Purpurdrache
Erscheinungstermin: 13. Dezember 2010
Autor: Sven Koch
Verlag: Droemer / Knaur
Preis: 8,99 € (Taschenbuch)
Seiten: 464
ISBN-10: 3426506629
Leseprobe
Gastrezension von Bine
Bines Bewertung
Inhalt: Marlon Kraft, erklärter Star unter den Reportern seiner Zeitung, wittert eine Riesenstory, als in einem Kindergarten eine Geiselnahme durchsickert. Doch mehr als verwundert ist er, als sein langjähriger Freund, Marcus, der auch gleichzeitig die Ermittlungen vor Ort leitet, ihn auffordert, mit dem Geiselnehmer zu verhandeln. Zu spät wird ihm klar gemacht, dass dieser explizit nach ihm verlangt. Durch einen dummen Zufall bricht wenig später das Chaos aus.
3 Jahre später, Marlon ist nicht mehr er selbst, leidet unter den Folgen des Erlebnisses in dem Kindergarten. Er bekommt eine spezielle Behandlung und bemerkt an sich selbst merkwürdige Veränderungen, Blackouts, wo er sich an nichts mehr erinnern kann. Aber er glaubt, dass während dieser Blackouts schlimme Dinge geschehen, an denen er die Schuld trägt. Untermauert wird dies durch grausame Morde an Frauen, wo vom Täter jede Spur fehlt. Völlig aus der Bahn bringt ihn dann eine Email: „Der Purpurdrache ist erwacht.“ Der Geiselnehmer in dem Kindergarten, der nun in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht ist, hatte auch von einem Purpurdrachen geredet.
Die Spirale der Gewalt dreht sich weiter und alles deutet darauf hin, dass Marlon mit den Morden zu tun hat, alle Opfer standen in einer engeren Beziehung zu ihm. Und als Marcus Alexandra von Stietencron, eine sehr talentierte Polizeipsychologin auf den Fall ansetzt, scheint eine Lösung nicht mehr fern. Doch dann kommt alles ganz anders…
Bines Meinung: Ich war schon gefangen, als ich nur eine Leseprobe des Buches gelesen hatte. Der Anfang ist so mitreißend, die Story mitsamt nervenzerreißender Spannung so gut aufgebaut – dieses Buch wollte ich unbedingt lesen. Und bis ungefähr zur Mitte war ich auch wirklich gefangen. Erst recht, als ich mich immer mehr fragte, ob wirklich der Täter, auf den alles mehr als eindeutig zeigte, das ist, was einem Glauben gemacht wurde.
Leider flaute die Spannung merklich ab. Es gab quasi eine zweite Handlung, die ich dann weniger spannend –wenn auch nicht grausig- fand. Und so verlief sich irgendwie alles im Sande. Auch wenn die Lösung hinterher wieder sehr grausam und auch schlüssig klang, es fehlte irgendwie etwas, der letzte Kick, um bei der ursprünglichen Spannung zu bleiben. Ich hätte es vorgezogen, den politischen Teil nicht lesen zu müssen, aber er ist nun einmal da und führte für mich die Geschichte in eine falsche Richtung, anders, wie der Beginn versprach.
Trotzdem kann man nicht sagen, dass das Buch deswegen wer weiß wie schlecht wäre, es ist flüssig geschrieben, eine gut verständliche Sprache und gut gezeichnete Protagonisten, die man sich wirklich gut bildlich vorstellen kann. Das ist, finde ich, auch sehr wichtig.
Fazit: Ein solider Thriller, mit einem wirklich gelungenen Anfang, der darauf hoffen lässt, dass der Autor vielleicht diesen Stil in seinen weiteren Büchern fortführt. Ohne den politischen Teil wäre es ein durchweg spannendes Buch, welches die Liebhaber von grausigen Morden und psychologischer Ermittlungsführung ansprechen sollte.
Vielen Dank an die Droemer / Knaur Verlagsgruppe für das Rezensionsexemplar und natürlich an Bine, die sich die Zeit genommen hat, das Buch zu lesen und zu rezensieren.