahren und dort mit mir zu beten. Sie waren dazu bereit. Bruder Yun, sein Sohn Isaac und seine Frau Fabia, Seth und Sarah Gerber, fuhren dann im Auto hinter mir her zum Lobetal. Kaum hatten wir die Kapelle betreten ging Bruder Yun auf die Knie und fing an zu beten. Dann erzählte ich ihnen in aller Kürze die Geschichte des Lobetals. Was dann passierte, kann ich nur so beschreiben, die Kraft Gottes kam über uns, wir gingen alle in die Knie. Dann kamen prophetische Worte und Verheißungen, sie legten mir die Hände auf, beteten für mich. Als ich dann später wieder im Auto saß, zitterte ich noch am ganzen Körper. Als ich fuhr, wußte ich, es hatte sich etwas in mir verändert, es würde weitergehen.

Es ist nicht leicht die Worte, die da kamen aus der Erinnerung aufzuschreiben, zum einen, weil es eben nicht nur „Worte“ waren, andererseits war es teilweise auf englisch, und das chinesisch habe ich gar nicht verstanden. Es hat mich so bewegt und getroffen, mein Herz ist immer noch voll davon. Kann mich noch gut daran erinnern als Bruder Yun im letzten Jahr bei uns in der Gemeinde war, und er für mich gebetet hat. Auch da habe ich nichts verstanden, doch mir kamen sofort die Tränen und ich wußte es war eine tiefe Berührung in meinem Herzen durch Jesus. Es war wie eine Befreiung, so war es auch jetzt.

Wohin?

Wo soll das hinführen, was hat Jesus vor? Seit den Anfängen stand das Lobetal immer für drei Schwerpunkte:

1. Einheit und geschwisterliches Miteinander – Christen unterschiedlichen Hintergrunds und verschiedener Konfessionen kamen immer wieder zusammen. Die „Not Gottes“ zu teilen und mit zu tragen.

2. Gebet, Lobpreis, Gottesdienst in unterschiedlicher Prägung, von und mit unterschiedlichen Gruppen.

3. Geistesgaben, übernatürliche Gegenwart Gottes, das Prophetische.

Doch das tragende und verbindende war immer das verborgene, das Geheimnis der Eucharistie oder Mahlfeier. Seine Gegenwart in Brot und Wein. Näher können wir Jesus nicht kommen. Ich nenne das Gebetshaus. War das Lobetal denn je etwas anderes?

Soll nicht Sein Haus ein Bethaus sein?

Achim Grafe