Seit vergangenem Samstag liegt mit Garlyn: Das Schattenspiel offiziell ein neuer Roman aus der Feder von Dane Rahlmeyer vor. Nach Ausflügen in das Fantasy-Genre hat sich der Autor nun wieder der Space Opera zugewandt und lässt dabei in Form eines Spin-offs eine populäre Figur aus der SF-Hörspielserie Rick Future auf Solopfaden wandeln. Doch Rahlmeyer hat nicht nur die RF-Fans als Leser im Blick, sondern alle Fans von Weltraumabenteuern, wie er in einem Interview mit dem Watchman verrät.
Watchman: Hallo Dane. Schön, dass Du Dir Zeit für unser Interview nehmen konntest.
Dane: Gern geschehen!
Watchman: Dane, seit unserem letzten Interview sind nun schon sein paar Monate vergangen und es hat sich einiges im Rick Future-Universum ereignet: Die dritte Staffel wurde mit "RF 18: Die Schattenhelix" abgeschlossen, ein sechsteiliges Prequel mit dem Titel "Aszendent Mars" angekündigt und nun ist mit "Garyln: Das Schattenspiel" der erste Roman der sogenannten „Schattenraum-Trilogie erschienen. Da liegt eine arbeitsreiche Zeit hinter Dir.
Dane: Ich fürchte, es liegt eine mindestens genauso arbeitsreiche Zeit VOR mir: Aszendent Mars geht demnächst in die heiße Phase, die Second Editions der ersten Staffel von Rick Future werden abgeschlossen und der zweite Teil der Schattenraum-Trilogie – Garlyn: Der Schattentanz – rückt immer näher. Aber ehrlich gesagt habe ich nichts dagegen. Es ist harte Arbeit, ja, aber es macht unendlich viel Spaß.
Watchman: Lass uns direkt auf das Roman-Projekt zu sprechen kommen. Was ist die Schattenraum-Trilogie und worum geht es in dem ersten Band „Garlyn: Das Schattenspiel“?
Gegen Ende der dritten Staffel der Serie wurden erstmals Teile von Garlyns Vergangenheit aufgedeckt, nach denen er selbst sein halbes Leben lang gesucht hat. Aus welchem Volk er stammt, ob er wirklich der letzte seiner Art ist, und und und. Darüber hinaus erhielt er ein mächtiges, aber unberechenbares Artefakt: Die Schattenhelix. Doch all diese Enthüllungen haben nur weitere Fragen aufgeworfen.
In Garlyn: Das Schattenspiel ist Garlyn unterwegs in den Weiten des Alls, um die Antworten zu finden. Außerdem versucht er nach wie vor, die Schattenhelix zu meistern – was keine leichte Aufgabe ist. Zumal es mehrere Parteien gibt, die ihm nach dem Leben trachten. Sein Weg führt ihn von einer zwielichtigen Raumstation, auf eine ihm fremde Welt, bis zu dem Planeten Viridis, den er in der Hörspielserie schon einmal aufgesucht hat. Aber mehr wäre zu viel verraten.
Watchman: Wann entstand die Idee zu dieser Garlyn-Trilogie? War es von Beginn an für Dich klar, dass Du sie in Romanform realisieren möchtest?
Sven und ich überlegten kurzzeitig, eine weitere Hörspiel-Trilogie um Garlyn ins Rennen zu schicken. Aber auch hier hätten seine weiteren Abenteuer den Rahmen gesprengt – vor allem den zeitlichen Rahmen, denn Sven ist mit der Hauptserie, den Second Editions und demnächst auch Aszendent Mars als Hörspielproduzent voll ausgelastet. Also dachten wir: Warum nicht mit dem RF-Universum in ein ganz neues Medium vorstoßen? Ich glaube, das war letztlich genau die richtige Entscheidung, und wir hatten Glück, dass die Fans nicht sagten: "Ich will aber RF nur als Hörspiel!", sondern: "Ich will RF – egal in welchem Medium!"
Watchman: Was macht die Figur Garlyn eigentlich so reizvoll für Dich, dass Du sie für ein Solo-Abenteuer ausgewählt hast?
Watchman: Garlyn findet mit Kirai eine neue Weggefährtin für seine Reise. Was kannst Du den Lesern über sie erzählen?
