Montagnachmittag, 16 Uhr, „Meiner“ und ich sitzen bei einer Tasse Tee gemütlich am Tisch und unterhalten uns. Nach einer Weile kommt der Zoowärter nach Hause, erzählt von der Schule und bringt ein Problem zur Sprache, das wir gemeinsam zu lösen versuchen. Wenig später ist auch Luise da. Bevor sie in ihrem Zimmer verschwindet, lässt sie uns an ihrem Schultag teilhaben. Es dauert nicht lange, bis auch der FeuerwehrRitterRömerPirat zu uns stösst und von seinem Tag berichtet. Karlsson und das Prinzchen bekommen ihre Portion elterliche Aufmerksamkeit ein wenig später, aber auch sie müssen nicht ganz leer ausgehen. Für einen heiligen Moment sind wir genau die Eltern, die wir immer sein wollten.
Für einen sehr kurzen, heiligen Moment…
Ein einziges falsches Wort reicht nämlich, um die Stimmung zu kippen und die Lawine loszutreten, die „Meinen“, den FeuerwehrRitterRömerPiraten und mich jeweils erfasst, wenn seine Ziele und unsere Ziele nicht die gleichen sind. Tja, und schon sind wir nicht mehr die ruhigen, gefassten Eltern, die für jedes ihrer Kinder ein offenes Ohr haben, sondern die Totalversager, die falsch machen, was man nur falsch machen kann.
Und so endet auch dieser einstmals nahezu perfekte Tag damit, dass wir unsere Wunden lecken und uns die bange Frage stellen, ob wir es jemals schaffen werden, den besonderen Bedürfnissen unseres dritten Kindes gerecht zu werden.