Die Geschichte von der Flucht nach Ägypten …
als die Jungfrau Maria mit ihrem Kind und dem heiligen Joseph nach Ägypten floh, kam sie an einem Feld vorbei, auf dem säten Männer.
“Was sät ihr?”, fragte Maria.
“Wir säen Steine,” antworteten sie zum Spott.
“Dann soll eure Ernte auch Steine sein.”
Und kurz darauf, war das ganze Feld mit Steinen besät.
Ein Stück Weges weiter traf sie wieder auf Männer, die säten.
“Was sät ihr,” fragte die Jungfrau Maria sie.
“Wir säen Weizen,” antworteten sie freundlich.
“Dann sollt ihr Weizen ernten, sobald ihr gesät habt.”
Und so geschah es.
Kaum hatten die Männer die letzten Samenkörner ausgestreut, da stand schon der Weizen auf dem Feld und wartete auf die Sense, und sie fingen an zu mähen.
Eine so reiche Ernte, wie sie es nie erlebt hatten!
Fotos © Dagmar Hiller
Während sie so arbeiteten, kamen auf schnellen Pferden ein Trupp Juden vorbei, die die Heilige Familie verfolgten.
Als die die erste Gruppe der Männer sahen, fragten sie diese, ob sie
eine Frau mit einem Kind und einem Mann und einem Esel hätten vorbeigehen sehen.
Ja, sie seien vor wenigen Stunden vorbeigezogen und sollten noch nicht weit sein. Ein Stück weiter trafen sie die anderen Männer, die singend den Weizen mähten.
Die Juden richteten an sie die gleiche Frage.
“Ja, die sind hier vorbeigezogen, als wir den Weizen säten.”
“Dann ist dies schon lange her, und es können nicht die sein, die wir suchen.”
So wendeten sie ihre Pferde und kehrten zurück.
Auf diese Weise wurden die Jungfrau Maria, das Jesuskind und der heilige Joseph vor ihren Verfolgern gerettet.
Märchen aus Portugal