Starker Einschnitt muss beseitigt werden
Schon wieder eine lange, helle Gasse, die mir die Freiheit schenkt – wie oft ich sie doch in meinen Träumen sehe… Stopp! Nein, ich bin kein Tagträumer! Habt ihr schon mal Gassen in Texten gesehen? In der Typografie spricht man hier von »Gassenbildung«, die vertikale Lichtschneisen in die Textkolumne mit sich ziehen. Sie stören den Lesefluss; könnte man diese Gassen verhindern, gar ausblenden?
Die Gassenbildung ist wieder ein Beispiel das zeigt, wie pingelig man in der Typografie doch sein kann. Das soll jetzt aber niemand negativ auffassen, immerhin dient es der besseres Lesbarkeit und ist daher unentbehrlich.
Aber um nicht lange um den heißen Brei herumzureden: Die Gassenbildung entsteht, wie bereits erwähnt, durch vertikale Lichteinschnitte in Texten, die sich über mehrere Zeilen hinziehen. Sie entstehen durch mehrere Zeilen, die aufeinanderfolgen und direkt übereinanderstehen. Die Frage ist natürlich, ob das wirklich schlimm ist…?! Kurz und knapp: Ja. Der Grund ist einfach der, dass es so aussieht, als wäre der Text getrennt und würde nicht zusammen gehören. Außerdem stört es regelrecht den Lesefluss, da das Auge diese Lichtschneisen als zu prägnant interpretiert.
Eine sehr interessante Frage, die man hinterhergehen sollte ist, wie eine Gassenbildung überhaupt zu Stande kommt. Gründe hierfür sind zum einen weite Sätze, sprich Zeilen, die sehr viele Anschläge mit sich bringen. Ein weiterer Grund, der hierfür leider sehr förderlich ist: Ein geringer Zeilenabstand. Durch solche Einflüsse, ist die Wahrscheinlichkeit einfach höher, dass Zeilen aufeinander liegen.
Na super, wie löse ich das Problem jetzt? Es ist wirklich kinderleicht: Einfach die Laufweite erhöhen oder aber ein Wort in die nächste Zeile packen. Vor allem letzteres ist vorteilhaft, da es eine Kettenreaktion auslöst und dabei alles verschiebt. Achtet jedoch dabei, nicht zu viele Trennungen in diesen Verlauf einzubauen. Ihr könntet das Problem mit dem Lesefluss beibehalten, wenn sich neue Probleme dazugesellen. Aber probiert es einfach mal aus, die Erfahrung zeigt, dass es meistens doch gut ausgeht.
Hier ein kleines Beispiel, um einen visuellen Eindruck zu verschaffen:
Findet ihr nicht auch, dass es mit diesem Lichteinfall einfach abgestossen wird, so als gehöre es nicht zum restlichen Fließtext (Copytext) dazu.