Der britische Rudeboy aus Harlesden überzeugt durch seine eher genreuntypischen Inhalte - klar einige Lovetunes hat er auch im Gepäck, die aber nicht nur anhand seines Vortrags nicht ins kitschige umkippen, sondern auch mit dem sehr seltsamen Geschlechterbild dieser Musik brechen.
Hier geht es um gleichberechtigte Liebe auf Augenhöhe, um Gefühle, die sich nicht nur an Körperlichkeiten messen lassen & so ist es logisch, dass er auch mal einen Tune über die die Schönheit der Augen seiner Angebeten macht & erst dann ihre Poform lobend besingt. Ein augenzwinkernder Romantiker mit Hammerstimme - warum eigentlich nicht?
Aber auch die anderen Liedlein der Platte besingen nicht nur eitel Sonnenschein, sondern auch Schattenseiten und Ghettoyouth-Alltäglichkeiten wie Obdachlosigkeit, Polizeibrutalität, Gewalterleben, fehlender Respekt gegenüber der eigenen Person und krasses Verzweifeln am eigenen Schicksal werden vertont und man spürt bei jeder spirituell durchleuchteten Strophe die vorausgegangene Verzweiflung und das Kämpfen um die eigene Würde und die Integrität.
Mutige, intime Platte die ich in diesem marktlogisch vollkommen erschlossenen Genre eigentlich nimmer erwartet hätte. Ich hoffe die Platte (CD / Download) geht steil, verdient hätte es die Offenheit und die Courage von Gappy Ranks allemal. Und dass der Abschlusssong der Platte mit Soul Rebel ein Marleycover ist ist einfach nur folgerichtig, denn dieser Mann kämpft für seine Seele. Spirituell, kritisch, positiv - gutes Ding!
Und zum Anfüttern jetzt noch einer dieser besonderen Song - ne gebrochnen Popperle mit massig Aussage - They Shall Love.