Dane: Leider nicht viel: Spoiler, ihr wisst schon. Nur so viel sei verraten: Kirai ist eine würdige Weggefährtin für Garlyn. Und sie ist übrigens keine Crondar, wie einige Fans vermutet haben, als sie das Cover für Das Schattenspiel sahen. Darauf wirkt Kirais Haut sehr grau, wie Garlyns. Sie wird aber für die finale Version des Covers sehr viel heller erscheinen. Tatsächlich ist sie die Angehörige einer Spezies aus dem RF-Universum, die ich in einigen Folgen immer wieder mal am Rande erwähnt habe, die aber noch nicht wirklich in den Vordergrund getreten ist. Aber um mehr herauszufinden, müsst ihr das Buch lesen, fürchte ich.
Watchman: An welches Publikum richten sich die Romane? Ausschließlich an Rick Future-Fans?
Watchman: Hat die Entscheidung, einen Roman vorzulegen, der ein breites Publikum über die bestehenden RF-Fans hinaus anspricht, Einfluss auf die Gestaltung der Geschichte gehabt?
Dane: Nein, zumindest nicht bewusst. Na klar, es war beim Schreiben eine besondere Herausforderung, alle Infos über Garlyns bisheriges Leben so einzuflechten, dass sie neuen Lesern alles über den Charakter verraten, was sie wissen müssen, aber altgediente Fans nicht langweilen.
Aber darüber hinaus bleibt die Geschichte in erster Linie dem Charakter treu, ohne irgendwelche Kompromisse zu schließen.
Watchman: Sind die Romane in sich jeweils abgeschlossen oder erzählen sie eine übergreifende Geschichte?
Dane: Ja und ja! Jedes Buch ist in sich abgeschlossen, es gibt einen Storybogen von Anfang bis Ende, sodass man nach Zuklappen des Buches nicht in der Luft hängt. Aber trotzdem wird mit dem Ende jedes Buches eine neue Richtung aufgezeigt – ein weiterer Schritt in Garlyns Reise, der die Leser hoffentlich gleich nach dem nächsten Buch schreien lässt. Das war mir beim Schreiben sehr wichtig, denn als Leser hasse ich nichts mehr, als wenn ein Buch mittendrin einfach abbricht – selbst wenn ich von vorneherein weiß, dass es sich um eine Reihe handelt.
Watchman: Deine beiden letzten Veröffentlichungen („Der Schatz der gläsernen Wächter“ und „Der Mitternachtsdetektiv“) waren Fantasy. Musstest Du als Autor erst einmal umdenken, weil der nächste Roman eine Space Opera werden sollte?
Dane: In diesem Falle nicht, da ich ja im RF-Universum mittlerweile sehr heimisch bin, bzw. die Chance hatte, einige Teile des Universums in Zusammenarbeit mit Sven zu definieren. Das war mit Sicherheit auch einer der Gründe, warum ich beim Schreiben so gut voran kam: Ich kenne nicht nur Garlyn als Charakter, sondern auch die Welt, in der er sich bewegt, sehr gut. Deswegen gab es auch keine wirkliche Schreibpause, wie ich sie von anderen Projekten kenne; Pausen, die sich manchmal Wochen oder Monate hinziehen können. Es gab zwar eine Unterbrechung beim Schreiben von Das Schattenspiel, aber diese war Weihnachten und Neujahr geschuldet, und nicht mangelnder Inspiration.
Watchman: Und wenn Du drei Adjektive nennen solltest, die den Roman treffend beschreiben, welche wären das?
Dane: Uff. Das ist nicht so leicht, da ich noch sehr nahe an der Geschichte dran bin und es viele Aspekte gibt, die mir wichtig erscheinen. Ich kann Dir aber sagen, was ich mir vor dem Schreiben vorgenommen habe: Spannend sollte das Buch sein, eindrucksvoll – und an den richtigen Stellen humorvoll.
Watchman: In welchem Rhythmus sollen die anderen beiden Romane erscheinen?
Watchman: Wo und in welchen Formaten ist der Roman erhältlich?
Watchman: Werfen wir zum Abschluss noch einen Blick in die Zukunft: In welcher Reihenfolge willst Du die weiteren Projekte angehen, die Du neben den Garyln-Romanen noch in der Pipeline hast ?
Dazwischen gibt es ein gefühltes Dutzend eigener Projekte, die ich in Angriff nehmen möchte, unter anderem das Fertigschreiben eines Buches namens Kailani, das ich letztes Jahr angefangen, aber aus Zeitgründen nicht beenden konnte. Und ein zweiter Teil von Der Mitternachtsdetektiv brennt mir auch auf den Nägeln. Wie gesagt: es ist alles harte Arbeit. Aber es macht Spaß.
Watchman: Ich danke Dir für das Interview, Dane.
Foto des Autors (c) by Anne-Sophie-Wittwer