Ganz persönliche Ansicht zum Helmtragen beim Fahrradfahren

Ein Freund

Ich bin dafür.
Ich bin Arzt.

Wer seinen Helm beim Fahrradfahren richtig aufzieht (keine Mütze oder Tuch drunter, mittig sitzend, nicht zu weit vorne oder hinten, logisch, richtige Größe, ein Finger Luft zwischen Kinnriemen und Kiefer – auch mit einem Sicherheitsgurt im Auto kann man sich strangulieren usw.), hat für seine persönliche ureigene egoistische Sicherheit mehr getan, als ohne zu fahren. Punkt.

Dass eine Helmpflicht eventuell manchen Leuten den Spaß am Radfahren verdirbt (ja, es sieht auch Schiet aus und die Frisur ist hinüber), kann ich nachvollziehen, auch die Studien (Australien? aber wohl ohne “Kontrollgruppe”, dürfte schwierig sein) verstehe ich. Ich konnte auch die gesamtgesellschaftliche Rechnung verstehen, dass ein Rückgang der Fahrradfahrer bei Einführung der Helmpflicht zu einer erhöhten Anzahl an Gefäßerkrankungen und Adipositas führen würde, d.h. die Gesamtgesundheit sinke – geschenkt. Denn schließlich gibt es noch andere Sportarten, und wer es ernst meint mit der Gesundheitsvorsorge, der wird sich anderweitig betätigen oder doch einen Helm tragen.

Es geht also um das persönliche Risiko. Und die persönliche Vermeidung schwerer Schädel-Hirn-Traumata, in der Unfallaufnahme siehst Du genug von dem Zeugs. Für unsere Kinder denken wir weiter, sie können das für sich noch nicht entscheiden, also “verordnen” wir ihnen in der Regel einen Helm. Meine Kinder argumentieren manchmal “ich fahre nur kurz zur Steffi” oder “ich fahre schon vorsichtig” – auch das geschenkt. Es sind immer die anderen, die dämlich und gefährlich fahren, davor schütze ich meine Kinder.

Da Kinder aber besser kapieren, wenn die Eltern das gleiche machen, trage ich einen Helm. Ich möchte nicht, dass meine Kinder rauchen, also rauche ich nicht. Ich möchte, dass meine Kinder sich gesund ernähren, also esse ich auch gesund (jaaa, mit all den süßen Sünden, die auch dazugehören). Meine Kinder dürfen im Auto hinten sitzen und hatten altersentsprechende Rückhaltesitze, für ihren eigenen persönlichen Schutz. Sie tragen Helme und Protektoren beim Inlinern (wie übrigens sicher 80% der Inlinerfahrer, nicht repräsentative Zählung im Schloßpark vor fünf Wochen).

Es gibt also keine Helmpflicht, auch keine indirekte durch die soeben gekippte Mitschuld bei Unfällen ohne Helm. Das ist für mich in Ordnung. Denn wenn man daran rührte, dann müssten wir auch über erhöhte Versicherungsbeiträge für Skifahrer, Fallschirmspringer, Raucher und Säufer nachdenken. Im Haushalt gilt ähnliches. Es ist sehr schwierig, hier die richtige Grenze zu ziehen. Bei der Helmpflicht für Motorradfahrer und der Anschnallpflicht hat man das schließlich auch getan.

Also denke ich an mich persönlich und meine Schutzbefohlenen. Denn ich bin Arzt. Daher trage ich selbst Helm, sage das meinen Kindern, empfehle das den Kindern meiner Praxis und lächele über die Eltern, die das nicht tun und sich wundern, wenn sie mit ihren Kindern streiten müssen.

(c) Foto bei Thomas



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