Gas geht weiter steil – Öl relativ günstig: Tipps für den Heizölkauf

Der Rohölpreis (Brent) verharrt weiterhin bei 78 Dollar je Barrel knapp unterhalb des erreichten Drei-Jahres-Hochs. Positiv anzumerken ist, dass sich ein Sprung über die 80-Dollar-Marke zunächst nicht abzeichnet. Die Inlandsnotierungen für Heizöl steigen unter dem Eindruck hoher regionaler und saisonaler Nachfrage nochmals um bis zu 0,8 Cent je Liter, wobei die Teuerung in der Schweiz und in Österreich moderater ausfällt.

Die Öl- und Heizölpreise zeigen am Donnerstag ein uneinheitliches Bild. Während beim Rohöl leichte Abschläge zu verzeichnen sind können die Gasölnotierungen (Börsenwert für Heizöl und Diesel) etwas zulegen. Lagerbestandszuwächse in den US-amerikanischen Großtanklagern bremsten den Ölpreis gestern nur kurz aus. Bereits heute überwiegt im Nachrichtenfluss wieder der Eindruck steigender Nachfrage. So geht z.B. BP in einer aktuellen Studie davon aus, dass der weltweite Öldurst bereits 2022 wieder höher liegt als vor der Corona-Pandemie. Aufgrund hoher Reservekapazitäten im Bereich der OPEC-Förderung fällt der Ölpreisanstieg mit einer Verdoppelung seit Jahresbeginn vergleichsweise noch moderat aus, zumal er aktuell stagniert. Die Gaspreise kennen weiterhin kein Halten. Mit einem bisherigen Jahresplus von ca. 300 Prozent haben sich die Notierungen in Europa auf ein historisches Allzeithoch geschraubt. Weiter steigende Endverbraucherpreise im Winter sind damit vorprogrammiert. Zuletzt haben bereits viele Gasanbieter ihre Tarife im zweistelligen Prozentbereich erhöht.

Die nationalen Heizölpreise klettern mit einem Tagesplus von durchschnittlich 0,8 Cent bzw. Rappen je Liter überraschend deutlich. Dies liegt zum kleineren Teil an negativen Wechselkurseffekten, überwiegend am robusten Inlandsmarkt mit der stark gestiegenen Nachfrage. Der September macht seinem Namen als saisonal nachfragestärkster Monat alle Ehre und bringt dem Heizölhandel die bisher höchsten Auftragseingänge des laufenden Jahres. Nach dem extrem schwachen ersten Halbjahr, indem es aufgrund vieler voller Tanks und höherer Preise als im Vorjahr auffällig wenig Heizölbestellungen gab, nimmt der Markt bereits seit August immer mehr Fahrt auf. Viele der über sechs Mio. Ölheizungsbesitzer in der DACH-Region, geraten unter Zugzwang. Die Heizperiode startet und die Hoffnungen, dass die Heizölpreise in der zweiten Jahreshälfte durch ein steigendes Weltmarktangebot fallen, haben sich nicht erfüllt. Im Gegenteil: Nachdem der Brennstoff Ende August noch einmal recht günstig war, zogen die Notierungen im Schlepptau der galoppierenden Gaspreise im Laufes des Septembers deutlich an. Die Heizöllieferung schlägt mit rund 10 Cent bzw. Rappen je Liter mehr zu Buche als noch zu Beginn des Monats.

Durch einen toxischen Cocktail aus CO2-Bepreisung, höheren Weltmarktpreisen für Öl und den erwarten Nachfrageanstieg im Herbst haben sich die Heizölpreise in Deutschland in den Bereich eines Drei-Jahres-Hochs geschraubt. Höher lagen sie zuletzt im November 2018. Besonders schmerzt der Vergleich zum Vorjahresstichtag, als Heizöl mit rund 38 Cent je Liter nur halb so teuer war. In Österreich liegt der Referenzpreis vom 30.09.2020 bei rund 53 Cent und in der Schweiz bei 63 Rappen.

