Ganz oder gar nicht – gehn’ oder bleiben?! – Gedanken einer Bloggerin

Entschludigt, wenn ihr jetzt einen Ohrwurm haben solltet, aber der Titel dieses Liedes (auch wenn ich es nicht mag) passt einfach perfekt zu meinen aktuellen Gedanken, die ich gerne mit euch teilen möchte.

Wie ihr bereits wissen solltet, war ich am Wochenende auf einem Bloggerworkshop und habe mal wieder so einiges gelernt und erfahren. Es ging darum, wie man mit seinem Blog auf Kooperationspartner wikt, was man alles verbessern könnte und wie man seinen Blog erfolgreicher macht. Dabei ist mir (wie so oft) bewusst geworden, dass ich dieser typische “ganz oder gar nicht” – Mensch bin. Wenn ich etwas anfange, dann zieh ich das auch durch (es sei denn, ich bin absolut nicht mehr davon überzeugt und fühle mich unwohl – wie damals bei meinem Studium…).

Während des Workshops ist mir ebenfalls klar geworden, dass das Bloggen, wenn ich es wirklich erfolgreich betreiben möchte, viel aufwendiger und zeitraubender ist, als es bisher war. Nicht nur, dass die Fotos gemacht und bearbeitet werden müssen (ca. 2,5 Stunden Arbeit) und ein Text geschrieben werden muss (manchmal 45 Minuten, manchmal aber auch 2 Stunden Arbeit), man muss als Blogger auf den wichtigen Social Media Kanälen unterwegs sein und diese regelmäßig – das heißt täglich! mit dem richtigen Content füllen (ca. eine Stunde Arbeit). Allein damit ist man pro Tag bereits bis zu 5 Stunden beschäftigt. Dann kommt noch Kleinkram dazu, wie Design bearbeiten (woran ich manchmal 8 Stunden am Tag sitze – ich mach das nämlich alles mit meinem Mann allein!) oder Kategorien erstellen und diese richtig verlinken usw. Es steckt einfach viel Herzblut und Zeit in dem Blog, was man als Nichtblogger wahrscheinlich gar nicht so sieht.

Da ich das Bloggen vor 4 Jahren als Hobby begonnen habe und damals nicht einmal wusste, dass es Blogger gibt, die hauptberuflich bloggen und davon leben können, war bei mir nie diese Intention da, unbedingt den Blog erfolgreich zu führen, sondern einfach nur eine nette Leserschaft aufzubauen und hier meine eigene “kleine Welt” im Internet zu erschaffen.

Da ich nun aber bereits seit 4 Jahren blogge und auch vor zwei Jahren ein Gewerbe angemeldet habe, um das Bloggen als selbstständige Arbeit neben meinem Hauptjob (40 Stunden die Woche) auszuüben, ist es manches Mal nicht mehr nur der nette Zeitvertreib, sondern man muss Deadlines einhalten, man muss Prdoukte präsentieren und man muss zu Events gehen, um dort Kontakte zu pflegen. Das klingt jetzt so, als wäre das alles total schrecklich, das ist es überhaupt nicht. Aber ich muss mir selber bewusst werden, was ich will. Will ich neben meinem 40 Stunden Job noch einen zweiten Job, der mir unheimlich Spaß macht und mich persönlich weitergebracht hat, aber auch sehr stressig ist und mich manches Mal verärgert? Will ich überhaupt im Internet so viel Persönliches von mir preis geben? Will ich, dass meine Familie bei Treffen sagt: “Wir müssen uns gar nicht unterhalten, ich weiß ja eh alles von dir und deinem Leben aus dem Internet!” – ich weiß nicht, ob ich das will…

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Mein Blog ist jetzt 4 Jahre alt und ich habe viel Zeit und Herzblut hier reingesteckt. Ich habe den Blog zu einem Teil meines Lebens werden lassen. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, mit dem Bloggen aufzuhören, da es zu meinem Leben dazu gehört, aber ich sehe, dass ich das wirklich erfolgreiche Bloggen mit einem Post pro Tag und dem fleißigen Befüllen aller Social Media Kanäle neben meiner 40 Stunden Woche nicht schaffe, bzw. auch nicht schaffen will. Ich habe mit dem Bloggen begonnen, weil ich Spaß daran hatte, es war ein Hobby, ein Zeitvertreib, aber jetzt wird es langsam zu einem Job und ich setze mich selbst unter Druck, diesen Job perfekt zu machen – wie gesagt “ganz oder gar nicht!”.

Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, warum ich diesen Post schreibe. Was ich jetzt von euch erwarte. Ich möchte keine Kommentare à la “Nein, hör nicht auf zu bloggen, du bist meine Lieblingsbloggerin” ode sowas in der Art. Mir fehlt nicht die Bestätigung von euch – die bekomme ich immer wieder in lieben Kommentaren und Mails. Mir fehlt die Bestätigung von mir selbst. Will ich das hier noch? Will ich ganz oder gar nicht…?


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