Eine Mitarbeiterin von uns schrieb kürzlich folgendes:
In meiner neuen Wohnung gefällt es mir sehr gut. Ich fühle mich hier schon ganz zu Hause! Allerdings wohne ich nun nicht mehr in einem Quartier, in dem ich umgeben bin von Ausländern, wie das vorher der Fall war. Mein Herz schlägt aber weiter für die afrikanischen Frauen! So kam ich auf die Idee, da ich nun ein Zimmer mehr habe als an meinem früheren Wohnort, eine Afrikanerin bei mir aufzunehmen. Ich habe mich also bei der Flüchtlingshilfe der Heilsarmee gemeldet, die im Kanton Bern für das Asylwesen zuständig ist und mich erkundigt, ob sie jemand Passendes hätten, der bei mir wohnen könnte. Und sie hatten! So wohnt nun seit dem 3. Mai A. bei mir, eine junge, aufgestellte und sehr nette Nigerianerin. Wir haben nun eine bereichernde Wohngemeinschaft. Kürzlich hatte sie ein Telefon von einem Verwandten, der sich erkundigte, wo sie denn nun wohne. Sie sagte ihm, dass sie bei einer Schweizerin ein Zimmer habe. Diese Frau sei eine „weisse Afrikanerin“, die gut englisch spreche! Der Verwandte war beruhigt!
Als mein Vorgesetzter [das bin ich] bei Wycliffe hörte, dass ich plane, eine Afrikanerin bei mir aufzunehmen, sagte er: „Du kannst Hanni von Afrika wegnehmen, aber du kannst Afrika nicht von Hanni wegnehmen“. Ich glaube, er hat recht! Was Gott ins Herz legt, bleibt dort verankert!
Nicht alle können solche Gastfreundschaft ausüben — sei’s aus Platzgründen in der Wohnung oder im Herzen. Aber: Wenn solche Arrangements mehr gelebt würden, wäre das Thema Integration nur noch eine spannende Bereicherung, kein gesellschaftliches Problem mehr…