Ich bin ja ein Fan von praktischen Dingen und wenn sie dann auch noch hübsch und vor allem lecker sind, schlägt mein Herz sofort etwas höher.
Beim Blättern durch meine Zeitschriften letztens habe ich ein richtig nettes Rezept für Käsekuchen im Glas gesehen. Das hat mich sofort angesprochen. Perfekt, dachte ich mir, das kann man schön verschenken oder einfach mal in die Arbeit mitnehmen ohne morgens total verschlafen Kuchenstückchen zu schneiden und in eine Box zu packen.
Als ob ich es geahnt hätte, dass mir bald so ein Rezept begegnen würde habe ich bei meiner letzten Bestellung bei flaschenbauer.de auch noch einige Weckgläschen mitbestellt. Die sind richtig vintage und modern zu gleich, mit dem Logo vorne drauf und dem Glasdeckel. Viel schöbner als bunt zusammengewürfelte Marmeladengläser mit Metalldeckel. Ja alles muss eben seine Ordnung haben und ich mag's wenn alles zusammenpasst. Sieht viel eleganter aus, finde ich.
Pro Gläschen mit allem drum und dran habe ich übrigens rund 1,40€ bezahlt. Was ich überhaupt nicht teuer finde. Zum Teil werden solche Gläschen im Laden ja für bis zu 5 € verkauft. Das finde ich dann manchmal schon richtig unverschämt. Aber nicht ärgern, es gibt ja Alternativen.
Jetzt aber schnell zum Inhalt, bevor ich noch zu erzählen beginne wie solche Gläser hergestellt werden. :)
Der Kuchen war richtig lecker und besonders mit der Kirschmasse und den Keksstreuseln einfach nur eine Wucht. Ich war fast schon ein bisschen traurig, dass ich nach dem Backen schon allen Mini-Kuchen gedanklich ihrem Besitzer zugeordnet hatte, denn so konnte ich nicht selbst noch ein Zweites genießen. Das zuordnen hat mich übrigens stark an die Löffel-Geschichte, die man mit Kindern spielt, die noch ein bisschen Essen sollen, erinnert. "Eins für Mama, eins für meinen Freund, eins für ein befreundetes Paar"... und so weiter. Mit der Ausnahme, dass das Zuordnen der kleinen Köstlichkeit wirklich leicht ging und jeder gerne mit auf der Liste stand.
Das Rezept ist übrigens aus der Living at Home. Ich habe es nur ein klein wenig abgewandelt, weil ich es so praktischer fand. Ich habe zum Beispiel etwas weniger Frischkäse und dafür etwas mehr Quark genommen, weil in einer Packung Frischkäse eben nur 200g drin sind und im Quark immer 500g. Dann bleibt nicht soviel übrig.
Hier also mein Rezept.
250g Magerquark
200g Frischkäse
1 Päckchen Vanillezucker
30g Zucker
und 20g Mehl miteinander vermengen. Dann ein großes Ei unterrühren und die Masse auf 6 Weckgläser verteilen. Meine hatten 220ml Fassungsvolumen. Nicht verschließen und auf ein Backblech stellen. 20 Minuten im vorgeheizten Backofen bei 140°C Umluft backen.
Währenddessen die Kirschfüllung vorbereiten. Dazu 1El Zucker im Topf schmelzen lassen, 200ml Rotwein dazugeben und zur Hälfte einkochen lassen. Dabei gut rühren, damit sich der Zucker wieder löst. 300g Sauerkirschen aus dem Glas dazugeben und 10 Minuten köcheln lassen. Dann 2 Tl Stärke mit etwas Kirschsaft glattrühren, dazugeben und kurz aufkochen lassen, sodass die Masse dick wird.
Alles vollständig auskühlen lassen und später auf die ebenfalls ausgekühlten Gläschen verteilen.
8 Haferkekse (mit Schokolade) verkrümeln und als Topping oben drauf streuen.
Im Kühlschrank sollen die kleinen Kuchen übrigens 3 Tage lang haltbar sein. Bei uns wurden sie nicht mal 2 Tage alt.
Übrigens finde ich die französische Bezeichnung für Käsekuchen viel hübscher. "Gâteu au fromage blanc", das erinnert mich immer an meinen Frankreichaustausch in der Schule. Meine Gastmutter war eine wahre Göttin in der Küche und einen Abend hatte sie uns mit einem großartigen Dessert aus Äpfeln und "fromage blanc" überrascht. Ich habe mich noch Monate nach diesem Abend gefragt, was denn dieser "weiße Käse" sei und bin auch heute noch davon überzeugt, dass "fromage blanc" mit nichts Deutschem zu vergleichen ist.