Gebäudeautomation wird auch im Wohnungsmarkt an Bedeutung zunehmen

Heizungssteuerung kann heute intelligenter sein als das bekannte Thermostat, Bild: Stephanie Hofschlaeger  / pixelio.de

Heizungssteuerung kann heute intelligenter sein als das bekannte Thermostat, Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Der Markt für die Sanierung von Wohnungen kommt immer noch nicht so recht in Schwung, und Bundesrat und Bundestag können sich immer noch nicht einigen über die steuerliche Förderung von Sanierungen. Eine jährliche Sanierungsrate unter 1% ist einfach zu wenig, um den Energieverbrauch des gesamten Wohnungsbestandes zu reduzieren. Dabei ist das Einsparpotential im Wohnungsbereich sehr hoch und der Wohnungsbestand trägt zu einem großen Teil (ca. 40%) zum gesamten Energieverbrauch in Deutschland bei. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Wohnungswirtschaft mit Händen und Füßen gegen Pflichten zur Sanierung von Wohnungen wehrt.

Wie kann man also den Energieverbrauch von Wohnungen senken? Die Kosten für die Heizung werden weiter ansteigen und zu einer Belastung für die Mieter werden. Wird dann der Druck auf die Wohnungswirtschaft durch die Kunden zunehmen? Muss man neue Wege gehen, um den Energieverbrauch von Wohnungen zu reduzieren?

Die Wohnungswirtschaft wehrt sich mit Händen und Füßen gegen eine Verschärfung der Energieeinsparverordnung und möchte möglichst viel der Kosten auf den Staat und die Mieter abwälzen. Wie kommt man nun zu einer Lösung? Muss man sich was neues überlegen?

Eine interessante und kostengünstigere Alternative, um die Kosten für die Heizung zu reduzieren, könnte eine Gebeäudeautomation sein. Diese Technik, bekannt aus dem Nicht-Wohnungsbau, gibt es zunehmend auch für Wohnungen. Ziel ist es, damit automatisiert die Regelung der Heizung oder anderer Einrichtungen der Haustechnik gezielter an den Bedarf anzupassen. Damit steigt nicht nur die Effizienz, auch der Komfort und die Sicherheit für die Nutzer.

Ausführliche Informationen gibt es auch im Smart-Home Spezial des Cleantnech-Wirtschaftsmagazins Cleanthinking. http://www.cleanthinking.de/smart-home/

Beispiele für moderne Heim-Gebäudesteuerung

Ein Anbieter, der erst Ende 2012 mit einem offenen Test starten wird, ist tado°. Dieses junge Unternehmen bietet für den Wohnungsbau eine Steuerung der Heizung in einzelnen Wohnungen an, die vom Nutzer über ein Online-Interface angepasst werden kann. Die Steuerung berücksichtigt dabei das Nutzerverhalten, Eigenschaften des Gebäudes und das aktuelle Wetter, um die Regelung der einzelnen Heizkörper an den Bedarf anzupassen. Damit kann die Regelung der Heizkörper in Wohnungen losgelöst werden von der Handbedienung am Thermostatventil und durch moderne Technik ersetzt werden. Nach eigenen Angaben können die Heizkosten damit um bis zu 30% reduziert werden. Dieses Angebot ist passend für Mehrfamilienhäuser, um den Bewohnern mehr Möglichkeiten zur Reduzierung des Heizenergieverbrauchs zu geben, ohne gleich in neue Heizungen oder in eine umfassende Sanierung zu investieren. Die Verantwortung liegt damit beim Mieter oder Wohnungseigentümer, der auch die Heizkosten bezahlen muss.

Einen weitergehenden, sehr umfassenden Ansatz bietet das Unternehmen Rockethome GmbH aus Köln, das den gesamten Energiefluss in einem Haus betrachtet. Rockethome bietet eine automatisierte Verbrauchskontrolle und -analyse (unter dem Begriff Smart-Meter) , sowie die Steuerung von Räumen und Geräten (unter dem Begriff Smart-Home) an. Darüber hinaus können Solaranlagen und BHKWs überwacht werden, sowie der Energieverbrauch von Elektrofahrzeugen analysiert und optimiert werden. Diese Dienste können variabel kombiniert werden und sprechen verschiedene Zielgruppen wie Energieversorger, Service-Provider, Immobiliengesellschaften, kleine und mittlere Unternehmen und das Hotelgewerbe an. Dieses Angebot ist sehr umfassend und eher eine High-End-Lösung, wenn es nur darum gehen soll eine günstige Lösung zur Reduzierung der Energiekosten zu finden.

Darüber hinaus gibt es einzelne Bastellösungen, die über den Baumarkt oder Elektronikversand erhältlich sind. Hier fehlen aber die Verbrauchserfassung und die Komponente des Zusammenspiels der Heizungsregelung und der intelligenten Steuerung. RWE geht mit seiner Smart-Home Serie www.rwe-smarthome.de, die sich überwiegend an die Endverbraucher richtet, diesen Schritt weiter. Damit lassen sich Elektrogeräte und Heizkörper mit einer zentralen Steuereinheit verbinden und intelligent steuern. Je nach Wohnung und Nutzer können Einsparungen von bis zu 40% erzielt werden, bestätigt durch eine Untersuchung des Fraunhofer Institut für Bauphysik IBP. Wenn man nach praktischen Erfahrungen sucht, findet man hauptsächlich Forenbeiträge über die Sinnhaftigkeit der Vernetzung von Elektrogeräten und lediglich einen Blogbeitrag mit ausführlicher Beschreibung der Installation.

Bisher sind viele Ankündigungen enthalten, wie viel Heizenergie wirklich gespart werden kann in der Praxis und ob diese Systeme für Wohnungseigentümer eine Alternative zu einer Sanierung sind, ist noch völlig offen. Ich halte die genannten Zahlen zur möglichen Heizenergieeinsparung für sehr hoch und nur in Einzelfällen in ungedämmten Altbauten erreichbar. Gibt es hierzu weitere Erfahrungen?


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