Ganzheitliche Betrachtung der Energiewende – 2

Dies ist die Fortsetzung des Kommentars zum BMWi-Dokument “Umbau der Energieversorgung in Deutschland”. Im ersten Teil habe ich mich allgemein zu diesem Strategiekonzept geäußert, sowie zu den Themen “Netze” und “Kraftwerk”, jetzt geht es um die Themen “Speicher”, “Erneuerbare Energien” und “Energieeffizienz”:

Speicher

Die Notwendigkeit von Stromspeichern wird in dem BMWi-Dokument eingesehen: “Energiespeicher können die schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ausgleichen”. Aufgezählt werden dann Druckluftspeicher und verschiedene Batteriespeicher, aber die vielversprechende Technologie Power-to-Gas, die der Wirtschaftlichkeit am nächsten sein soll, wird nicht erwähnt. Ebenso wenig ist die Rede von Marktanreizen oder einer marktnahen Einführung für Speichertechnologien. Erwähnt werden lediglich Stichworte wie eine Befreiung von Netzentgelten oder von der EEG-Umlage. Sinnvoll ist aber auch hier ein ganzheitlicher Ansatz in dem Stromspeicher zur Netzentlastung beitragen, davon ist aber keine Rede.

Erneuerbare Energien

Viel muss ich nicht schreiben, das habe ich bereits getan und vielleicht hat die aktuelle Entwicklung auch schon das Dokument überholt. Es wird leider mit keinem Wort erwähnt, wie die Höhe der EEG-Umlage so starkt ansteigen konnte. Denn es ist nicht der hohe Zubau an Photovoltaik-Anlagen, sondern die vielen Ausnahmen für die Industrie, die den Strompreis steigen lassen. Das EEG war bis jetzt ein erfolgreiches Modell für die Markteinführung Erneuerbarer Energien.

Energieeffizienz

Gut, dass auch die Energieeffizienz zum Thema wird. Schön gesagt ist der Satz “Denn Energie, die nicht gebraucht wird, muss auch nicht erzeugt und transportiert werden”. Dazu sollen Informationen und Anreize ausreichen, um das Potential der Energieeffizienz zu nutzen. Für die Anreize wurde ein Energie- und Klimafonds eingerichtet, der, wie sich jetzt herausgestellt hat, eher ein Rückschritt ist, denn die Finanzierung steht zu sehr auf wackligen Beinen. Durch die geringen Preisen CO2-Emissionszertifikate steht nun zu wenig Geld zur Verfügung für die Gebäudesanierung, Kraft-Wärme-Kopplung oder andere Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz.

Als Alternative wird die steuerliche Förderung der Gebäudesanierung angegeben, die schon seit einigen Monaten vom Bundesrat blockiert wird und im Vermittlungsausschuss sind schon mehrere Verhandlungsrunden gescheitert. Zu Beginn dieses Jahres soll ein Sanierungsfahrplan vorgelegt werden, wie der Primärenergiebedarf bis 2050 um 80 Prozent reduziert werden kann. Zu der vorgeschriebenen Novellierung der  Energieeinsparverordnung wird nicht weiter genannt, ob eine höhere Anforderung an die Energieeffizienz von Gebäuden schon im neuen Jahr gefordert wird und wie wir zu dem, von der EU geforderten, Null-Heizenergiehaus kommen werden.

Zudem soll das Energieverbrauchskennzeichnungsgesetz (langes Wort, meint aber das bekannte Energielabel) auf weitere Produkte ausgedehnt werden und Anforderungen an die Werbung erhöht werden. Die Umsetzung der Energieeffizienz-Richtlinie ist ein weiteres Dauerthema, bei dem das Bundeswirtschaftsministerium auf mehr Flexibilität und Anreize setzt, ohne zu sagen wie die Effizienz-Ziele ohne Vorschriften erreicht werden sollen.

Fazit

Wie bereits am Anfang des ersten Teils erwähnt, ist es sehr wichtig und völlig richtig den Umbau der Energieversorgung ganzheitlich zu betrachten. Aber dieses Strategiepapier greift zu kurz und betrachtet zwar alle Facetten einer künftigen Energieversorgung, aber diese nur für sich und nicht im Zusammenspiel. Zudem sind die Ziele nicht ambitioniert genug, mit lediglich 80 Prozent Anteil Erneuerbarer Energien an der Energieversorgung und teurem Neubau von fossilen Kraftwerken.

 

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