Gastrezension: "Am Ufer der Träume" von Thomas Jeier

Von Autorin_annette_eickert @AnnetteEickert


Am Ufer der Träume von Thomas Jeier
Gastrezension von Carola Kickers
ISBN-Nr. 978-3800056880
319 Seiten
erschienne im Ueberreuter Verlag
Klappentext:
Irland 1846: Auf der Flucht vor einem grausamen Hungertod folgt Molly Campbell ihrer großen Liebe nach Amerika. Bei der Ankunft in New York ist Bryan spurlos verschwunden und ihre Mutter tot. Jetzt hat Molly nur noch ihre Schwester und den Traum, Bryan wiederzutreffen und mit ihm in den fernen Westen zu ziehen. Ein unerfüllbarer Traum, wie es scheint ... Doch Molly bleibt stark und kommt der Erfüllung ihrer Wünsche immer näher.
Gastrezension:
Der Autor beschreibt die aufkeimende Liebe zwischen der jungen Molly und Bryan zu Zeiten der größen historisch belegten Hungerkatastrophe Irlands. Molly wird mit ihrer kränkelnden Mutter und der jüngeren Schwester Fanny von ihrer kleinen Farm vertrieben und versucht erst in der Wildnis, später im Arbeitshaus den folgenden schlimmen Winter zu überstehen. Hunger und Kälte fordern Tausende Menschenleben und der Traum vieler Iren ist es, nach Amerika auszuwandern und dort ein neues Leben zu beginnen. Doch bis dahin müssen sie vielen Schicksalsschlägen trotzen und nur glücklichen Zufällen ist es zu verdanken, dass sie das gelobte Land erreichen. Wenn auch Mollys Mutter auf der Überfahrt stirbt.
Als Bryan auf dem Schiff an schwerem Fieber erkrankt und nicht mit an Land kann, beginnt eine quälende Wartezeit für Molly. Sie und ihre Schwester bleiben 5 Jahre in New York, verdingen sich für einen Hungerlohn als Näherinnen, bis das Schicksal sie und den Geliebten wieder zusammenführt, nur um kurz darauf erneut getrennt zu werden, als sie gemeinsam nach Westen aufbrechen wollen. Ihre Odyssee quer durch die USA endet in Texas, wo sie treu auf ihre große Liebe wartet. In äußerst lebendiger und flüssiger Schreibweise führt uns Thomas Jeier in dieses dunkle Kapitel in Irlands Geschichte. Auch wenn manche Passagen etwas zu schnell erzählt scheinen, so bleibt es ein wirklich lesenswertes und mitreißendes Buch mit einem Hauch von "Vom Winde verweht" in sich. Abenteuer und Romanze perfekt vereint.

5 von 5 Punkten



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