Gastbeitrag: Freiheit – Ein Ding der Unmöglichkeit

Von Florian Freiberger

Man nehme nur einmal an, man wäre völlig befreit von allen Pflichten und Zwängen die einem die Gesellschaft der Staat bzw. die Gesetzgebung auferlegt. Wie herrlich das doch wäre nicht in die Schule gehen zu müssen: schlafen solange man möchte und kein Stress mit Lehrern. Abgesehen davon auch keine Bildung. Wäre doch toll so ganz ohne wirklich gute Aussichten auf einen gut bezahlten Job durchs Leben zu wandern, womöglich noch in Armut zu versinken und aufgrund der so entstehenden Unzufriedenheit in Depressionen zu verfallen. Ganz zu schweigen davon, dass man eventuell in einem Teufelskreis gezogen wird und sich dadurch innerlich selbst auffrisst.

Schöne Aussichten, nicht wahr? Ist diese Freiheit wirklich erstrebenswert? Sind das wirklich unsere Ideale, oder ist das vielmehr von der Politik vorgeschriebene Ideal der Schulpflicht mit dem Hintergrund gewählt Möglichkeiten der angestrebten Freiheit zu vervielfältigen und somit wird durch die Schule ja etwa die Freiheit gefördert obwohl man ja gezwungen wird etwas zu tun? Muss man wirklich gezwungen werden frei zu sein oder wie muss man dies verstehen?

Hier stell ich mir die Frage wie man Freiheit definiert. Ist man frei, wenn man Entscheidungsmöglichkeiten hat oder wenn man eine Entscheidung willkürlich treffen kann? Im Grunde könnte man ja denken die Gedanken eines jeden Menschen sind frei. Jeder kann denken was er will. Doch werden Gedanken nicht viel mehr von dem Umfeld des Menschen und dessen Intellekt gelenkt? Somit sind selbst die ach so freien Gedanken gefangen in den Fähigkeiten des Menschen zu denken. Selbst der Gedanke zur Individualität eines jeden Menschen ist banal. Versuchen die Leute ja nicht gerade durch ihre Individualität frei zu sein? Doch genau dieser Gedanke sperrt die Leute ein. Der ständige Zwang sich selber als Individuum zu finden und individuell zu sein versperrt den Weg frei zu sein. Müsste man nicht wirklich mal versuchen seine Gedanken freien Lauf zu lassen abgeschottet von äußeren Einflüssen und somit seinen eigenen Weg zu finden und dadurch die wahre Freiheit zu erlangen.

Diese Freiheit würde aber bedeuten in völliger Einsamkeit leben zu müssen, denn nur so kann annähernd sichergestellt werden, dass keine externen Impressionen das selbstständige Denken des Einzelnen beeinflusst.

Also ich bin mir da ganz sicher, dass es für jeden eine andere Definition für Freiheit gibt, doch mir bleibt frei zu entscheiden welche Definition ich verwende. In diesem Fall habe ich mir die Freiheit genommen meine eigenen Gedanken zum Thema Freiheit zu machen. Wobei genau diese Gedanken wie auch bei jedem anderen wohl sehr durch meine Umwelt geprägt sind.

So ein mobiler Computer, auch Notebook oder Laptop genannt hilft mir ein wenig dabei meine Freiheit auszubauen, denn mit diesem kann ich kabellos durch die Gegend laufen. Da ich auch W-LAN besitze kann ich nebenher noch mit Freunden chatten und mich frei im Internet bewegen. Natürlich besteht kein Zwang sich dabei frei zu bewegen, nur die Möglichkeit welche eben meine Freiheit erweitert ist mir gegeben. Sie zu nutzen bleibt mir aber völlig frei gelassen. Obwohl, ein wenig ist diese Freiheit eingeschränkt, nämlich in der Kapazität des Akkumulators und der Reichweite des Access-Points (Gerät zur Erweiterung des Kabelnetzwerkes zu einem W-LAN-Netzwerk).

Diese ganzen Einschränkungen… Da stellt sich echt die Frage wie frei eigentlich frei ist? Kann man vollkommene Freiheit erlangen oder nur mit diversen Freiheiten sein Leben bestreiten. Ich würde behaupten eher das Zweite. Nicht mal dieser Text entsteht wirklich aus freien Stücken und wäre ohne Zwang wohl nie entstanden, aber dennoch habe ich Spaß dabei zu schreiben und mir wurde auch freigestellt wie ich meinen Text schreibe und welche Inhalte er haben soll. Dies habe ich selbst entschieden bzw. nicht darüber nachgedacht und einfach drauf los getippt. So, dachte ich mir, wird der Text authentisch und auch weniger von äußeren Einflüssen, die meine Gedanken in gewisser Weise manipulieren, sondern von der Spontanität meiner Gedankenflüsse geprägt. Somit denke ich, dass dieser Text die größtmögliche Freiheit, die ich mir erhofft habe, erlangt hat. Weiterhin wollt ich so auch erreichen, dass das Geschriebene weniger gezwungen wirkt.

Wie man sieht, bin ich auch bestrebt in Freiheit zu leben und meine Gedanken o.ä. frei zu fassen. Wobei ich davon überzeugt bin nur in einer Welt mit bedingten Freiheiten leben zu können, denn sowie die Gedanken durch Fremdeinflüsse geprägt sind, so ist auch der Entfaltungsspielraum an Grenzen gebunden. Diese Grenzen spiegeln sich wieder in den Rechten der Anderen.

Zurück zu dem Fallbeispiel. Also ein weiterer Nachteil dieser Freiheitsform ist wohl die Rückentwicklung der Menschheit. Denn der Mensch hat den Drang sich seiner Situation anzupassen, d.h. in diesem Fall wohl oder übel die Ausprägung zur Faulheit seinen Kopf anzustrengen und nach und nach findet man sich auch mit seiner Lebenssituation ab (als Kontrast zu Depressionen).

Naja schlussendlich ist zu sagen: Vollkommene Freiheit ist ein Ding der Unmöglichkeit.

Philipp Freiberger