So, endlich gehts weiter – ich hab mich nun lang genug von Ausnahmeregelungen, Statistiken und Kehrtwendungen nervös machen lassen! Was mir in den vergangenen Wochen geholfen hat? Spaziergänge durch Wald und Wiesen. Und mein Garten ist mir noch wertvoller geworden. Seit zwei Tagen habe ich sogar einen Komposter und ich habe mir nicht träumen lassen, wie glücklich so ein Kasten macht.
Apropos Kasten: Auch mein Hochbeet sieht zum ersten mal nach drei Jahren wieder manierlich aus und es sprießen erste Kohlrabi-Blättchen. Nachdem sich hier jahrelang jede Menge Ringelblumen, Akeleien, Schaumkresse, stets neu sprießende Zwiebeln und wechselnde Besucher nach Lust und Laune tummelten, hab ich alles bis auf die wilde Rauke „geerntet“, neue Erde nachgefüllt und hübsche Reihen gesät.
Ich war zuerst ein bisschen ratlos, was am besten zueinander passt, wie ich möglichst oft und lange ernten kann. Beim Planen hatte ich dann wertvolle Hilfe: den Kosmos Ratgeber „Hochbeete rund ums Jahr. Bauen. Pflanzen. Ernten“ von Melanie Grabner. Das handliche Nachschlagewerk liefert alle Informationen, die man für erfolgreiches „Gärtnern im Quadrat oder Rechteck“ braucht. Sogar wie man ein Hochbeet selber baut.
Im ersten Kapitel dreht sich alles ums Planen, Bauen und Bepflanzen. Welche Vorteile bietet ein Hochbeet eigentlich, außer, dass es durch seine Höhe rückenschonender zu bearbeiten ist? Welcher Standort eignet sich, welche Materialien und welche Variationen gibt es? Mit Folie geschützt, wird ein Hochbeet zum Beispiel schnell zum Frühbeet, in dem Pflanzenanzuchten und früh zu erntende Kräuter gedeihen.
„Die Füllung des Hochbeetes richtet sich nach der späteren Bepflanzung“, weiß Melanie Grabner. „Ein überwiegend kräuterbetontes Beet braucht weniger Nährstoffe in Form von Mist oder Kompost als ein klassisch genutztes Hochbeet, das vorwiegend mit Gemüse bepflanzt wird.“ Auf die klassische Schichtung mit Gehölzschnitt, Laub und Häckselgut hab ich beim Befüllen erstmal verzichtet, mal schauen, wie es wird…
Wer sein Hochbeet geschickt bepflanzt, kann fast das ganze Jahr ernten. In dem Zusammenhang lohnt es sich, ein bisschen Zeit für die Planung von Misch-, Vor- und Nachkulturen zu investieren und sich über Fruchtfolgen zu informieren (S. 24). Dann gehts an die Gestaltung:
Wers pflegeleicht mag, legt ein mehrjähriges Kräuterbeet an. Genießer freuen sich über einen Naschgarten im Hochbeet und im sinnlichen Blumen-, Duft- und Kräuterbeet wachsen beispielsweise Rosmarin, Erdbeeren, Duftveilchen, Schnittlauch, Salbei, Rauke und Oregano. Ambitionierte Gärtner verwandeln ihr Hochbeet in einen intensiven Mininutzgarten mit Frühbeetabdeckung.
Im Praxiskapitel beschreibt die Autorin und Staudengärtnerin, wann was im Lauf der Jahreszeiten zu tun ist, sie gibt Tipps zur Aussaat und Anzucht, zum Gießen und zur Sommerpflege, zum Nachreifen und Lagern der Ernte und wie das Hochbeet winterfest wird. Im letzten Kapitel stellt Melanie Grabner „Die besten Pflanzen für Hochbeete“ im Portrait vor.
Von Radieschen und Zwiebeln über Bohnen, Gurken, Mangold, Paprika, Kartoffen und Beeren bis zu schmückenden Blumen als Begleitpflanzen ist für jeden Geschmack etwas dabei. In der Klappenbroschur verstecken sich nützliche Listen wie der Jahresplaner oder welche Pflanzen sich als Nachbarn eignen und welche nicht.
Mit der App „Kosmos Plus“ erweitert sich das Infoangebot: Immer wenn ein Zahlensymbol auf der Seite steht, lassen sich ausgewählte Themen virtuell vertiefen. Wer also Lust und Zeit hat, dieses Jahr im Hochbeet zu gärtnern, kann gleich morgen loslegen. Die Buchhandlungen sind wieder offen, die Baumärkte waren eh nie zu. Ich wünsche viel Spaß beim Säen und vor allem beim Ernten!
Melanie Grabner „Hochbeete rund ums Jahr. Bauen. Pflanzen. Ernten“, 80 Seiten mit 113 Farbfotos und 16 Farbzeichnungen, Klappenbroschur, 10 Euro, Kosmos Verlag