Gastrezension: BLACKOUT – Morgen ist es zu spät von Marc Elsberg

Von Autorin_annette_eickert @AnnetteEickert

BLACKOUT – Morgen ist es zu spät von Marc Elsberg

ISBN-Nr. 978-3764504458
800 Seiten (Hardcover)
erschienen im Blanvalet Verlag


Klappentext:

Ist Fortschritt ein Rückschritt? – Die Welt, wie wir sie kennen, gibt es bald nicht mehr. Der Countdown läuft …
An einem kalten Februartag brechen in Europa alle Stromnetze zusammen. Der totale Blackout. Der italienische Informatiker Piero Manzano vermutet einen Hackerangriff und versucht, zu den Behörden durchzudringen – erfolglos. Als Europol-Kommissar Bollard ihm endlich zuhört, werden dubiose E-Mails auf seinem Computer gefunden. Selbst unter Verdacht wird Manzano eins klar: Ihr Gegner ist ebenso raffiniert wie gnadenlos. Unterdessen liegt Europa im Dunkeln, und die Menschen stehen vor ihrer größten Herausforderung: Überleben.


Gastrezension von Martina (Saphiras World:

Von einem Moment auf den anderen bricht in ganz Europa das Stromnetz zusammen – nur ein paar kleine Flecken verfügen noch über ein bisschen Energie. Glaubt zuerst noch jeder an ein paar Stunden ohne Licht und ohne Heizung wird die Lage immer schlimmer.  Denn nicht nur das Stromnetz bricht zusammen – schließlich baut das ganze moderne Leben auf stetig fließende Energie auf.  Ohne Strom funktioniert die Wasserwirtschaft nicht, Bankautomaten funktionieren nicht mehr, Heizungen laufen nicht, an Tankstellen ist kein Treibstoff mehr zu bekommen, Krankenhäuser können nicht mehr arbeiten, die Landwirtschaft kann ihre Tiere nicht versorgen…

Piero Manzano, ein Informatiker und ehemaliger Hacker, vermutet einen Hackerangriff, doch zunächst will ihm niemand glauben.


Mein Eindruck:

Jeder hat sicherlich schon mal einen Stromausfall erlebt. Die Stadtwerke arbeiten an den Leitungen oder ein eifriger Bauarbeiter hat ein bisschen zu tief gebaggert. Schnell stellt man fest,  dass ein Großteil der täglichen Beschäftigung nicht funktioniert, wenn kein Strom da ist. Aber im Normalfall dauert das vielleicht eine Stunde oder zwei – dann funktioniert alles wieder. Aber was ist, wenn nicht?

Spiel mit der Angst

Genau damit beschäftigt Marc Elsberg sich und ich ertappe mich beim Lesen immer wieder bei der Frage, was ich tun würde, wenn es plötzlich keinen Strom mehr gäbe? Wäre ich vorbereitet? Klare Antwort – nein! Mir erginge es nicht anders als den meisten Charakteren in Blackout und ein bisschen übel wird mir bei dem Gedanken schon. Geschickt spielt der Autor mit meiner Angst und ich lasse mich gerne darauf ein.

Schlimmer geht immer

Als ich das Buch aufschlug hatte ich ein bisschen Bedenken, ob  mich das Thema wirklich 800 Seiten lang fesseln kann.  Aber  die grundlegende Dramatik der Handlung wird durch schnelle Szenenwechsel  unterstrichen, viele verschiedene Protagonisten mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen und eine schnelle, manchmal gehetzt wirkende,  Schreibweise lassen wirklich keine Langeweile aufkommen. Wer zwischendurch glaubt, schlimmer kann es nicht mehr werden, muss sich immer wieder eines Besseren belehren lassen.

Rasant durch die Panik

Aufgebaut wie ein Tagebuch jagt der Autor seine Leser durch die aufkeimende Panik immer näher an den Abgrund. Jeder Tag liefert neue Erkenntnisse, jeder Tag ist ein bisschen schwieriger als der voran gegangene.  Geschickt baut Marc Elsberg tatsächliche Ereignisse wie die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl oder Fukushima  in die Handlung ein und erinnert gerne an etliche  „Bei uns kann das nicht passieren“ der Politiker und Wirtschaftsbosse weltweit. Allerdings erinnert er damit auch an unseren guten Glauben, die da oben werden es schon richtig machen. Machen sie aber nicht – jedenfalls nicht in diesem Buch.

Ein mulmiges Gefühl bleibt

Ich bin technisch nicht sonderlich begabt, aber für mich scheint ein Szenario wie es sich in diesem Buch darstellt, durchaus möglich zu sein. Auch das Ende ist nur bedingt ein Happy End – was anderes würde allerdings auch nicht zum Buch passen. Bei mir bleibt auf jeden Fall ein gewisses, mulmiges Gefühl zurück, dass vielleicht doch nicht alles so sicher und einfach ist, wie die hohen Herren (und Damen) es uns glauben machen wollen.

Mein Fazit:

Ein unglaublich rasantes, spannendes Buch das geschickt mit unseren  Ängsten  spielt und das nicht gleich vergessen ist, nur weil man die letzte Seite erreicht hat.

Von mir gibt es  5 von 5 Sternen!




Danke Martina für deine Gastrezension!