Absolut positiv für Ölheizungsbesitzer bleibt unter Kostengesichtspunkten die eigenständige Wahl des Einkaufszeitpunktes. Knapp ein Drittel aller 16 Mio. Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland, wird mit Heizöl beheizt. In den letzten 10 Jahren zeigten sich Heizölpreise zwischen 95 Cent je Liter im Oktober 2012 und 35 Cent je Liter im Januar 2016. Hoch und Tiefpreisphasen wechselten sich regelmäßig ab und auch unterjährig gab es zumeist Preisschwankungen von über 20 Prozent, die Kunden sich zunutze machen konnten, um günstiger zu heizen.

Verbunden mit der Hoffnung, dass der herbstliche Zenit der Beschaffungskosten bald überwunden ist, fällt die Langzeitbetrachtung also deutlich positiver aus als die Momentaufnahme. Ein genereller Aufwärtstrend der Öl und Heizölpreise ist im Chartbild der letzten zehn oder auch 20 Jahre nicht. Der Durchschnittspreis für Deutschland im Zeitraum 2003 bis 2021 (seit Beginn der HeizOel24-Aufzeichnungen) liegt bei ca. 60 Cent je Liter Heizöl. Kunden können sich beim jährlichen Öleinkauf an dieser Marke orientieren und probieren, diese zu unterbieten. Auch 2021 war dies möglich. Zwischen Januar und Ende Mai pendelte der Heizölpreis zwischen 54 und 65 Cent je Liter. Auch Ende August ging es noch einmal auf 66 Cent runter. Überdurchschnittlich häufig zeigen sich in der Statistik der günstigsten Bestellmonate für Heizöl übrigens Januar und Februar – der September, abgesehen vom Ausnahmejahr 2020, in dem Corona das Preisgefüge durcheinanderwirbelte, nie. Antizyklisches Handeln ist also das Stichwort, für alle, die Jahr für Jahr günstig heizen wollen. Wer aktuell auf eine Heizölbestellung angewiesen ist, kann sich für eine geringere Bestellmenge entscheiden und den Tank nur zur Hälfte füllen. Durch dieses einmalige Manöver lässt sich der Tankzeitpunkt so verschieben, dass er zukünftig in den statistisch günstigen Zeitraum im ersten Quartal des Jahres fällt. Deutsche Heizölkunden sollte hierbei allerdings die Politik im Auge behalten, ob sich hinsichtlich der geplanten Stufen zur CO2-Bepreisung, die jeweils zum 1. Januar Inkrafttreten, Änderungen ergeben. – ok

HeizOel24-Tipp: Ratenkauf, Lastschrift, Rechnung oder doch lieber Bar oder mit EC-Karte am Tankwagen? Wählen Sie bei der Bestellung Ihre bevorzugte Bezahlart. In jedem Fall erhalten Sie eine litergenaue Abrechnung und bezahlen exakt die getankte Menge. HeizOel24. 30.09.2021

Börsendaten:
 

Donnerstag
30.09.2021 – 12:17 Uhr

Schluss Vortag
29.09.2021

Veränderung
zum Vortag

Rohöl

Brent Crude

78,67 $

pro Barrel

78,50 $

pro Barrel

+0,22%

Gasöl

671,75 $

pro Tonne

667,50 $

pro Tonne

+0,64%

Euro/Dollar

1,1593 $

1,1595 $

-0,02%

(konstant)

USD/CHF

0,9353 CHF

0,9343 CHF

+0,11%

(konstant)

Deutschland

78,76 €

77,76 €

+1,29%

Österreich

80,43 €

80,15 €

+0,36%

Schweiz

93,49 CHF

93,36 CHF

+0,14%

4-Wochen-Prognose
Rohöl


leicht steigend

Heizöl


leicht steigend

alle Angaben ohne Gewähr

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