Oma und Opa haben wieder Familienzuwachs bekommen. Nein, unsere beiden Töchter haben keine weiteren Kinder in die Welt gesetzt. Vielmehr hat sich ein Amselpärchen bei uns häuslich eingerichtet und mehr oder weniger unseren kleinen Vorgarten als ihr Gartenparadies in Beschlag genommen. Ihre eigentliche Wohnung liegt, so glauben wir, in der vor dem Garten befindlichen Kastanie. Es könnte aber durchaus auch die daneben stehende Linde sein. Sei’s drum. Die Inbesitznahme unseres Gartens beginnt bereits in der Früh, wenn die beiden zum Frühstück eingeflogen kommen. Wie Amselmama und Amselpapa da nach Regenwürmern picken, können sich Oma und Opa das Vertikutieren ihres Rasens in diesem Jahr getrost sparen. Wenn sie dann endlich satt sind, wird ein ausgiebiges Bad genommen. Erst der eine, dann die andere. Der Amselpapa planscht dabei so, dass zwar nicht die Fetzen, dafür aber Federn und Wasser nur so fliegen. Wenn sich das Paar stadtfein gemacht hat, zieht es vermutlich um die Häuser, bis es am Mittag wieder auftaucht. Dann beginnt das Ganze von Neuem. Dabei spielt es keine Rolle, ob Oma und Opa auf der Terrasse oder im Garten sind oder nicht. Selbst wenn sich unsere Enkel dazugesellen, fühlen sich die Amseln davon nicht gestört und ganz offensichtlich pudelwohl. Das geht soweit, dass der Abstand zwischen uns zuweilen weniger als einen halben Meter beträgt. Was soll ich sagen? Ein ganz schönes Vertrauen, das uns da entgegengebracht wird.
Badespaß in Omas und Opas Vorgarten: Der Amselpapa ist voll in Aktion.