Ein guter Gastgeber ist, wer sich auf seine Gäste vorbereitet, ihre Namen weiss und möglichst schnell deren Wünsche und Vorlieben kennt.
Während unseres Malediven-Aufenthaltes im Unser Bericht über das Gili Lankanfushi Resort wurden wir diesbezüglich gleich mehrfach überrascht…
Was uns gleich am ersten Tag auffiel: Die Angestellten nennen sich hier alle “Hosts”, also Gastgeber. Egal ob sie im Service, im Spa oder in der Kleiderboutique arbeiten, die über 280 Angestellten des Resorts sind “Hosts”. Und das widerspiegelt sich auch positiv in deren Einstellung und Handeln.
Jeden Morgen wird man von neuem mit einem strahlenden Lächeln begrüsst und mit einer herzlichen Gastfreundschaft verwöhnt, als gäbe es kein Morgen. Zu keiner Zeit wirkt ihre Einstellung künstlich oder aufdringlich.
Aufmerksam registriert Kellner Erfan, dass wir lieber stilles Wasser trinken und morgens einen frischgepressten Fruchtsaft dem Kaffee vorziehen. Naja, auf den Malediven jedenfalls… Dass wir dabei täglich von allen Angestellten mit dem Namen angesprochen werden, schmeichelt umsomehr! Man fühlt sich hier wirklich als willkommener Gast.
Katja und Kellner Erfan
Gili Lankanfushis Host Village
Als uns Sales & Marketing Manager Roberto Arganese das Angebot macht, das “Host Village” zu besuchen, sagen wir natürlich sofort zu: Wir sind neugierig zu erfahren, wie und wo die Leute leben, die uns tagtäglich pämpern, dass es sich gewaschen hat.
Roberto Arganese erzählt Walter über das Host Village
Ein Teil der Insel ist für die Angestellten abgegrenzt und in der Tat organisiert wie ein kleines Dorf (village) mit Dorfladen, Kunstrasen-Fussballplatz, Personalrestaurant, Fitnesscenter, Surfcenter und einem Gemeinschaftsraum, wo regelmässig auch Feste gefeiert werden. Witzig und sympathisch finden wir, wie diese Einrichtungen angeschreiben sind; “Gili goes Shopping” oder “Gili gets Fit” und “Gili gets Together”. Wie sympathisch!
Eingang zum Personalrestaurant “Gili Licious” im Host Village
Bis auf das Management wohnen hier alle Angestellten – pardon!… alle Gastgeber, wobei auch das Management-Team öfters im Host Village anzutreffen ist. Und da es vom Resort zum Host Village doch ein paar Meter sind, haben natürlich die Hosts wie die Gäste ein eigenes Fahrrad…
Fahrräder der Hosts
Gili Innovates
Als wir auf einem Brett die Überschrift “Gili Innovates” entdecken, erklärt uns Roberto ihr Innovationsprogramm; jeden Monat sollen von allen Abteilungen wie Food & Beverage, Housekeeping, Engineering etc. neue Ideen eingereicht werden. Vorschläge, wie Abläufe besser oder effizienter gestaltet werden können oder aber auch Ideen, um die Zusammenarbeit unter den Teams zu fördern.
So wurde innerhalb dieses “Gili Innovates” Programms kürzlich die Aktion lanciert, die sich witzigerweise “In Your Shoes” nennt – und das obwohl man auf Gili Lankanfushi ja gar keine Schuhe trägt… Denn das Resort fröhnt dem Motto “No Shoes, No News“. Dreimal darf man aber raten, ob es auf der Insel flächendeckend W-LAN hat oder doch eher nicht, da mitten im indischen Ozean gelegen ;-)
Satellitenschüssel für die Breitbandanbindung ans Internet
Soviel zum Thema “No News”…
Aber zurück zum Innovationsprogramm!
Ziel der “In Your Shoes” Aktion ist es, das Management-Team einen Tag lang in eine andere Rolle schlüpfen zu lassen. So war zum Beispiel General Manager Steven Phillips einen Tag lang Kellner. So musste er sich ständig Walters müde Sprüche anhören und höflich dazu lächeln. So bekommt er auf jeden Fall einen guten Eindruck, was seine Kellner täglich mitmachen ;-)
Sales & Marketing Manager Roberto Arganese kümmerte sich an einem Sonntag um die “Private Dinings” in den Villen. Wir finden, das ist eine absolut geniale Idee, dem Management eindrucksvoll zu vermitteln, was ihr Team tagtäglich vollbringt und somit auch das Verständnis für aufkommende Anliegen vorhanden ist. Gili Innovates! Bravo!
Öko-Bewusstsein auf Gili Lankanfushi
Was uns am Eco-Chic Resort Gili Lankanfushi besonders gefallen hat, ist das Umweltbewusstsein im Umgang mit natürlichen und traditionellen Baumaterialien. Aber auch die Abfalltrennung hat uns beeindruckt (selbst im Host Village wird getrennt entsorgt!). Der Öko-Gedanke scheint stets präsent zu sein. Wasser zum Beispiel, wird nur in Glasflaschen ausgeschenkt, die immer wieder mit dem auf der Insel aufbereiteten Trinkwasser abgefüllt werden. Ausserdem importiert man bevorzugt Produkte, die nicht in Plastikbehälter abgefüllt sind.
Textilien wie Bademäntel, Leinen und Frottétücher sind aus organischen Materialien gewoben. Die meisten Holzarbeiten werden in der inseleigenen Schreinerei angefertigt. Und die Fahrräder, die jeder Villa zur Verfügung stehen, sind aus Bambusholz!
Ein Schreiner repariert den Boden der Private Villa
Velos aus Bambusholz
Und was gerade installiert und erst diese Tage verkündet wird: Ein ca. 100 m2 grosses Floss mit Solarzellen wird demnächst in Betrieb genommen, um immerhin 20 kWatt Strom lokal zu produzieren. Gili Goes Energy Efficient! Very well done!
Sonnendeck im Host Village mit Solarpanel im Hintergrund
Die Hosts auf Gili Lankanfushi haben viel dazu beigetragen, dass wir uns so wohl gefühlt haben. Der Abschied war schon fast etwas wehmütig, als uns ein Teil der “Gili-Familie” zum Abschied gewunken hat…
Eine ganze Delegation an Hosts winkt uns zum Abschied
Ein Dankeschön an alle Hosts, die unseren Aufenthalt auf Gili Lankanfushi unvergesslich gemacht haben!
Shukuriyya!
Der Reisebericht Gastfreundschaft auf den Malediven: Zu Gast bei den Gastgebern von Katja Birrer ist erschienen bei reisememo.ch - Schweizer Reiseblog über Design- und Boutique-Hotels.