Gebackener Camembert mit Knoblauchöl und Piment d’Espelette

Ich gehe oftmals verloren in der Käseabteilung französischer Supermärkte. Wenn mein Mann mich dann gefunden hat, habe ich meistens Eiszapfen an der Nase (das muss ich auch mal verraten, wieso) und die Hände voll. Ähnlich geht es mir auf dem Markt, der Käsestand ist immer der erste, den ich ansteuere. Und wenn wir im Restaurant sind, kann ich es kaum abwarten, bis der Maître Affineur die sélection de fromages vom Käsewagen zusammen gestellt hat.  Was sind mir in diesem Jahr wieder die Augen übergegangen, oder fast rausgefallen, als ich das „Käsezimmer“ für die Rohmilchkäse gesehen habe. Das befand sich quasi mittem im Restaurant von Gilles Goujon in der Auberge du Vieux Puits. Gern wäre ich darin eingesperrt gewesen, zumindest für ein paar Stunden.

Ich fange gar nicht erst an und versuche, mich zu entscheiden, sondern überlasse es dem Fachmann – ich würde mich wahrscheinlich mäusemäßig durchs Käsebrett fressen, um dann rücklings ins Käsekoma zu fallen.

In der Provence haben wir dieses Jahr eine sehr nette Käsemeisterin kennen gelernt, die 40 Ziegen hält und einen hervorragenden Käse macht. Von der gibt es bald mehr zu berichten. So viel sei verraten, sie stellt einen Lavendel-Ziegenkäse her – unglaublich gut. Das konnte ich mir, obwohl nicht zimperlich, mit gehöriger Portion „sensation seeking Gen“ ausgestattet und Lavendel-Liebhaberin nur schwerlich vorstellen. Aber doch, es macht was her.

Aber es geht auch nichts über einen Camembert, so einfach er auch sein mag. Und gebackener Camembert, wenn der Käse richtig schön Fäden zieht und man sich daran ordentlich Lippen und Gaumen verbrennt – da widerstehe ich nicht. Und damit der gebackene Camembert dann nicht zu ordinär daher kommt, habe ich ihn mit hausgemachtem Knoblauchöl und Piment d‘Espelette ein wenig zu neuem Glanz verholfen.

Ich empfehle dazu einen frischen, kräftigen Salat. Ein Radieschensalat setzt einen schönen Ausgleich zum mächtigen Käse (ich habe einen allein gegessen…)

Die rustikale Anrichteweise, gleich im Holzschächtelchen, ist auch ein Hingucker und mit ein paar Scheiben frischem Brot hat man eine vollständige Mahlzeit. Das ist doch was!

P.S. Mit diesem Beitrag unterstütze ich die Aktion “Wir kochen alle nur mit Wasser – für Wasser”, welche Uwe von Highfoodality ausrichtet.

Zusammen mit dem Mineralwasserhersteller Staatl. Fachingen werden 200  leichte Rezepte gesucht. Für jede Rezepteinreichung spendet Staatl. Fachingen 10 € an Viva con Agua, eine Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, notleidenden Menschen – vor allem in Afrika – den Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen.

Und - für welchen Käse lasst ihr alles stehen und liegen? 

gebackener Camembert mit Knoblauchöl und Piment d’Espelette

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gebackener Camembert mit Knoblauchöl und Piment d’Espelette

Zutaten

  • 2 kleine Camemberts
  • 1 kleine rote Paprika (gewaschen, Kerngehäuse entfernt und in feine Würfel geschnitten)
  • Knoblauchöl
  • Piment d'Espelette (vorsichtig sein und zunächst nur eine Messerspitze nehmen, das ist sehr scharf)
  • Basilikumblättchen (zum Garnieren)

Zubereitung

Den Ofen auf 200 Grad Celsius vorheizen.

Den Käse aus der Verpackung nehmen und das Packpapier entfernen. Danach den Käse wieder zurück in die Holzschachtel legen.

Den Käse oben kreuzweise einschneiden. Darauf etwas Knoblauchöl träufeln und mit etwas Piment d'Espelette verfeinern.

Im Ofen für ca. 10-15 Minuten backen. Zwischendurch schauen, sodass der Käse nicht dunkel wird.

Aus dem Ofen nehmen und auf einem Teller anrichten.

Mit den Paprikawürfeln und den Basilikumblättchen garnieren. Baguette und einen Salat dazu reichen.


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