GDL: Die neoliberalen Medien spielen Arbeitnehmer gegeneinander aus

An und für sich ist es eine Lachnummer, dass viele Bürger, die bezogen auf ihre Geldbörse eigentlich wie Arbeitnehmer denken sollten, sich von den neoliberalen Medien wie WDR5 unbemerkt verhöhnen lassen.

Tatsache ist, dass die GDL eine der wenigen Gewerkschaften ist, die sich gegen den seit rund 20 Jahren anhaltenden Trend zu Lohn- und Gehaltskürzungen, Streichung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld, der bezahlten Überstunden und vieles mehr, mit Erfolg stemmt. Die von der GDL vertretenen Arbeitnehmer haben jedenfalls in den zurückliegenden Jahren Lohn- und Gehaltssteigerungen erfahren, von denen die Masse der verdummten Arbeitnehmer, die jetzt von den neoliberalen Medien euphemistisch mit dem Begriff BÜRGER gehuldigt werden, nur träumen können.

Einmal mehr fallen viele Arbeitnehmer, die sich von den Streiks beeinträchtigt fühlen, auf die raffinierte Psychologie der Medien und der Politik herein, die an der Umverteilung von unten nach oben festhalten wollen. Die Berieselung der Masse der Arbeitnehmer mit psychologischen Tricks zeigt Wirkung, wenn man die Redebeiträge heute im WDR5-Tagesgespräch verfolgt hat.

Nur einmal war eine Frau vernehmbar, die sich vehement gegen die Spaltung der Arbeitnehmer zur Wehr setzte. Da spürte Frau/Mann beinahe das entsetzte Schweigen im WDR5-Studio, als die Teilnehmerin ihre Argumente logisch und verständlich darlegte und die Erfolge der GDL hervorhob, die andere Gewerkschaften an und für sich begrüßen sollten.

Die als kleine Gewerkschaft verniedlichte GDL ist in Wirklichkeit groß mit ihren Erfolgen und ihrer Politik. In Zeiten moderner und modernster Computersysteme wäre es geradezu absurd anzunehmen, dass die Arbeitgeber ihr Personal nicht nach Gewerkschaftszugehörigkeit differenzieren könnten. Und es ist das grundgesetzlich geschützte Recht der GDL, alle ihre Mitglieder vertreten zu können.

Der zuweilen zu hörende Hinweis auf die hohe Mitgliederzahl der EVG ist irreführend und irrelevant, weil es schlicht auf die Erfolge ankommt, nicht auf die Mittelmäßigkeit in der Masse.

Recht ist nicht der Mehrheit Probe”, wie es die Klassiker mehrere Jahrhunderte zuvor zu formulieren wussten, weil es nicht a priori auf die medial manipulierte Gerechtigkeitsvorstellung der Masse der Bevölkerung ankommt, sondern auf den grundgesetzlichen Schutz der Mitglieder der GDL, die ein Recht darauf haben, von ihrer Gewerkschaft vertreten zu werden.

Würden die neoliberalen Medien in ihren Talkshows die krass auseinanderlaufende Kurve von Gewinneinkommen und Arbeitnehmereinkommen der letzten 20 Jahre aufzeigen, dann würde sich das Meinungsbild signifikant ändern. Das wird natürlich nicht stattfinden, weil der Versuch sehr wahrscheinlich mit dem Rauswurf des Redakteurs enden würde. Denn dann würde sich die Diskussion auf den Kernbereich konzentrieren, nämlich den Widerstand der GDL gegen die seit vielen Jahren anhaltende unübersehbare Umverteilung von unten nach oben.

Tatsache ist, dass seit der AGENDA 2010 etwa 1/3 der Bevölkerung in die Armut getrieben wurde, während gleichzeitig die Löhne und Gehälter sowie die Zusatzleistungen wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Überstundenzuschläge usw. massiv reduziert wurden.

Mit Blick auf die Demokratie bleibt aus rechtlicher Sicht festzuhalten, dass von einem Wissen und Gewissen der Mehrheit der Bürger im Sinne der “notwendigen” Lösung eines Rechtsproblems durch eine neue Gesetzeslage, wie sie Bundesarbeitsministerin Nahles fälschlicherweise anstrebt, nicht gesprochen werden kann. Denn das Gewissen und Wissen der Masse der Bürger wird von den neoliberalen Medien so stark manipuliert, dass sie sich in solchen Fragen noch nicht einmal selbst als Arbeitnehmer empfinden. Suggeriert wird vielmehr, dass die Masse der Bürger anscheinend über die Maßen ihr Schicksal mit funktionierenden Transporteinrichtungen verbindet, nicht mit einer angemessenen Lohn- und Gehaltsfindung, wie sie bei der GDL im Vordergrund steht.

Das Problem zwischen GDL und EVG besteht darin, dass es anscheinend keinen Konsens über die Frage der “Gerechtigkeit” der zu vertretenden Arbeitnehmer gibt. Es ist offenkundig, dass alleine das Kriterium der Mehrheit der Mitglieder bei weitem nicht ausreicht. Denn bei der Gerechtigkeit geht es um Fragen der ethisch richtiger Verhaltens- und Entscheidungswahl (nach Reinhold Zippelius, Das Kriterium der Konsensfähigkeit; in Rechts- und Sozialphilosophie in Deutschland heute: Beiträge zur Standortbestimmung; Franz Steiner Verlag 1991; Seite 420). Und es wäre geradezu absurd, aus reinem Machtkalkül einer Gewerkschaft bzw. ihren Mitgliedern in den Rücken zu fallen. Aus dieser Sicht ist es völlig unverständlich, dass die “größere” Gewerkschaft so wenig Konsensfähigkeit zeigt bzw. vielmehr die Erfolge der kleineren Gewerkschaft begrüßt. Offenbar spielt die SOLIDARITÄT zwischen Gewerkschaften und Arbeitnehmern keine Rolle mehr, so könnte Frau/Mann das Verhalten der Kontrahenten und der SPD auffassen.

Aber die Schimäre der DASEINSVORSORGE wird von den neoliberalen, arbeitnehmerfeindlichen Medien propagiert. Die VERSPÄTUNGEN verdrängen die seit Jahren erfolgreiche Lohn- und Gehaltspolitik der GDL; der Schaden der Bahn in Millionenhöhe wird einseitig der GDL zugewiesen, obwohl der Vorstand der Bahn bisher kaum Entgegenkommen gezeigt hatte, auch weil offenbar die neoliberalen Alt-Parteien die Umverteilung von unten nach oben weiter zementieren wollen und dem Vorstand der Bahn durch unübersehbare politische Einflussnahme die Hände gebunden sind.

Scheinbar haben die Bürger in der Diskussion, die auch Arbeitnehmer sind, vergessen, dass es in einer Gesellschaft des GELDES immer nur darum gehen kann, ob die eigene Leistung angemessen bezahlt wird. Und davon kann seit mehr als 20 Jahren für die Masse der Gesellschaft keine Rede mehr sein. Profitiert haben nur die abgehobenen Eliten mit ihren “leistungslosen” Einkommen. Und jeder sollte die aus den Statistiken abgeleiteten Kurvenverläufe kennen!

Da wundert es nicht, wenn die Phalanx der neoliberalen Streitmacht, voran die Medien, die GDL seit Wochen in Grund und Boden schreiben und reden, garniert mit persönlichen Attacken gegen den GDL-Vorsitzenden Weselsky.

Die Masse der Bürger sollte endlich begreifen, dass auch sie ARBEITNEHMER sind, die sich mit den Gewerkschaftsmitgliedern der GDL solidarisch zeigen sollten.



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