Fertige Gewürzmischungen nehmen heute im Gewürzregal des Supermatktes schon mehr Platz ein als die einzelnen Grundgewürze bzw. Kräuter. Für jedes nur erdenkliche Gericht - von gebratenem Huhn über italienische Nudelgerichte bis zu Eintöpfen und Curries - kann man eine passende Mixtur finden.
Als dieser „Gewürzmischungs-Boom" vor einigen Jahren aufkam, habe ich natürlich auch zugegriffen, allerdings haben mich viele der Produkte nicht überzeugt. So habe ich begonnen, mir meine Mischungen selbst zusammenzustellen. Es ist viel spannender, zu experimentieren und mit Geschmäckern zu spielen, und die Qualität und Frische der Mischungen ist natürlich auch besser.
Schwierig ist das gar nicht, Voraussetzung ist nur, dass die Vorratskammer mit vielen verschiedenen Grundgewürzen und Kräutern ausgestattet ist.
In jedem Bioladen kann man sich so eine Grundausstattung zusammensuchen, wer dazu keine Zeit hat, auch im Internet kann man hochwertigste Ware bestellen, z.B. bei ( tolle Qualität!) :
Zauber der GewürzeIch habe Dir auf meinem Blog auch schon einige Mischungen vorgestellt, hier kannst Du nochmal reinschmökern:
Kräutersalz-TrilogieHausgemachtes Currygewürz
Rauchiges Chilisalz
Heute zeige ich Dir, wie Du Dein eigenes Garam Masala mischen kannst. Die Bezeichnung „Masala" kommt aus dem indischen und heißt - na klar - Gewürz. Garam bedeutet „Heiß", also mischen wir sozusagen ein „heißes Gewürz"! Na das kann ja nicht schlecht sein....
Begründet ist diese Gewürzmischung in der ayurvedischen Lehre. Um unsere Verdauungsvorgänge bestens ablaufen zu lassen, benötigen wir in unseren Eingeweiden sozusagen eine bestimmte innere Hitze. So wurde also eine erhitzende Gewürzmischung zusammengestellt, welche diese innere Hitze steigert und so Verdauungsvorgänge ankurbelt. Diese Mischung ist also sehr bedacht kombiniert und nicht etwa die verrückte Laune eines altindischen Kochs, der seine Gewürzlade aufräumte!
„Das" Garam Masala Rezept gibt es nicht...es gibt wohl soviele Rezepte wie indische Familien! Jede hat ihr eigenes, und jedes ist natürlich das Original! Es gibt ein paar unumstößliche Grundgewürze, aber drumherum kannst Du experimentieren. Unbedingt enthalten sind: Fenchel, Koriander, Gewürznelken, Kreuzkümmel, Pfeffer und Lorbeerlaub.
In mein „Heißes Gewürz" kommen:
Die Gewürze in Form von ganzen Samen bzw. Kapseln werden nun geröstet. Nimm eine kleine beschichtete Pfanne und gib hinein:
Fenchel, Koriander, Pfeffer, Gewürznelken, Sternanis (etwas zerbröselt), Kardamomkapseln, Lorbeerblätter (etwas zerbröselt), Zimtstange (zerbröselt), Kreuzkümmel.
Stell die Pfanne auf den Herd und röste die Gewürze unter ständigen rühren ein paar Minuten, bis sie duften. Achtung: sie dürfen ja nicht anbrennen!!!!
Gib nun die gerösteten Gewürze in einen Blitzhacker und mahle sie, bis sie mittelfein sind ( ein paar gröbere Stücke dürfen noch zu sehen sein.) Erst jetzt fügst Du die gemahlenen Gewürze dazu und schaltest nochmal kurz ein, um alles zu vermischen. Wenn Du Dein Gewürz ganz fein haben möchtest, musst Du nun solange laufen lassen, bis alles zermahlen ist. Man kann es dann auch noch sieben! Ich lasse es heute relativ grobkörnig, es sieht hübsch aus und man kann beim Essen noch die verschiedenen Komponenten unterscheiden.
Beim Öffnen des Mixbechers riecht es jedenfalls wie in Tausendundeiner Nacht!
Fülle Deine Garam Masala Gewürzmischung in einen luftdichten Behälter und bewahre sie lichtgeschützt auf....frisch aus der Mühle ist sie natürlich am aromatischsten, so bleibt sie ein paar Wochen, doch dann verflüchtigen sich die ätherischen Öle langsam. Am besten verbrauchst Du also die Mischung innerhalb von 3 Monaten. Koch halt öfter mal indisch, ist auf jeden Fall billiger und ungefährlicher als jede Fernreise!